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WÜRZBURG: Zum zweiten Mal Brand im einstigen Tenniscenter am Stein

WÜRZBURG

Zum zweiten Mal Brand im einstigen Tenniscenter am Stein

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    Am späten Sonntagabend brach ein Feuer im ehemaligen Tenniscenter am Stein aus. Dort war es in der Vergangenheit wiederholt zu Brandstiftungen gekommen.
    Am späten Sonntagabend brach ein Feuer im ehemaligen Tenniscenter am Stein aus. Dort war es in der Vergangenheit wiederholt zu Brandstiftungen gekommen. Foto: Berthold Diem

    Am 18 Januar 2014 war das Center bei einem Brand erheblich beschädigt worden. Verletzt wurde damals wie heute niemand.

    Laut Polizeibericht hatte am Sonntagabend ein Anwohner der Gabelsberger Straße in Grombühl mitgeteilt, dass es in der ehemaligen Tennishalle in der Oberdürrbacher Straße brennen würde. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei stellten diese fest, dass Flammen aus dem Dach schlugen, so der Polizeibericht. Das Feuer war rasch unter Kontrolle.

    Dem ersten Anschein nach brach es im Bereich der Terrasse zur ehemaligen Sauna aus, heißt es weiter. Vor zwei Jahren hatte das Feuer die hölzernen Wände der Hallen stark beschädigt. Der Brandort wurde am Sonntagabend beschlagnahmt.

    Kriminalpolizei Würzburg ermittelt

    Über Nacht hatte die Feuerwehr vorsorglich eine Brandwache gestellt. Die weitere Sachbearbeitung zur Ermittlung der Brandursache wurde von der Kriminalpolizeiinspektion Würzburg übernommen. Im Moment könne man nicht von einem technischen Defekt ausgehen, hieß es dazu. Die Schadenshöhe kann derzeit noch nicht beziffert werden.

    Bereits seit 2002 keine Tennishalle mehr

    Mit dem zweiten Brand in zwei Jahren schreibt die Immobilie mit dem attraktiven Ausblick auf die Stadt ein weiteres unrühmliches Kapitel in ihrer Geschichte. Schon seit dem Juli 2002 flitzen keine Tennisbälle mehr über die Plätze, die Gebäude rotten vor sich hin. Die letzte Eigentümerin Sports & more GmbH hatte Insolvenz anmelden müssen.

    Nach der Pleite hatte Ende 2005 ein Geschäftsmann aus dem Landkreis die Anlage für 575 000 Euro ersteigert und Anfang 2006 den Zuschlag bekommen. Allerdings waren dazu mehrere Anläufe der Hauptgläubigerin Postbank notwendig gewesen, die nach Insiderinformationen zuvor rund 4,7 Millionen Euro in die Finanzierung des Centers gesteckt hatte und ihre Verluste so gering wie möglich halten wollte.

    Anlage in desolatem Zustand

    Passiert ist an dem Anwesen mit dem Panoramablick auf Würzburg seit damals nicht mehr viel – außer, dass die Bausubstanz durch den jahrelangen Stillstand immer maroder wurde. Im Jahr 2009 kam die städtische Bauverwaltung zu der Erkenntnis, die Anlage sei in einem baulich desolaten Zustand und müsse abgerissen werden.

    Zur gleichen Zeit tauchten Pläne einer Projektgruppe auf, dort ein Gesundheitszentrum zur Behandlung von Krebspatienten zu bauen. Zwischen 50 und 70 Millionen Euro wollte man für das „Asklepieion“ – nach dem Vorbild griechischer Heilstätten investieren – mit einem hochmodernen Protonenbeschleuniger zur Behandlung von Tumorpatienten als Herzstück.

    Die Architektur des Neubaus wurde sogar schon im Februar 2010 von der Stadtbildkommission in ihrer allerersten Sitzung begutachtet. Seitdem hat man von dem Projekt nichts mehr gehört.

    Technischer Defekt könne ausgeschlossen werden

    Wie ein Sprecher der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfrankens am Sonntagabend auf Anfrage sagte, treiben sich in dem Gelände „öfters mal Unberechtigte“ herum. Das Areal sei von der Stromversorgung abgeschaltet worden. Ein technischer Defekt in dieser Hinsicht sei also für den jüngsten Brand wohl auszuschließen – Einzelheiten müssten freilich die Experten klären.

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