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Gerolzhofen: Digitale Monster - Das Handy als Waffe

Gerolzhofen

Digitale Monster - Das Handy als Waffe

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    Zahlreiche Eltern informieren sich über Medien.
    Zahlreiche Eltern informieren sich über Medien. Foto: Uli Fritz

    Die Kolpingsfamilie Gerolzhofen lud zum Vortrag „Digitale Monster – das Handy als Waffe“. Der Jugendrichter Michael Roth gab Einblicke in seinem beruflichen Alltag. Er kam schnell zum Thema, es macht keinen Sinn, wenn Eltern das Handy ihrer Kinder ausspähen. Das ist ein immenser Eingriff in die Privatsphäre. Richter weist ausdrücklich darauf hin, dass der Besitz kinderpornografischer Bilder strafbar ist. Skurril wenn ein 13-jähriges Mädchen ein Aktfoto von sich dem 14-jährigen Freund schickt, so ist der Junge strafbar, weil er im Besitz von kinderpornografischen Material ist. Wenn das Mädchen dann 14 Jahre alt wird, ist ihr eigenes Foto auch für sie rechtlich belangbar. Man müsste das Bild sofort löschen und melden, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.

    Die Bilder bleiben nach dem Löschen noch erhalten, dass die Kripo noch Nachweise findet. Das Internet vergisst nichts. Um Bilder wieder von der Plattform zu bekommen, wurde missing and exploitet children empfohlen. Viele wissen nicht, dass man eine automatische Downloadfunktion für Medien am Handy sperren kann. Ein weiteres großes Thema war der Rechtspopulismus. Die Jugendlichen gehen viel zu sorglos mit Rechtem Material um. Seit 1965 sind Kopfbilder von A. Hitler verboten, ebenso das Hakenkreuz. Oft sei die Antwort: „es war doch nur ein Spaß“.

    Einige fanden es witzig, ausländerfeindliche Kommentare zu teilen, unwissend, dass dieses eine Straftat sei. Als Beispiel zeigte Roth hier den Verlauf eines Chats. Das Strafrecht im Internet gilt genauso wie in der analogen Welt. Beleidigungen werden in der scheinbar anonymen Welt viel leichter angewandt. Die Hemmschwellen sind hier viel niedriger. Somit kann man sich Online viel schneller strafbar machen.

    Durchschnittlich schauen die Jugendlichen 80 Mal am Tag aufs Handy. Den meisten Teilnehmern war „snap-chat“ nicht bekannt. Hier fordert das Internet auf, sich täglich zu melden und Bilder zu posten. Manche Eltern nutzen das Teil auch als „Babysitter“; nicht selten sitzen sie selbst mit dem Gerät da und eine Kommunikation findet nicht statt. Tik Tok und Co dürfen unsern Nachwuchs nicht die Kindheit klauen. Nach einer angeregten Diskussion endete der Vortrag.

    Interessierte Zuhörer beim Kolpingvortrag.
    Interessierte Zuhörer beim Kolpingvortrag. Foto: Uli Fritz

    Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.

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