Im Spitäle ist es soweit, und zwar gleich zweifach: Seit 26. November vereint der erste Teil der VKU-Winterausstellung Gemälde, Druckgrafiken, Fotocollagen und (Glas-)Objekte zehn verschiedener Künstler. Trotz ihrer Vielfalt fügen sich all diese Werke zu einem harmonischen Ganzen, was in einer Gruppenausstellung nicht selbstverständlich ist. Nach zwei Wochen wechselt die Besetzung, um zehn weiteren Künstlern ihren Auftritt zu ermöglichen.
Drei großformatige Werke dominieren den Galerieraum: Gerda Enk hat ihre Fotocollage „Guignol“ („Kasperle“) aus vier übermannshohen Bannern an der rechten Wand aufgespannt. Die kontrastreichen Farben – Rot und Grün als Untergrund für schwarzweiße Porträtfotos – springen den Besucher sofort an. Roswitha Vogtmanns schmucke, reduzierte Kalligrafien haben daneben einen günstigen Platz gefunden.
Auf einem Triptychon hat Erhard Löblein das letzte Abendmahl ins Heute geholt. Monströs in seiner Größe, beklemmend kühl in der Ausstrahlung, bringt sein Acrylgemälde „Tabula rasa oder das Ende einer Zeit“ Surrealismus und Neue Sachlichkeit zusammen. Die 14 glatzköpfigen Männer darauf sind Selbstporträts.
Gabi Weinkaufs Bild „In Memoriam Man Ray“ knüpft an die berühmte Fotoserie "Noir et Blanche“ des amerikanischen Künstlers Man Ray an, wo der Kopf einer bleichen Frau neben einer schwarzen afrikanischen Maske auf der Tischplatte liegt. Weinkauf greift diesen liegenden Frauenkopf mit den geschlossenen Augen auf – der durchaus ihr eigener sein könnte. Rays Maske kommt auf Weinkaufs Bild zwar nicht vor, taucht dafür aber bei Sophie Brandes auf: Ihre bunten, fantastisch verzierten Holzmasken verkörpern Tradition und Lebenskraft.
Einen großen Soloauftritt auf der Empore genießen Helmut Nennmanns luftig-feminine Bildquadrate, deren (ver)blühende Blüten, Früchte und Landschaften Pastellfarben wie Hellgelb, Apricot oder zartes Blau bevorzugen – belebt von einzelnen Tupfen in intensivem Orangerot oder Rosa. Mit „Binz im Schnee“ steuert Petra Winkelhardt drei zauberhafte Winterfotografien auf Büttenpapier bei, daneben schweben – farblich ebenso zurückhaltend – die zarten Tusche- und Pigmentzeichnungen von Wiltrud Kuhfuß. Gegenüber zeigt Andi Schmitt sechs seiner fotorealistischen Wolkenbilder in Öl, die Naturphänomene in Irland, Island und Sylt wirkungsvoll in Szene setzen.
In der Vitrine neben dem Eingang präsentiert die Würzburger Glaskünstlerin Franca Tasch, ihre durchscheinenden Gebrauchsgegenstände. Im Zentrum steht dabei die japanisch inspirierte Karaffe „Kawasaki“, mundgeblasen, und von Hand frei am Glasofen geformt. Zu einem erschwinglichen Preis ist sie in zwei Größen erhältlich, und in den Farben Wasserblau, Türkis oder Altrosa.
Die erste Künstlergruppe stellt im Spitäle bis 11. Dezember, die zweite bis 26. Dezember aus. Begleitet wird die Winterausstellung von vier großen Konzerten sowie zahlreichen kleinen Abendveranstaltungen der Sing- und Musikschule Würzburg.