Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

Zum Jubiläum die Klosterkirche entdecken

Ochsenfurt

Zum Jubiläum die Klosterkirche entdecken

    • |
    • |
    Ganz bescheiden versteckt sie sich zwischen dem Altenheim Haus Franziskus und der verkehrsreichen B 13 – die Klosterkirche der Kapuziner in Ochsenfurt. Dabei birgt sie Kunstschätze, die zu sehen sich lohnt. Der Arbeitskreis Geschichte der Stadt Ochsenfurt nimmt das 350-jährige Bestehen des Gotteshauses zum Anlass für eine ausführliche Vorstellung. Das Programm reicht von Musik über Vorträge bis hin zum Festgottesdienst. Herbert Neeser, Ruhestandspfarrer und gebürtiger Gaukönigshöfer, kennt sich aus in der Klosterkirche, von der viele nicht mehr wissen, als dass sie eine bemerkenswerte Weihnachtskrippe beherbergte. Schon 2016 hatte sich Neeser anlässlich des Tags des offenen Denkmals mit dem Bauwerk beschäftigt. Wenn er die fast schäbig wirkende Seitentür der Kirche mit einem altertümlichen Schlüsselungetüm öffnet, tut sich dahinter ein Gotteshaus mit erstaunlich prachtvollem Hochaltar auf. Das Bild darin hat der Würzburger Hofmaler Oswald Onghers gemalt, erklärt Pfarrer Neeser. Und seitlich davon in der Antoniuskapelle durfte sich sein Zeitgenosse und schärfster Konkurrent verewigen – Johann Baptist de Ruel, Niederländer wie Onghers und ein mindestens ebenso guter Maler. Vom andauernden Wettstreit der beiden erzählt eine alte Geschichte: Onghers soll, als er das Gemälde de Ruels für die Klosterkirche erblickte, dessen künstlerische Überlegenheit neidlos anerkannt haben. Wer die sechs Passionsbilder im Kirchenschiff geschaffen hat, ist nur zum Teil bekannt. An diesen Bildern ist für Herbert Neeser ohnehin etwas ganz Anderes wichtig: die Wappen nebst Namen der Ochsenfurter Bürger, die diese Bilder gestiftet hatten. Sie alle stammen noch aus der Anfangszeit der Kirche, die am 16. Oktober 1667 geweiht wurde. Die Ansiedelung der Kapuziner in Ochsenfurt war Folge der fürchterlichen Pestjahre während des 30-jährigen Krieges in den 1660er Jahren, erklärt Toni Gernert vom Arbeitskreis Geschichte. Damals hatten die frommen Brüder der gebeutelten Bevölkerung in und um Ochsenfurt beigestanden, als andere Seelsorger längst geflohen oder selbst der Seuche zum Opfer gefallen waren. Als die Kapuziner dann in der Stadt ein Kloster errichten wollten, stand das Domkapitel ihrem Anliegen wohlwollend gegenüber. Das nur mit Spenden errichtete Bauwerk kann nicht verhehlen, dass es von Kapuzinern geplant wurde: ein einfaches Langhaus, ein durch eine Altarwand geteilter Chor, hinter dem sich das Oratorium für die Brüder verbirgt, und ein kleines Glockentürmchen. Der Zugang zu einer Krypta mit 48 Gräbern ist heute unter einem grünen Teppich verborgen. Die Kanzel, erklärt Pfarrer Neeser, sei erst 1670 dazu gekommen, und noch viel später eine Orgel. Die Säkularisation läutete auch in Ochsenfurt das Ende des Klosters ein. 1825 forderte der bayerische König die frommen Brüder auf, sich anderswo eine neue Bleibe zu suchen. Vier Jahre später verließ der letzte Kapuziner Ochsenfurt. Die Stadt kaufte das Kloster und richtete dort ein Pfründnerspital ein. Später wurde der Klosterbau abgerissen und das Altenheim Haus Franziskus errichtet, das mittlerweile auch schon wieder einem Neubau gewichen ist. Die Klosterkirche hat all das überdauert. Zwar wurde sie ihres Kreuzgangs beraubt, und das Oratorium diente bis vor Kurzem als Lagerraum. Doch Pfarrer Neeser ist überzeugt davon, dass der Innenraum schon durch frisch getünchte Wände stark gewinnen würde. Aber auch ohne eine solche Kur ist die Klosterkirche sehenswert, finden Herbert Neeser und Toni Gernert. Vor allem, wenn, wie geplant, das Oratorium wieder zu sehen sein wird. Anlässlich des Jubiläums wird es übrigens 1000 Flaschen „Kirchweihbier“ geben. Die Kauzen-Bräu, hervorgegangen aus der Klosterbrauerei, wird ihr Bier in Flaschen mit eigens gestaltetem Etikett abfüllen.
