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Zwei Reichenberger im Film-Olymp

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Zwei Reichenberger im Film-Olymp

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    In dem 100-minütigen Spielfilm ist die Hauptperson Johannes Merfeldt (Bastian Trost) ein Doktorand am Lehrstuhl für Virologie, der von einem renommierten Professor (Wolfgang Pregler) geleitet wird. Zu dem Wissenschaftler-Team gehört auch der Algerier Farid Madani (Mehdi Nebbou), der ein ähnliches Aufgabengebiet bearbeitet wie Johannes. Dieser wird von einer Frau vom Verfassungsschutz (Gundi Ellert) gedrängt, seinen algerischen Freund auszukundschaften. Er steht diesem Wunsch vorerst negativ gegenüber.

    Obwohl sich die beiden schätzen und viel Zeit miteinander verbringen, kommt es zwischen ihnen durch ein Mädchen (Loretta Pflaum), aber auch durch Konkurrenzen zu Schwierigkeiten. Als sich in der Stadt ein Bombenanschlag ereignet, entwickelt sich ein Drama.

    Der filmische "Schläfer" ist also eine Person, die in Verdacht geraten ist, sich an terroristischen Aktionen beteiligt zu haben.

    Benjamin Heisenberg geht mit dieser hoch politischen Materie ganz behutsam um. Das Kriminelle steht zu keiner Zeit im Vordergrund. Es ist eher ein gelungener Versuch, die Unsicherheit im menschlichen Leben zu dokumentieren, bei der durch eine kleine Veränderung im Alltag, durch ein falsches Wort etwa, eine Tragödie entstehen kann.

    Benjamin Heisenberg, der Regisseur, hat seine Jugend in Reichenberg verlebt. Nach Studien der Bildhauerei und der Kunstgeschichte in München widmete er sich zunehmend Kurzfilmen und Video-Installationen, stellte jedoch oft in München und anderen Städten aus. Beim Filmfestival in Cannes im Jahre 2005 errang er für den "Schläfer" einen Preis, ehe er vor Kurzem in Saarbrücken dafür den mit 18000 Euro dotierten "Max-Ophüls-Preis" erhielt.

    Bei dem Schläfer-Film wirkte noch ein Reichenberger mit: Lorenz Dangel (29). Die Filmmusik stammte von ihm. Von Disco- bis Kammermusik lässt er ein breites Band von Musiken den Film begleiten, und zwar gezielt und zurückhaltend. Es ist alles andere als eine "Geräuschkulisse". Für dieses gelungene Werk erhielt Lorenz Dangel den Max-Ophüls-Preis für Filmmusik.

    Lorenz Dangel verfügt über eine umfassende Ausbildung: Nach Unterricht in Klavier, Kontrabass, Improvisation und Komposition spielte er mehrere Jahre im Bundesjugendorchester mit, studierte in Berlin und wechselte dann nach München, um Komposition bei Prof. Dr. Schneider zu studieren. Diesen Studiengang schloss er mit Auszeichnung ab. Ein Postgraduierten-Diplom errang er nach einem Studium am Royal College of Music in London.

    Seit 1998 komponierte er Kammermusik und Orchesterwerke sowie Musiken zu Filmen. Sein eigentliches kompositorisches Schaffen ist nicht die Filmmusik. Lorenz Dangel schrieb jedoch einmal: "Wenn ich der Meinung bin, dass ich mit meiner Musik dem Film etwas Gutes tue, schreibe ich sie gern, wenn mich der Film interessiert".

    Und der "Schläfer" war eben interessant für ihn.

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