Kürzlich fanden sich Interessierte zum Ideenaustausch auf Einladung des Ortsverbands der Grünen Üchtelhausen im BuchCafé ein. Rund 30 TeilnehmerInnen folgten der Einladung des Ortsverbandes der Großgemeinde Üchtelhausen zum Thema „Gemeinsam wohnen (im Alter)“, berichten die Grünen in einer Pressemitteilung.
Caroline Karch, die Sprecherin des Ortsverbandes, verglich die Dörfer mit einem Donut: Die Altorte und Dorfkerne werden ausgehöhlt, oft bestimmen Leerstände und unbelebte Plätze das Bild. Dagegen steht eine Art Speckgürtel an Einfamilienhaus-Siedlungen, die immer weiter nach außen gewachsen sind. Doch in diesen Einfamilienhäusern wohnen vermehrt ältere MitbürgerInnen, nur noch zu zweit oder gar allein, nachdem die Kinder ausgezogen sind.
Diesem Problem und den Ideen, wie man der Entwicklung entgegenwirken kann, sollte der Abend gewidmet sein. Bürgermeister Johannes Grebner wusste aus der eigenen Erfahrung zum gemeinsamen Wohnen mit drei Generationen auf dem ehemaligen Dreiseithof der Familie mit einem positiven Beispiel zu berichten.
Marco Karch schloss als Referent aus dem Kreis des Grünen-Ortsverbands mit verschiedenen Beispielen zum gemeinsamen Wohnen in bestehenden Ortskernen an. Direkt vor der Haustüre liegen dazu Beispiele des „Freien Altenrings“ in der Stadt Schweinfurt sowie eine kürzlich in Werneck gestartete Baugemeinschaft.
Weiterhin stellte der Architekt die Modellstudie zur Siedlungsentwicklung und das „Haus der Begegnung“ in Kirchanschöring vor. Ein architektonisch herausragendes Projekt, so die Grünen, sei in Münsing mit „Alle unter einem Dach“ gelungen.
Dann berichtete der Gast Peter Heinzke von der Baugemeinschaft „Wunschnachbarn Weg“ aus dem Kölner Stadtteil Nippes. Seit 2017 wohnen auf einem ehemaligen Industriegelände 16 Erwachsene und acht Kinder im eigenen dreistöckigen, energieeffizienten Haus. Das Zusammenleben von Jung und Alt unter einem Dach mit Gemeinschaftsräumen und einer großen Werkstatt für ein öffentliches Repair-Café sowie einem Gästeappartement sei ein Erfolgskonzept geworden.
Am Ende des Abends brachten verschiedene TeilnehmerInnen weitere Ideen und positive Beispiele ein, die vor Ort denkbar wären. Soziale Anbieter wie die Caritas setzen zum Beispiel vermehrt auf das Konzept „Service-Wohnen“, wobei MieterInnen im Alter pflegerisch versorgt und Zusatzleistungen hinzugebucht werden können, endet die Pressemitteilung. (abra)
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