    Ganz bescheiden versteckt sie sich zwischen dem Altenheim Haus Franziskus und der verkehrsreichen B 13 – die Klosterkirche der Kapuziner in Ochsenfurt. Dabei birgt sie Kunstschätze, die zu sehen sich lohnt. Der Arbeitskreis Geschichte der Stadt Ochsenfurt nimmt das 350-jährige Bestehen des Gotteshauses zum Anlass für eine ausführliche Vorstellung. Das Programm reicht von Musik über Vorträge bis hin zum Festgottesdienst. Herbert Neeser, Ruhestandspfarrer und gebürtiger Gaukönigshöfer, kennt sich aus in der Klosterkirche, von der viele nicht mehr wissen, als dass sie eine bemerkenswerte Weihnachtskrippe beherbergte. Schon 2016 hatte sich Neeser anlässlich des Tags des offenen Denkmals mit dem Bauwerk beschäftigt. Wenn er die fast schäbig wirkende Seitentür der Kirche mit einem altertümlichen Schlüsselungetüm öffnet, tut sich dahinter ein Gotteshaus mit erstaunlich prachtvollem Hochaltar auf. Das Bild darin hat der Würzburger Hofmaler Oswald Onghers gemalt, erklärt Pfarrer Neeser. Und seitlich davon in der Antoniuskapelle durfte sich sein Zeitgenosse und schärfster Konkurrent verewigen – Johann Baptist de Ruel, Niederländer wie Onghers und ein mindestens ebenso guter Maler. Vom andauernden Wettstreit der beiden erzählt eine alte Geschichte: Onghers soll, als er das Gemälde de Ruels für die Klosterkirche erblickte, dessen künstlerische Überlegenheit neidlos anerkannt haben. Wer die sechs Passionsbilder im Kirchenschiff geschaffen hat, ist nur zum Teil bekannt. An diesen Bildern ist für Herbert Neeser ohnehin etwas ganz Anderes wichtig: die Wappen nebst Namen der Ochsenfurter Bürger, die diese Bilder gestiftet hatten. Sie alle stammen noch aus der Anfangszeit der Kirche, die am 16. Oktober 1667 geweiht wurde. Die Ansiedelung der Kapuziner in Ochsenfurt war Folge der fürchterlichen Pestjahre während des 30-jährigen Krieges in den 1660er Jahren, erklärt Toni Gernert vom Arbeitskreis Geschichte. Damals hatten die frommen Brüder der gebeutelten Bevölkerung in und um Ochsenfurt beigestanden, als andere Seelsorger längst geflohen oder selbst der Seuche zum Opfer gefallen waren. Als die Kapuziner dann in der Stadt ein Kloster errichten wollten, stand das Domkapitel ihrem Anliegen wohlwollend gegenüber. Das nur mit Spenden errichtete Bauwerk kann nicht verhehlen, dass es von Kapuzinern geplant wurde: ein einfaches Langhaus, ein durch eine Altarwand geteilter Chor, hinter dem sich das Oratorium für die Brüder verbirgt, und ein kleines Glockentürmchen. Der Zugang zu einer Krypta mit 48 Gräbern ist heute unter einem grünen Teppich verborgen. Die Kanzel, erklärt Pfarrer Neeser, sei erst 1670 dazu gekommen, und noch viel später eine Orgel. Die Säkularisation läutete auch in Ochsenfurt das Ende des Klosters ein. 1825 forderte der bayerische König die frommen Brüder auf, sich anderswo eine neue Bleibe zu suchen. Vier Jahre später verließ der letzte Kapuziner Ochsenfurt. Die Stadt kaufte das Kloster und richtete dort ein Pfründnerspital ein. Später wurde der Klosterbau abgerissen und das Altenheim Haus Franziskus errichtet, das mittlerweile auch schon wieder einem Neubau gewichen ist. Die Klosterkirche hat all das überdauert. Zwar wurde sie ihres Kreuzgangs beraubt, und das Oratorium diente bis vor Kurzem als Lagerraum. Doch Pfarrer Neeser ist überzeugt davon, dass der Innenraum schon durch frisch getünchte Wände stark gewinnen würde. Aber auch ohne eine solche Kur ist die Klosterkirche sehenswert, finden Herbert Neeser und Toni Gernert. Vor allem, wenn, wie geplant, das Oratorium wieder zu sehen sein wird. Anlässlich des Jubiläums wird es übrigens 1000 Flaschen „Kirchweihbier“ geben. Die Kauzen-Bräu, hervorgegangen aus der Klosterbrauerei, wird ihr Bier in Flaschen mit eigens gestaltetem Etikett abfüllen. Foto: Fotos: Engelbert Braun

    „Die Kapuziner waren sehr volkstümliche Leute“

    Toni Gernert, Arbeitskreis Geschichte

    Ganz bescheiden versteckt sie sich zwischen dem Altenheim Haus Franziskus und der verkehrsreichen B 13 – die Klosterkirche der Kapuziner in Ochsenfurt. Dabei birgt sie Kunstschätze, die zu sehen sich lohnt. Der Arbeitskreis Geschichte der Stadt Ochsenfurt nimmt das 350-jährige Bestehen des Gotteshauses zum Anlass für eine ausführliche Vorstellung.

    Das Programm reicht von Musik über Vorträge bis hin zum Festgottesdienst.

    Herbert Neeser, Ruhestandspfarrer und gebürtiger Gaukönigshöfer, kennt sich aus in der Klosterkirche, von der viele nicht mehr wissen, als dass sie eine bemerkenswerte Weihnachtskrippe beherbergte. Schon 2016 hatte sich Neeser anlässlich des Tags des offenen Denkmals mit dem Bauwerk beschäftigt.

    Wenn er die fast schäbig wirkende Seitentür der Kirche mit einem altertümlichen Schlüsselungetüm öffnet, tut sich dahinter ein Gotteshaus mit erstaunlich prachtvollem Hochaltar auf. Das Bild darin hat der Würzburger Hofmaler Oswald Onghers gemalt, erklärt Pfarrer Neeser.

    Wettstreit zweier Maler

    Und seitlich davon in der Antoniuskapelle durfte sich sein Zeitgenosse und schärfster Konkurrent verewigen – Johann Baptist de Ruel, Niederländer wie Onghers und ein mindestens ebenso guter Maler. Vom andauernden Wettstreit der beiden erzählt eine alte Geschichte: Onghers soll, als er das Gemälde de Ruels für die Klosterkirche erblickte, dessen künstlerische Überlegenheit neidlos anerkannt haben.

    Wer die sechs Passionsbilder im Kirchenschiff geschaffen hat, ist nur zum Teil bekannt. An diesen Bildern ist für Herbert Neeser ohnehin etwas ganz Anderes wichtig: die Wappen nebst Namen der Ochsenfurter Bürger, die diese Bilder gestiftet hatten. Sie alle stammen noch aus der Anfangszeit der Kirche, die am 16. Oktober 1667 geweiht wurde.

    In den Pestjahren kamen die Kapuziner

    Die Ansiedelung der Kapuziner in Ochsenfurt war Folge der fürchterlichen Pestjahre während des 30-jährigen Krieges in den 1660er Jahren, erklärt Toni Gernert vom Arbeitskreis Geschichte. Damals hatten die frommen Brüder der gebeutelten Bevölkerung in und um Ochsenfurt beigestanden, als andere Seelsorger längst geflohen oder selbst der Seuche zum Opfer gefallen waren. Als die Kapuziner dann in der Stadt ein Kloster errichten wollten, stand das Domkapitel ihrem Anliegen wohlwollend gegenüber.

    Das nur mit Spenden errichtete Bauwerk kann nicht verhehlen, dass es von Kapuzinern geplant wurde: ein einfaches Langhaus, ein durch eine Altarwand geteilter Chor, hinter dem sich das Oratorium für die Brüder verbirgt, und ein kleines Glockentürmchen. Der Zugang zu einer Krypta mit 48 Gräbern ist heute unter einem grünen Teppich verborgen. Die Kanzel, erklärt Pfarrer Neeser, sei erst 1670 dazu gekommen, und noch viel später eine Orgel.

    1829 ging der letzte fromme Bruder

    Die Säkularisation läutete auch in Ochsenfurt das Ende des Klosters ein. 1825 forderte der bayerische König die frommen Brüder auf, sich anderswo eine neue Bleibe zu suchen. Vier Jahre später verließ der letzte Kapuziner Ochsenfurt. Die Stadt kaufte das Kloster und richtete dort ein Pfründnerspital ein. Später wurde der Klosterbau abgerissen und das Altenheim Haus Franziskus errichtet, das mittlerweile auch schon wieder einem Neubau gewichen ist.

    Die Klosterkirche hat all das überdauert. Zwar wurde sie ihres Kreuzgangs beraubt, und das Oratorium diente bis vor Kurzem als Lagerraum. Doch Pfarrer Neeser ist überzeugt davon, dass der Innenraum schon durch frisch getünchte Wände stark gewinnen würde.

    Aber auch ohne eine solche Kur ist die Klosterkirche sehenswert, finden Herbert Neeser und Toni Gernert.

    Vor allem, wenn, wie geplant, das Oratorium wieder zu sehen sein wird. Anlässlich des Jubiläums wird es übrigens 1000 Flaschen „Kirchweihbier“ geben. Die Kauzen-Bräu, hervorgegangen aus der Klosterbrauerei, wird ihr Bier in Flaschen mit eigens gestaltetem Etikett abfüllen.

    Das Jubiläumsprogramm Sonntag, 25.6.: Konzert mit dem Collegium Musicum Iuvenale unter der Leitung von Astrid Eitschberger, Beginn 17 Uhr. Sonntag, 16.7.: Kantor Konrad Bürkle präsentiert um 16 Uhr mit dem Kirchenchor ein Konzert mit barocker Musik. Sonntag, 1.10.: Bruder Marinus Parzinger, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz in Bayern, hält um 15 Uhr einen Fest-Vortrag zur heutigen Bedeutung des Kapuzinerordens. Sonntag, 8.10.: Pfarrer Herbert Neeser stellt im Rahmen eines „Tags der offenen Kirche“ um 14 Uhr die Klosterkirche vor. Samstag, 14.10.: Kirchweih-Gottesdienst mit Weihbischof Ulrich Boom um 18 Uhr. Alle Veranstaltungen finden in der Klosterkirche statt. Der Eintritt ist jeweils frei; Spenden für die Erhaltung der Kirche werden erbeten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden