Vor kurzem wurde in Wülfershausen an der Saale erneut ein lebendiges Stück Tradition gefeiert: die Urbanusprozession – ein beeindruckendes Zeugnis tief verwurzelten Glaubens und der Verbundenheit mit der Geschichte des Ortes. Sie erinnert an eine Zeit, in der der Weinbau das Dorfleben prägte. Kein Wunder also, dass der heilige Urban, der Schutzpatron der Winzer, im Mittelpunkt dieses besonderen Tages stand.
Den Auftakt bildete die Kinderprozession, an der zahlreiche Mädchen und Jungen verschiedener Altersgruppen teilnahmen. Die Kleinsten wurden liebevoll von Eltern und Großeltern im Kinderwagen begleitet. Singend und betend zog die Prozession durch die Flur – angeführt von der Statue des heiligen Urban, die feierlich von zwei Jugendlichen getragen wurde. Für die musikalische Untermalung sorgten die Wülfershäuser Musikanten, während Ministranten sowie die Vorbeterinnen Elisabeth Weber, Resi Schunk, Kerstin Bach und Sandra Leber den geistlichen Rahmen würdevoll gestalteten.
Die Prozession wurde von einem engagierten Team vorbereitet und mit Herzblut durchgeführt. Der Prozessionsweg führte von der Pfarrkirche St. Vitus hinauf zum Wendelinus-Bildstock auf dem Ziegenberg. Entlang des Weges luden Gebete, meditative Texte und passende Lieder dazu ein, sich innerlich auf den Glauben einzulassen. Am Ziel angekommen, erwartete die Kinder eine liebevoll erzählte Geschichte über einen Haifisch, der Freundschaft schließt – lebendig vorgetragen und untermalt von selbstgebastelten, bunten Fischen. Die fantasievolle Darstellung ließ Kinderaugen leuchten und sorgte für Staunen und Freude.
Den Abschluss bildete die Übergabe des traditionellen „Urbanuswecks“ – ein Brötchen mit Siedewürstchen – das im Pfarrhof von Bürgermeister Wolfgang Seifert sowie der Gemeinderätin und Sozialbeauftragten Petra Seifert persönlich überreicht wurde. Die Urbanusprozession ist weit mehr als ein religiöses Ritual. Sie steht für gelebte Gemeinschaft, bewahrte Kultur und das lebendige Erbe eines Dorfes. Dank des großen Engagements von Elisabeth Weber und vieler weiterer Helferinnen und Helfer bleibt diese wertvolle Tradition lebendig und wird auch in Zukunft Generationen verbinden und Herzen berühren.
Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden