Ist es tatsächlich nur ein Zeichen? Etwas, das Sicherheit vermitteln soll? Sabine Maier hat selbst keine schlüssige Antwort parat. Doch Fakt ist: Seit Kurzem liegt in der Augenarztpraxis ihres Mannes in Gerolzhofen (Lkr. Schweinfurt) ein Pfefferspray griffbereit unter dem Tresen am Eingang. Es liegt dort für den Fall, der hoffentlich nie eintreten wird. Für den Fall, dass Worte eines Tages nicht ausreichen sollten, um rabiate Patienten zur Räson zu bringen.
Gerolzhofen
Solche Konflikte und die daraus resultierenden Projektionen gab es schon immer und wird es auch weiter geben. Gelöst werden die mit Sozialkompetenz - und sicher nicht mittels Pfefferspray (oder selbstverstärkenden "Alles-immer-schlimmer"- Opfer-Narrativen und Helden-Erzählungen) ....
Konflikte ja, die Aggressivität und Grenzüberschreitung nein. Heute ist die Zündschnur viel kürzer.
Solche Leute glauben, dass sie der Nabel der Welt sind. Die einfachsten Umgangsformen haben sie verlernt, wenn sie diese überhaupt mal gelernt haben. So sind Worte wie "Danke" und "Bitte" für diese Zeitgenossen Fremdwörter. Ein solch aggressives und forderndes Verhalten ist nicht zu tolerieren. In solchen Fällen sollten die Ärzte die Patienten aus der Praxis verbannen. Allerdings würde ich als wartender Patient dem Personal zu Hilfe kommen, wenn ich solche Situationen mitbekommen sollte.
Das Problem ist das der Patient einerseits "Spielball" der Ärzte ist. Ich bräuchte lt. Gefäßchirurg eine Krankengymnastik wegen Verdacht auf verklebte Faszien. Er verschreibt mir das nicht, Hausarzt verschreibt mir das nicht wegen fehlender detaillierter Diagnose und ich soll zum Orthopäden. Da bekomme ich einen Termin in 3 Monaten. Ich brauch dringend wegen anderem Problem einen Termin beim Fußspezialisten, der ist in 4 Monaten!! Auf den Termin beim Gefäßchirurgen hatte ich 3 Monate gewartet, Diagnose "verdacht Venenthrombose". Thrombose kann ziemlich gefährlich werden. Das die ewige Warterei wütend macht, das ist auch verständlich! Was definitiv NICHT geht ist angriffe gegen das Personal, denn diese können nichts dazu.
Das Problem sind nicht lange Wartezeiten , hohe Preise oder sonst was, worüber sich gerne aufgeregt wird. Sondern die extrem gestiegene Aggressionsbereitschaft. Man kennt heute kaum noch Hemmungen im Umgang mit Mitmenschen. Das ist erschreckend. Bei Tieren ist sowas normalerweise ein Symptom für Überpopulation und damit einhergehende Platz- und Nahrungsknappheit.
Falsch, denn natürlich sind lange Wartezeiten ein extrem großes Problem, wenn man zeitnah entweder eine wichtige Diagnose braucht oder einen gewissen Eingriff, z.B. ein Kleinkind das Einsetzen eines Paukenröhrchens beim HNO-Arzt. Wenn man dafür den Termin erst in 13 Monaten bekommt - solche Fälle gibt es - und das beeinträchtigende Folgen für den Spracherwerb des Kindes haben kann, kann man als Elternteil schon sehr sauer werden. Und wenn einem über einem die Diagnose "in 3 Monaten könntest du tot sein" schwebt, man kann aber wichtige Teildiagnosen um mehr zu wissen erst in 4+X Monaten bekommen, dann fördert auch das nicht gerade die persönliche Laune.
Die Menschen haben den ganzen Tag Zeit für das Händy müssen Sie irgendwo warten drehen Sie durch ich erlebe das jede Woche auf der Straße die haben alle keine Zeit mehr.
Das Problem liegt doch nicht in Corona, sondern in der ungenügenden Budgetierung der Arztpraxen. Hier werden sowohl Patienten als auch Praxen gleichermaßen von der Politik im Stich gelassen. Wer einen neuen Hausarzt braucht, der kann lange suchen. Und wenn man mal einen Facharzttermin braucht, dann kann man froh sein, wenn es in weniger als 6 Monaten drin ist. Egal, wie schlecht die Diagnose ist, weswegen man da hin soll. Dafür bezahlt man dann teures Geld, und während Kassenpatienten Wochen bis Monate warten müssen, kriegt der Privatpatient seinen Termin schlimmstenfalls schon nächste Woche. Da das seit Jahren so geht und sich nichts ändert, ist das hier eine tickende Zeitbombe. Und den Frust ausbaden müssen dann leider die MFAs, weil die mit den Patienten am meisten und vor allem zuerst zu tun haben.
Das leidige Thema kennt wohl jeder der mit der Spezies Kunde auf der Arbeit zu tun hat. Unabhängig davon wo und was er arbeitet.
Oh ja,da haben Sie vollkommen Recht
Wenn sich ein Patient in meiner Praxis so aufführen würde, dann wäre er die längste Zeit mein Patient gewesen und bei Unverschämtheiten am Telefon sofort das Gespräch beendet. Ältere Menschen haben eh keine Zeit das erlebe ich auch im Straßenverkehr und beim einkaufen jeden Tag.
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