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WÜRZBURG: Zwei Hauptschulen für die ganze Stadt?

WÜRZBURG

Zwei Hauptschulen für die ganze Stadt?

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    „In der Stadt werden nur die Heuchelhofschule und eventuell eine weitere Hauptschule überleben, im Landkreis nur je eine in Norden, Westen und Süden“, sagt Gerhard Bleß, Vorsitzender des BLLV-Bezirksverbandes Unterfranken. Dort macht man sich ganz konkret Gedanken, welche Hauptschulstandorte in naher Zukunft in der Region erhalten werden können und welche aufgegeben werden müssen.

    Die Vorzeichen sind alarmierend: Bleß rechnet mit einem Schülerrückgang in den nächsten zehn Jahren von 25 Prozent. Der trifft die bayerischen Hauptschulen besonders hart. Von den Grundschulen kommen nicht genügend Schüler nach. Das schlechte Image der Hauptschule verschärft das Problem noch: Die Eltern schicken ihre Kinder nach der vierten Klasse lieber in Realschulen oder Gymnasien.

    Von den fünf Hauptschulen in Würzburg räumt Bleß nur der Heuchelhofschule gute Überlebenschancen ein. Sie ist modern ausgestattet und verfügt mit Rottenbauer und anderen südlichen Stadtteilen über einen großen Einzugsbereich. Viele Heidingsfelder Kinder müssen schon jetzt täglich dorthin pilgern, künftig könnten weitere aus weiter entfernten Stadtteilen dazu kommen.

    Bleß glaubt, dass sich neben der Heuchelhofschule nur noch eine Hauptschule im Stadtgebiet wird halten können – wenn überhaupt. Er setzt dabei auf die in der Zellerau, weil die zu den großen gehört.

    Heißt im Umkehrschluss: Für Goethe-, Gustav-Walle- und Pestalozzi-Hauptschule wäre in spätestens fünf Jahren Schluss. Sie sind entweder zu klein oder liegen zu sehr in der Peripherie. Bleß betont aber, dass ein Trend noch nicht erkennbar sei.

    Im Land sieht es laut Bleß noch finsterer aus: Von den Hauptschulstandorten in Estenfeld, Gaukönigshofen, Helmstadt, Höchberg, Gerbrunn, Kleinrinderfeld, Margetshöchheim, Ochsenfurt, Rimpar, Röttingen, Unterpleichfeld, Veitshöchheim und Waldbüttelbrunn werden nur drei übrig bleiben.

    Ochsenfurt hat gute Chancen

    Im südlichen Landkreis habe die Hauptschule Ochsenfurt die besten Karten. Das heißt, dass die Standorte Gaukönigshofen und Röttingen geschlossen würden. Bleß wohnt selbst in Gaukönigshofen. Er weiß, dass die Wege für die Schüler, die bisher vor Ort unterrichtet wurden, sehr lang werden. Und dass als einzige die Busunternehmen profitieren, die den Schülerverkehr übernehmen.

    Im westlichen und nördlichen Landkreis räumt der BLLV-Mann den Hauptschulen die besten Überlebenschancen ein, die nahe an Würzburg liegen.

    Heinz Larisch, Leiter der Schulämter Würzburg Stadt und Land, will über konkrete Schließung von Schulen noch nicht sprechen. Zwar habe man konkrete Vorstellungen, doch die müssten jetzt in sogenannten Dialogforen zu den geplanten Mittelschulen den Schulleitern, den Bürgermeistern, dem Würzburger Oberbürgermeister und Landrat Eberhard Nuss besprochen werden.

    Larisch räumt ein, dass Hauptschulstandorte wegfallen werden: „Wir brauchen größere Einheiten. Aber wir wollen die Schule vor Ort so lange wie möglich halten.“

    Die Regierung von Unterfranken hat mitgeteilt, dass bis auf eine Ausnahme in diesem Jahr in der Region keine Hauptschule dicht gemacht werden muss. Für BLLV-Mann Bleß ist das Augenwischerei: „Im Moment ist mehr schulische Infrastruktur als nötig vorhanden. So soll wohl vor den Bundestagswahlen Ärger vermieden werden. Doch es wird zu dramatischen Einbrüchen kommen.“ Denn alle Schulstandorte zu halten, koste viel Geld und sei unmöglich. Auch in Würzburg Stadt und Land.

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