Die Kolpingsfamilie Gerolzhofen lud zu einem Vortrag: Erben und Vererben ins Pfarrer-Hersam-Haus ein. Doris Bößner begrüßte den Referenten, Notar Felix Wobst, und die zahlreichen Teilnehmer.
Notar Wobst erklärte die drei Gründe, warum Otto Normal ihn aufsucht. Tod, Handlungsunfähigkeit und Scheidung. Gleich zu Beginn stellte er die Frage: Braucht man unbedingt ein Testament? Die Antwort ist natürlich: nein. Aber es ist dennoch sehr sinnvoll. Ohne Testament gibt die gesetzliche Erbfolge. Diese ist in der Regel aber gar nicht gewünscht. An anschaulichen Beispielen erklärt der Referent, warum diese Konstellation oft nicht so im Sinne des Erblassers ist.
Im Referat ging man auch auf die Freibeträge der Erben ein. So könnte Kindern bis zu 400.000 Euro steuerfrei vermacht werden. Bei unverheirateten, kinderlosen Erblassern, würden im Beispiel Neffen und Nichten erben, wenn die Geschwister bereits verstorben sind. Um den Steuerfreibetrag von 20.000 Euro auf das Niveau von Kindern zu bringen, schlugen die aktiven Zuhörer vor, dass man noch rechtzeitig über eine Adoption nachdenken sollte. So kamen viele Fragen aus dem Publikum, aber durchaus auch Lösungsvorschläge. Notar Wobst gab dann noch die rechtlichen Korrekturen dazu.
Ein wichtiges Thema war das Testament. Damit das rechtsverbindlich gültig ist, muss es handschriftlich und natürlich unterschrieben sein. Auch beim sogenannten Berliner Testament reicht es, wenn eine Person schreibt, aber es müssen beide signieren.
Unglaublich im Endeffekt ist das Notartestament günstiger als ein Handgeschriebenes. Den die anfallenden Gebühren im Erbfall sind um ein Vielfaches höher, um an den Erbschein zu kommen, den man in jedem Fall beim Nachlassgericht bekommt. Viel überraschende Einblicke gab es in dem Geschiedenen-Testament. Am Beispiel eines Unfalles, bei dem Mutter und später auch das Kind stirbt, erbt schließlich der Exmann. Das ist wieder aller Sympathien, aber eben unser Gesetz. Deshalb ist die Beratung beim Notar oder Anwalt nicht nur in diesem Fall dringend anzuraten. Es war ein sehr informativer und konstruktiver Vortrag, der bestimmt noch für viel Gesprächsstoff und zum Nachdenken anregen dürfte.

Dieser Inhalt wird uns zur Verfügung gestellt
Wir veröffentlichen Beiträge von Vereinen, Schulen sowie anderen Gruppierungen und Einrichtungen aus Unterfranken. Sie können sich mit selbst beigesteuerten Texten und Bildern öffentlichkeitswirksam präsentieren.
Wenn Sie etwas beisteuern wollen, dann laden Sie Ihren Text und ggf. Bilder über unser Portal unter https://upload.mainpost.de/ hoch. Unsere Redaktion prüft, was veröffentlicht werden kann - in der Zeitung genau wie auf www.mainpost.de
Mit dem neuen Angebot wollen wir unsere regionale Verankerung weiter festigen und ausweiten. Machen Sie mit - wir freuen uns auf Ihre Neuigkeiten!
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden