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Schallfeld: Auf der Alm gibt’s koa Sünd

Schallfeld

Auf der Alm gibt’s koa Sünd

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    Im Bild: Hobbysenner Dr. Erich Walter erklärt anhand eines Fotos seinen Aufenthaltsort in der Schweiz mit Fernsicht bis zum Mont Blanc.
    Im Bild: Hobbysenner Dr. Erich Walter erklärt anhand eines Fotos seinen Aufenthaltsort in der Schweiz mit Fernsicht bis zum Mont Blanc. Foto: Lothar Riedel

    Einen ebenso interessanten wie unterhaltsamen Vortrag erlebten die Besucher des Seniorennachmittags im Gemeindehaus/Pfarrheim Schallfeld. Dr. Erich Walter aus Dingolshausen berichtete über sein ungewöhnliches Hobby: „Mein Leben als Senner“.

    Der promovierte Landwirt, selbst aus einem Bauernhof stammend, zog bereits mit 25 Jahren erstmals auf eine Almhütte und kehrte seitdem immer wieder dorthin zurück. „Alleine sein, das muss man können, sonst ist man fehl am Platz“, betonte der heute 70-Jährige. Einsam fühle er sich dennoch nicht, auch nicht ohne Strom oder direkte Ansprechpartner: „Ich kann mich immer mit mir selbst beschäftigen und lese viel.“ Seine Tage sind durchorganisiert. Drei bis vier Stunden täglich widmet er sich den organisatorischen Aufgaben: „Schließlich bin ich Knecht und Chef zugleich.“ Vor allem die Weidepflege gehört dazu, Disteln und Gehölz müssen entfernt werden. Melken muss er hingegen nicht, da er sich ausschließlich um Jungvieh und Mutterkühe kümmert.

    Die Abwesenheit von mehreren Wochen akzeptiert seine Ehefrau und das Wiedersehen nach vier bis sechs Wochen sei dafür umso schöner. Der Austausch unserer Erlebnisse dauert dann oft mehrere Tage, bis wieder Alltag einkehrt. Nicht immer ist das Leben auf der Alm romantisch. Besonders Dauerregen mit bis zu 120 Litern am Tag und Nebel über mehrere Tage machen den Aufenthalt anstrengend. Ein Handy hat Walter nur für Notfälle, und wenn der Akku leer ist, muss er ins Tal zum Aufladen.

    Bisher führte ihn seine Leidenschaft auf Almen in Oberbayern und mehrfach auch in die Schweiz, auf Hütten zwischen 1100 und 1700 Metern Höhe. Die Faszination sei ungebrochen: „Die Berge, die Ruhe, das Einssein mit der Natur, Sonnenauf- und -untergänge, Wetterwechsel, der nahe Umgang mit den Rindern, das einfache Leben, mit wenig drumherum, glücklich sein.“ Und als ein Zuhörer schließlich schmunzelnd anmerkte, dass es auf der Alm ja „koa Sünd“ gäbe, bestätigte Walter lachend: „Stimmt genau.“

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