Wie ticken Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren? Auf was sollten wir ein Augenmerk legen? Damit beschäftigten sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Jugendbeauftragten und Gemeindejugendpflegerinnen der Gemeinden beim Kommunalpolitischen Forum der Kinder- und Jugendarbeit des Landkreises Schweinfurt. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamtes entnommen.
„Es ist wichtig, junge Menschen frühzeitig an demokratische Prozesse heranzuführen und sie auf kommunaler Ebene teilhaben zu lassen an politischen Entscheidungen. Einige unserer Gemeinden leben das bereits beeindruckend vor, sodass unsere Kinder und Jugendlichen die Erfahrung machen, dass ihre Stimme zählt und es sich lohnt, Ideen einzubringen und Verantwortung zu übernehmen“, so Landrat Florian Töpper.
Soziale Medien wichtigstes Kommunikationsmittel
Bei einem Impulsreferat durch die Kreisjugendpflegerin Bettina Steinschauer wurde die Sinus-Jugendstudie 2024 vorgestellt. Die zentralen Erkenntnisse sind, dass viele Jugendliche trotz anhaltender Krisen Optimismus zeigen, Toleranz gegenüber unterschiedlichen Kulturen sowie eine Akzeptanz pluralistischer Lebensformen haben. Sie nehmen strukturelle Ungleichheiten sehr sensibel und als unfair wahr und beklagen, dass ihre Stimme in der Politik kaum gehört und wahrgenommen wird. Soziale Medien sind laut den Ergebnissen der Studie das wichtigste Kommunikations- und Informationsmittel der jungen Menschen, wobei mögliche Gefahren und negative Folgen des unreflektierten Konsums vielen Jugendlichen bewusst sind.
Im Anschluss wurden konkrete Ansatzpunkte für das weitere Vorgehen vor Ort ausgearbeitet, da auch die Kommunen jungen Menschen vertrauenswürdige Rahmenbedingungen mit starken, resilienten Angeboten und Leistungen offerieren wollen. „Jugend braucht Orientierung und Sicherheit sowie Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten“, resümiert Steinschauer.
Ideensammlung für die Jugendtreffs
Die Ideensammlung bewegte sich in unterschiedlichen Bereichen. Die wichtigsten Punkte waren, dass die Gemeinden Beteiligungsformate für Jugend schaffen beziehungsweise ausbauen und verstetigen wollen, um darüber Interesse an der Politik zu wecken. In einigen Gemeinden wird dies bereits erfolgreich praktiziert. Daneben sollten die Kommunen Jugendräume und Freiräume für Begegnungen sowie für Bewegung für Jugendliche ab 14 Jahren im gemeindlichen Sozialraum bereitstellen. Gemeindliche Angebote, vor allem auch in den hauptamtlich betreuten Jugendtreffs, in den Bereichen Klimawandel, Müllvermeidung, Umgang mit Sozialen Medien und Konflikten komplettieren das Bild. (sg)
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