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Würzburg: Zum Tag der Organspende: Zehn Menschen aus Würzburg sagen ihre Meinung

Würzburg

Zum Tag der Organspende: Zehn Menschen aus Würzburg sagen ihre Meinung

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    Organspende, ja oder nein? Zehn Würzburgerinnen und Würzburger stellen sich der schwierigen Frage.  Nadine Eber, Anuschka Tischer, Cornelius Maiwald, Stephan Rinke-Mokay, Klaus König, Katharina Eirich, Clara Fritz, Astrid Freyeisen, Henrik Söderström, Robin Dürr
    Organspende, ja oder nein? Zehn Würzburgerinnen und Würzburger stellen sich der schwierigen Frage.  Nadine Eber, Anuschka Tischer, Cornelius Maiwald, Stephan Rinke-Mokay, Klaus König, Katharina Eirich, Clara Fritz, Astrid Freyeisen, Henrik Söderström, Robin Dürr Foto: Silvia Gralla

    Am Samstag, 3. Juni, ist Tag der Organspende in Deutschland. Seit 1983 soll der Aktionstag auf das Thema aufmerksam machen. Auch die Uniklinik Würzburg beteiligt sich am Aktionstag und zeigt laut Pressesprecher Stefan Dreising ab diesem Freitag eine Ausstellung zum Thema Organspende im Zentrum für Operative Medizin an der Uniklinik. Dort könnten sich alle Interessierten zum Thema informieren und natürlich auch Organspendeausweise abholen.

    Die Entscheidung, Organspender zu sein, ist für viele Menschen sehr weit weg oder ein unangenehmer Gedanke. Die einen sehen es als Selbstverständlichkeit an, Organspender zu sein. Für andere kommt es aus persönlichen Gründen keinesfalls in Frage. Wie positionieren sich die Würzburgerinnen und Würzburger zum Thema Organspende? 

    1. Nadine Eber (25) aus Würzburg, Studentin für soziale Arbeit: "Es gibt ja eigentlich genug Möglichkeiten, sich zu informieren."

    Nadine Eber (25) aus Würzburg
    Nadine Eber (25) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Wenn ich nach meinem Ableben Menschen in Not noch irgendwie helfen kann, dann würde ich das sehr begrüßen. Deswegen würde ich auf jeden Fall meine Organe spenden. Ich kann grundsätzlich verstehen, warum es für manche Menschen ein befremdlicher Gedanke ist, Organe zu spenden, aber für mich habe ich da keine Bedenken. Es gibt ja eigentlich genug Möglichkeiten, sich zu informieren. Man kann beim Organspendeausweis auch auswählen, was entnommen werden darf. Und vielleicht findet jeder für sich selbst so eine Lösung, mit der man persönlich leben kann."

    2. Anuschka Tischer (54), Professorin für Geschichte in Würzburg: "Ich würde meine Organe nicht spenden, ich möchte es einfach nicht."

    Anuschka Tischer (54) aus Würzburg
    Anuschka Tischer (54) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Ich würde meine Organe nicht spenden, ich möchte es einfach nicht. Ich habe auch keinen Organspendeausweis. Da man es nicht muss und ich es auch nicht möchte, gibt es keinen Grund, es irgendwie festzulegen. Ich hätte auch Zweifel, wenn die Widerspruchslösung eingeführt wird, ob mein Widerspruch ernst genommen werden würde."

    3. Cornelius Maiwald (18) aus Würzburg, Abiturient: "Ich würde im Endeffekt auch alles spenden, tut mir ja nicht mehr weh."

    Cornelius Maiwald (18) aus Würzburg
    Cornelius Maiwald (18) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Eigentlich bin ich schon bereit, meine Organe zu spenden, weil es wichtig ist und anderen Menschen hilft. Ich würde im Endeffekt auch alles spenden, tut mir ja nicht mehr weh. Ich habe auch einen Organspendeausweis, den ich von meiner Biolehrerin damals bekommen habe. Mit meinen Eltern habe ich noch nicht über das Thema geredet, da ich noch nicht persönlich damit konfrontiert wurde, ist das Thema bei mir zuhause irgendwie noch nicht aufgekommen."

    4. Stephan Rinke-Mokay (39) aus Würzburg, Jugendsozialarbeiter: "Ich würde es auch begrüßen, wenn wir die bisherige Regelung umdrehen würden."

    Stephan Rinke-Mokay (39) aus Würzburg
    Stephan Rinke-Mokay (39) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Ich habe schon immer einen Organspendeausweis und ich würde es auch begrüßen, wenn wir die bisherige Regelung umdrehen würden. Das heißt, dass jeder, der nicht widerspricht, auch als Organspender in Frage kommt. Damit wäre vielen Menschen geholfen, die darauf angewiesen sind. Mir persönlich ist es egal, was mit meinen Organen passiert, wenn ich sterbe. Ich stehe dem Thema generell sehr offen gegenüber. Ich bin auch schon lange Blutspender. Da geht es ja auch darum, anderen Menschen zu helfen, bei der Blutspende habe ich dann auch damals einen Organspendeausweis in die Hand gedrückt bekommen und ihn sofort ausgefüllt. Es ist für jeden aber natürlich eine individuelle Entscheidung und ich glaube, dass viele Menschen nicht über den eigenen Tod nachdenken möchten."

