444 Jahre – mit einer Schnapszahl feierte die Stiftung Juliusspital ihren Stiftungstag am 12. März – wegen des Coronavirus leider ohne Festakt im Gartenpavillon. Die Grundsteinlegung am 12. März 1576 durch Julius Echter von Mespelbrunn markiert den Beginn der der Würzburger Stiftung. Ihren Stiftungstag feiern die Spitäler traditionell an diesem Tag mit Festgottesdienst und Festakt und ehren dabei auch verdiente Mitarbeiter. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Stiftungsleiter Walter Herberth sagte schweren Herzens alle Feierlichkeiten ab.
Statt eines Festakts im Gartenpavillon nahm Stiftungsleiter Herberth den neuen Regierungspräsidenten Eugen Ehmann laut Pressemitteilung mit auf einen dreistündigen Spaziergang durch 444 Jahre Geschichte der Stiftung und stellte ihm die Herausforderungen und Projekte vor, mit denen sich das Juliusspital aktuell und in der Zukunft beschäftigen wird.
An der historischen Stiftungsurkunde aus dem Jahr 1576 zählte Herberth die einzelnen Bereiche auf, für die das Juliusspital schon vor 444 Jahren stand und die in großen Teilen auch heute noch wichtiges Standbein der Würzburger Stiftung sind.
Ambulante Palliativversorgung
Das Juliusspital ist die einzige Einrichtung, die die mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV), den beiden Palliativstationen im Krankenhaus, der Juliusspital Palliativakademie und dem stationären Hospiz im Würzburger Stadtteil Sanderau alle vier Säulen der Palliativarbeit unter einem Dach vereint.
Auf dem Weg zum Seniorenstift führte Herberth den Regierungspräsidenten über das Gelände der ehemaligen Poliklinik (Klinikstraße 8) das die Stiftung von der Universität im Erbbaurecht erhalten. Hier plant das Juliusspital ein multifunktionelles Gebäude mit medizinischer Nutzung, Schulräumen für die Pflegeschulen der Stiftung und des Klinikums sowie Betreutem Wohnen.
Das Juliusspital Seniorenstift weist seit Jahren eine sehr hohe Auslastung auf, berichtete Geschäftsbereichsleiter Franz-Josef Steingasser. Nachgefragt werden zunehmend Einzelzimmer, von denen im Seniorenstift derzeit 82 vorhanden sind. 68 Plätze befinden sich noch in Doppelzimmern. „Um der Nachfrage nach Einzelzimmern und den künftigen Ansprüchen besser gerecht werden zu können, stellt die Stiftung Überlegungen an, die Anzahl der Einbettzimmer bei gleichbleibender Platzzahl durch einen Anbau zu erhöhen“, erklärte Steingasser. Gedacht ist, den Anbau vor dem jetzigen Eingangsbereich an der Ecke Marcusstraße/Klinikstraße anzusetzen. Der Regierungspräsident erfuhr ebenfalls, dass im Pflegeheim, das aktuell alle Stellen besetzt habe, die Fachkraftquote mit 71 Prozent über den geforderten 50 Prozent liege.
Am Würzburger Hubland plant das Juliusspital aktuell die Errichtung eines Ärztehauses zur medizinischen Versorgung des neuen Stadtteils.
Besuch in Apotheke und Weinkeller
Zum Schluss seines Besuches machte Ehmann noch einen Abstecher in die historisch einmalige Rokokoapotheke des Juliusspitals und stieg dann ganz weit hinunter in den historischen Holzfasskeller des Juliusspitals, wo Weingutsleiter Horst Kolesch die edlen Tropfen des renommierten Würzburger Weinguts lagert.
Der Stiftungstag ist auch ein Tag für Auszeichnungen und Ehrungen:
Zehn Jahre Zugehörigkeit: Susanne Engert, Jürgen Ibach, Martina Wolfshörndl, Ursula Wolz-Klüpfel, Christian Öchsner, Stefanie Obert, Markus Pfannes, Heidi Wilhelm und Erika Rautenstrauch.
25 Jahre: Claudia Meinlschmidt, Stefanie Kemmer, Katja Huth und Walburga Geminn.
40 Jahre: Regina Lutz.