Die Fronleichnamsprozession findet in Schallfeld traditionell am darauffolgenden Sonntag statt. In seiner Predigt stellte Pfarrer Stefan Mai das tägliche Brot in den Mittelpunkt. Für viele Menschen hat dieses Grundnahrungsmittel an Bedeutung verloren – es wird konsumiert, ohne sich seiner Wertigkeit bewusst zu sein. Oft gilt es nur noch als selbstverständliches Produkt. Doch durch Jesus erhält das Brot eine besondere Bedeutung: Es nährt nicht den Körper, sondern die Seele. An Fronleichnam wird der Leib Christi in Gestalt der geweihten Hostie in einer kunstvoll gestalteten Monstranz durch die Straßen getragen – als Zeichen dafür, dass Jesus mitten unter den Menschen ist.
Nach dem Gottesdienst in der St.-Ägidius-Kirche machten sich gegen zehn Uhr knapp 100 Teilnehmer auf den Weg zur ersten Station am Friedhofskreuz. Anschließend führte der Weg weiter zu den Marterln an der Lülsfelder Straße, an der ehemaligen Schule, bevor die Feier mit dem Schlusssegen in der Kirche endete. Besonders das Marterl an der Lülsfelder Straße war liebevoll und aufwendig mit Blumen geschmückt. Für die feierliche musikalische Begleitung sorgten sechs Blasmusiker unter der Leitung von Steffi Schanz. Die Vorbeter Maria Schwab und Lukas Schmitt griffen in ihren Texten aktuelle Themen auf.
Bei sommerlichen 28 Grad Celsius, blauem Himmel und leichtem Wind kamen nur wenige der Teilnehmer ins Schwitzen. Unter den Gläubigen befanden sich auch die drei örtlichen Fahnenabordnungen: die Feuerwehr, der FC Schallfeld sowie die Soldaten- und Reservistenkameradschaft. Die Herz-Jesu-Fahne trug Stefan Schwab. Den Baldachin trugen Nico Krapf, Jürgen Lösch, Matthias Schulz und Tobias Lösch und den Lautsprecher Franz Kraus. Kinder streuten unterwegs immer wieder Blumen, und einige Häuser entlang der Prozessionsstrecke waren mit Fahnen und Blumenschmuck geschmückt. Pfarrer Mai trug die geweihte Hostie, begleitet von Kirchenverwaltungsmitglied Nele Mangold und Kirchenpfleger Lothar Riedel. Nach knapp zwei Stunden endete der Fronleichnamsgottesdienst mit Prozession. Für die Verkehrssicherheit sorgte die örtliche Feuerwehr.
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