15 Personen waren der Einladung der Eigenheimervereinigung Gernach zu einer Führung durch den Lehrgarten "Kräuter, Kraut und Rüben" in Gochsheim gefolgt. Gästeführer Wolfgang Menzinger gab einen Einblick in die langjährige Tradition des Gemüseanbaus in den Fluren von Gochsheim.
Vor elf Jahren wurde der Verein "Kräuter, Kraut und Rüben" in den Ortschaften Gochsheim, Sennfeld und Schwebheim gegründet, gefördert u. a. von der EU, dem Bayerischen Staat, dem Schweinfurter Mainbogen. "Kräuter, Kraut und Rüben Gochsheim" hat den Schwerpunkt, insbesondere über die Historie des Gemüseanbaus zu informieren, aber auch Wissen zu vermitteln, wie man in seinem Garten für ökologische Balance sorgen kann. Der Lehrgarten Gochsheim gibt in seinem Schau- und Lehrgarten Einblick in die reiche Vergangenheit des Gochsheimer Gemüseanbaus. Schon seit mehr als 250 Jahren ist Gochsheim für seinen Gemüseanbau bekannt.
Die Bauern brachten ihre Erzeugnisse bis nach Fulda und Meiningen auf die Märkte – zu Fuß oder mit Handwagen. Vor 100 Jahren wurden etwa sieben Millionen Gurken täglich von den Äckern geholt. Grund für diese guten Ernten: Der sandige Humusboden und die Keuperschicht in zehn bis 20 Meter Tiefe, die das Wasser lange zurückhält. Die Mönche des Klosters Ebrach vermittelten den Bauern die Dreifelderwirtschaft. Nach 1945 wurde der Gemüseanbau immer weniger, die Entlohnung der Großindustrie lag deutlich höher als die Löhne, die in der Landwirtschaft gezahlt werden konnten. Aktuell gibt es in Gochsheim noch fünf Gemüseanbaubetriebe.
Das Museum, das der Gästeführer auch vorstellte, bietet einen Überblick über die landwirtschaftlichen Geräte, die früher genutzt wurden. Anhand der Tomaten im Gewächshaus gab Wolfgang Menzinger wertvolle Tipps zum Anbau und zur Pflege. Er informierte auch über die schwierige Situation des naturnahen Gemüseanbaus: Gurken, die regional und biologisch angebaut werden, sind teurer. Der "Zwiebeltreter" in Gochsheim erinnert an die alte Tradition im Zwiebelanbau: wenn die Zwiebel gestopft waren, musste der Boden festgetreten werden. Das geschah mit dicken Holzbrettern an den Füßen. Nach der Führung unterhielt man sich noch eine Weile bei einer guten Brotzeit.

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