Viele Gläubige, zum Teil auch aus den Nachbargemeinden, nahmen an der Fronleichnamsprozession teil, die am Vorabend des Fronleichnamsfestes durch die Straßen von Gernach führte. Pfarrer Thomas Amrehn trug die Monstranz mit der Hostie – ein Zeichen dass Jesus mitten unter uns ist, auch auf den Wegen unseres Alltags. Mitglieder der Musikkapelle Gernach begleiteten den Gesang der Gläubigen mit ihren Instrumenten. Die Gebete während der Prozession und auch im festlichen Gottesdienste nahmen die Menschen in den Blick, die Verantwortung in Politik und Kirche tragen, aber auch die, die durch Leid und Krankheit gebeugt sind. Das Gebet der Gläubigen wollte dazu beitragen, dass sie die Hoffnung nicht verlieren, dass sie „Pilger der Hoffnung“ auch in ihrem Leid bleiben können, wie das Motto des Heiligen Jahres lautet, das der verstorbene Papst Franziskus ausgerufen hatte.
In seiner Ansprache an der Station der Prozession am Haus Franziskus nahm der Seelsorger Bezug auf das erste Kapitel des Johannesevangeliums, in dem geschildert wird, dass Gottes Wort zu uns kam – und Fleisch wurde in Jesus. Jesus wurde Mensch – und auch unsere Aufgabe ist es, Mensch zu werden, so der Seelsorger. In ihrem Gedicht bringt Rose Ausländer diese Botschaft des Evangeliums auf den Punkt: Ihr Gedicht „Noch bist du da“ beginnt – trotz der Gewissheit : bald ist deine Zeit um“ mit der Aufforderung: „wirf Deine Angst in die Luft“ und endet mit der Aufforderung: „sei was Du bist – gib was Du hast“. Es gelte, „Mensch zu werden“, sich nicht verführen zu lassen von der Priorität von Besitz oder Macht, sondern die eigenen Fähigkeiten und Talente zu entwickeln, in Gemeinschaft mit anderen. „Gib was Du hast“ - das kann die Schwäche sein, in der man lebt, aber auch die Stärke, die einem für andere da sein lässt.
Genau das ist die Botschaft des Christentums, die es angesichts der Sorge bereitenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu bezeugen gilt: denn genau diese Botschaft hat Jesus, „der unter uns wohnt“, wie es im Johannesevangelium heißt (Joh. 1,14) in die Welt gebracht: „sei, was du bist – gib, was du hast“.

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