Wie schon viele Jahre, hatte der Frauenbund Gernach auch in diesem Jahr wieder zur traditionellen Wallfahrt zum Käppele eingeladen. Frauen des Frauenbundes hatten die Gebete vorbereitet, die während der Prozession zum Käppele und auf dem Rückweg gesprochen wurden. Musikanten der Musikkapelle Gernach unter Leitung von Alfred Glos begleiteten den Gesang der Gläubigen auf dem Weg zum Käppele und wieder zurück zur Kirche St. Aegidius.
Am Käppele feierte man gemeinsam die Heilige Messe. Pfarrer Thomas Amrehn erinnerte in seiner Ansprache an die Gründungssage des Käppele: Ein Priester aus dem Augustinerchorherrenstift Heidenfeld – Gernach war seit dem 12. Jahrhundert bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts Filiale von Heidenfeld – wurde zu einem Versehgang nach Gernach gerufen. Auf dem Rückweg in das Kloster hörte er Wolfe heulen und bekam so viel Angst, dass er gelobte, an der Stelle, wo er sich gerade befand, eine Kapelle zu errichten, wenn er heil in seinem Kloster ankommen würde.
Auch in unserer Zeit fühlen wir uns bedroht: durch die Kriege in aller Welt, aber auch durch Krankheit, den Verlust geliebter Menschen, Arbeitslosigkeit, so der Seelsorger. Wie der Mönch damals wünschen wir uns auch den Schutz Gottes. Die Bedrohtheit besteht, aber in all den Schwierigkeiten dürfen wir uns geborgen fühlen im Schoß Gottes. Die Hymne des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ bringt dieses Vertrauen zum Ausdruck: „Licht des Lebens, Flamme unsrer Hoffnung! Dieses Lied, es steige auf zu dir. Gott, dein Schoß hält ewig uns geborgen. Voll Vertrauen gehen wir mit Dir.“ Gott nimmt uns auf in seinem Schoß, wie eine Mutter oder ein Vater sein Kind. Das Kind fühlt sich sicher, beschützt, geborgen, es kann ihm nichts passieren. So können auch wir uns geborgen fühlen – auch in schweren Stunden.
Nach der Rückkehr in die St. Aegidius-Kirche lud die Vorsitzende des Frauenbundes Gernach, Gaby Berchtold, alle zu einem Imbiss mit Maibowlen und Gebäck ein: Frauen des Frauenbundes hatten eine Auswahl von Bowlen vorbereitet, dazu gab es Gebäck. Bei guter Unterhaltung konnte man die Bowlen probieren und das Gebäck dazu knabbern – für alle ein schönes Erlebnis.

Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden