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Ochsenfurt: Zur Kauzensitzung des Ochsenfurter Stadtrats öffnet Heiner von Zobel das Familienarchiv

Ochsenfurt

Zur Kauzensitzung des Ochsenfurter Stadtrats öffnet Heiner von Zobel das Familienarchiv

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    Heiner von Zobel und Bürgermeister Peter Juks mit dem Kauzenpokal und dem Kauzenbuch, dessen Seiten zur diesjährigen Kauzensitzung noch leer sind.
    Heiner von Zobel und Bürgermeister Peter Juks mit dem Kauzenpokal und dem Kauzenbuch, dessen Seiten zur diesjährigen Kauzensitzung noch leer sind. Foto: Gerhard Meißner

    Zum ersten Mal seit Ende der Corona-Pandemie lädt die Stadt Ochsenfurt wieder alle Bürgerinnen und Bürger zur Kauzensitzung ein, um mit Bürgermeister und Stadtrat auf das neue Jahr anzustoßen.  Im Mittelpunkt steht diesmal die Familie der Freiherrn Zobel von Giebelstadt zu Darstadt, die seit über vier Jahrhunderten eng mit der Tradition des Kauzentrunks verbunden ist. Einen Einblick in die bewegte Geschichte seiner Familie gibt Heiner Freiherr von Zobel. Die Kauzensitzung beginnt am Donnerstag, 11. Januar, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

    Obwohl Heinrich Freiherr Zobel von Giebelstadt zu Darstadt – so Heiner von Zobels korrekter Name – den Stammsitz seines Geschlechts noch immer im Namen führt, trennte sich die Darstadter Linie bereits im Jahr 1570 von der Giebelstadter ab. Ihr Begründer, Stephan von Zobel, heiratete Cordula Echter von Mespelbrunn, die jüngste Schwester von Fürstbischof Julius Echter, und gab den Bau des Darstadter Schlosses in Auftrag, dessen Vollendung sich heuer zum 450. Mal jährt.

    Seit 1611 wird der Kauzentrunk nachweislich gepflegt

    Ihr Sohn, Domherr Conrad Ludwig von Zobel, stiftete 1611 das Ochsenfurter Kauzenbuch und begründete damit eine Tradition, die seitdem anhält, wenn auch mit 150-jähriger Unterbrechung, so Heiner von Zobel. Hohen Gästen des Rats war es früher vorbehalten, aus dem Pokal in Form eines Kauzes auf das Wohl der Stadt Ochsenfurt zu trinken und sich danach im Kauzenbuch zu verewigen. Das zweite Kauzenbuch stiftete im Jahr 1742 Carl Philipp von Zobel.

    Im Zuge der Säkularisation erlosch die Tradition des Kauzentrunks. Der silberne Kauzenpokal ging verloren. Die beiden Kauzenbücher galten als verschollen und wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg wiederentdeckt. Seitdem werden sie im Museum für Franken in Würzburg verwahrt.

    In den 1950er Jahren lebte die Tradition des Kauzentrunks wieder auf

    In den 1950er Jahren besann man sich der Tradition. Silberschmied Hugo Schülling fertigte nach alten Beschreibungen einen neuen Kauzenpokal, der seitdem nicht mehr nur den hohen Herrschaften vorbehalten ist. Einmal im Jahr, zur Kauzensitzung am Beginn des neuen Jahres, dürfen auch die Bürgerinnen und Bürger zum Wohl der Stadt einen tiefen Schluck aus dem Pokal nehmen. 

    Natürlich darf dabei der Eintrag ins Kauzenbuch nicht fehlen, das inzwischen im fünften Band fortgeschrieben wird. Zeitgeschichte drückt sich in den Aquarellen des Grafikers und Malers Günter Jäger aus, der jeden Eintrag illustriert. Auch das ein Jubiläum, das bei der diesjährigen Kauzensitzung gefeiert werden soll. 

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