    5. Klaus König (56) aus Schwanfeld, Bautechniker: "Früher hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht."

    Klaus König (56) aus Schwanfeld
    Klaus König (56) aus Schwanfeld Foto: Silvia Gralla

    "Ja klar, ich wäre bereit, meine Organe zu spenden. Wenn ich klinisch tot wäre, könnte man vielleicht noch einem jungen oder verunglückten Menschen damit helfen. Früher hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht, wegen dem Vorfall des Grafen von Thurn und Taxis. Der hat damals zwei Herzen in einem Monat bekommen. Da hatte ich noch den Eindruck, dass man sich mit Geld Leben kaufen kann. Aber mittlerweile habe ich mehr Vertrauen in die Ärzte und das System."

    6. Katharina Eirich (38) aus Würzburg, Präventionsrätin i. V. :"Wenn ich tot wäre, würde ich alles spenden, Augen, einfach alles."

    Katharina Eirich (38) aus Würzburg
    Katharina Eirich (38) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Als ursprüngliche Naturwissenschaftlerin, ich habe eigentlich Humangenetik studiert, bin ich dem Ganzen sehr nüchtern gegenüber eingestellt. Wenn ich tot wäre, würde ich alles spenden, Augen, einfach alles. Bei einer Lebendspende würde ich mir das gut überlegen. Ich denke im Zweifelsfall bei enger Familie und Freunden würde ich es wahrscheinlich schon machen. Ich habe mir aus Eigeninitiative schon vor Ewigkeiten mit meiner Mama einen Organspendeausweis geholt und auch mit meiner Familie und meinem Partner über meinen Willen geredet. Zuhause in einer Schublade liegt das alles drin."

    7. Clara Fritz (26) aus Würzburg, Schulsozialarbeiterin: "Organspender zu sein ist eine sehr persönliche Sache, es geht um den eigenen Körper und jeder Person steht da ihre eigene Meinung zu."

    Clara Fritz (26) aus Würzburg
    Clara Fritz (26) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Vor ein paar Jahren sind irgendwie mal überall Organspendeausweise in der Stadt rumgeflogen. Und da habe ich ohne zu zögern einen ausgefüllt und trage ihn seitdem bei mir. Bisher hatte ich noch keinen persönlichen Bezug zum Thema Organspende, aber es ist einfach eine gute Sache, die ich gerne unterstützen möchte. Ich persönlich habe auch gar keine Bedenken, dass etwas nicht korrekt läuft im Fall der Fälle. Organspender zu sein ist eine sehr persönliche Sache, es geht um den eigenen Körper und jeder Person steht da ihre eigene Meinung zu."

    8. Astrid Freyeisen (54) aus Würzburg, Journalistin beim BR: "Ich habe nur einen Blutspendeausweis, keinen Organspendeausweis."

    Astrid Freyeisen (54) aus Würzburg
    Astrid Freyeisen (54) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Ich würde meine Organe spenden, es ist einfach wichtig. Wenn man selber in Not gerät, würde man sich das auch wünschen. Im Falle meines Todes könnte jemand anderes gerettet werden, das wäre doch gut. Ich habe nur einen Blutspendeausweis, keinen Organspendeausweis. Das sollte ich mal machen. Ich habe oft daran gedacht, aber durch Nachlässigkeit noch nicht getan. Wahrscheinlich geht das vielen Menschen so."

    9. Henrik Söderström (28) aus Würzburg, Student: "Ich empfinde Organspende als menschliche Pflicht."

    Henrik Söderström (28) aus Würzburg
    Henrik Söderström (28) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Ich empfinde Organspende als menschliche Pflicht. Trotzdem kenne ich Menschen, die sich dagegen entschieden haben, ich persönlich kann das nicht verstehen. Ich habe seit 14 Jahren einen Organspendeausweis, es stand für mich auch nie zur Debatte, meine Organe nicht zu spenden. Für mich gibt es kein Argument dagegen."

    10. Robin Dörr (22) aus Würzburg, Geografie-Student: "Eine Lebendspende käme für mich eher nicht in Frage, je nachdem wie dringlich es ist."

    Robin Dörr (22) aus Würzburg
    Robin Dörr (22) aus Würzburg Foto: Silvia Gralla

    "Ich wäre im Zweifel bereit, meine Organe zu spenden. Andere Menschen sind darauf angewiesen und ich brauche sie dann nicht mehr. Einen Organspendeausweis habe ich allerdings nicht, da habe ich mich nie näher mit befasst. Ich glaube, wenn mich jemand aktiv darauf anspricht, dann würde ich mir einen besorgen. Aber dadurch, dass ich selber aktiv werden muss, schiebe ich es immer auf. Eine Lebendspende käme für mich eher nicht in Frage, je nachdem wie dringlich es ist. Vielleicht wenn ich der einzige Spender wäre."

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