Das Gerät der jungen Erfinder bringt zusammen, was zusammen gehört: gleichfarbige Socken. Mit dieser Erfindung treten die zwei Siebtklässler des Gymnasiums Marktbreit beim unterfrankenweiten Wettbewerb von „Jugend forscht“ an.
Und nicht nur für die zwei Omas wird das Wäsche machen in Zukunft leichter: die Maschine vom Michael und Jessica ist komplett (farben-)blind bedienbar – rote, grüne, blaue und schwarze Socken können damit sortiert werden. Dazu werden die Strümpfe klein zusammengefaltet und in ein Fach an der Oberseite der Maschine gelegt. Zwei Sensoren ermitteln dann die Farbe und wenn beide zum gleichen Ergebnis kommen, dreht sich unter dem Sockenfach eine große Holzplatte und die Strümpfe fallen ins jeweilige Fach für blau, grün, rot und schwarz. Die Fächer haben die Schüler extra mit Blindenschrift gekennzeichnet.
„Theoretisch wäre es möglich, noch mehr Farben auseinander zu sortieren,“ erklären die beiden aus der 7d. „Oder auch, dass man vor dem Waschen zum Beispiel weiße und Buntwäsche auseinandersortieren kann.“
Seit Beginn des Schuljahres im September haben Michael und Jessica an der Maschine getüftelt – und das nicht während der Schule, sondern in ihrer Freizeit: Sie besuchen beide das Wahlfach „Roboterbau“, geleitet von Mathe- und Physiklehrer Walter Graf. Zusammen mit ihm haben sie in den vergangenen Monaten Skizzen gezeichnet, programmiert, das Holzkonstrukt gezimmert, die Maschine aus Lego-Technik-Modulen gebaut und einen Testlauf nach dem anderen gestartet, bis endlich alles lief, wie geplant.
Walter Graf ist stolz auf seine zwei Forscher-Schützlinge: „Man sieht eine super Entwicklung bei diesem Projekt“, lobt er. „Erst hat dies nicht gepasst, das nicht funktioniert, der Deckel hat geklemmt, dann musste wieder etwas neu gemacht werden – jetzt funktioniert alles und Michaels und Jessicas Mühe hat sich gelohnt.“
Und wie sie sich gelohnt hat: Die kleine Wundermaschine steht im Physikraum des Gymnasiums fix und fertig bereit und wartet zusammen mit Jessica und Michael auf die Abfahrt zum „Jugend forscht“-Regionalentscheid in Oberelsbach in der Rhön. Die beiden treten in der Kategorie „Schüler experimentieren“ an. Am Freitag präsentieren sie ihr Modell der Jury, Freitagabend wird bekannt gegeben, welche Schüler-Idee in welcher Kategorie gewonnen hat. Für die Sieger geht es weiter zum Landesentscheid, der im April in Straubing stattfinden wird.
„Dabei sein ist schon mal was. Aber gewinnen ist schon besser.“
Michael Düll,
„Jugend forscht“-Teilnehmer
Ob Jessica und Michael aufgeregt sind? „Es geht, die Aufregung kommt sicher erst kurz vorher“, meint Jessica gelassen. Sie ist das einzige Mädchen im Roboter-Kurs. Seit der fünften Klasse sind sie und Michael ein Forscher-Team – schließlich kennen die beiden sich schon seit dem Kindergarten. Und jetzt wollen sie vor allem eines: gewinnen! „Dabei sein ist schon mal was.“ sagt Michael, „Aber gewinnen ist schon besser.“ Sieg hin oder her, eines haben die beiden auf jeden Fall schon mal gewonnen: die Begeisterung ihrer Großmütter. Denn die sind schon ganz gespannt, die Maschine bald ausprobieren zu dürfen. Was noch fehlt? Eine Maschine, die die Strumpfpaare dann auch ordentlich zusammenlegt.