Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Werneck: Bürgerhaus: Gemeinderäte zeigen sich von der Realisierungsabsicht überrascht

Werneck

Bürgerhaus: Gemeinderäte zeigen sich von der Realisierungsabsicht überrascht

    • |
    • |
    • |
    Das Konzept des Wettbewerbssiegers Bürgerhaus Werneck sieht den Umbau des Schulgebäudes und einen Neubau (im Grünbereich rechts) vor. Was das kostet, würden erst konkrete Planungen zeigen.
    Das Konzept des Wettbewerbssiegers Bürgerhaus Werneck sieht den Umbau des Schulgebäudes und einen Neubau (im Grünbereich rechts) vor. Was das kostet, würden erst konkrete Planungen zeigen. Foto: Gerald Gerster

    Die Gewinner des von der Marktgemeinde Werneck ausgerufenen Planungswettbewerbs „Umbau und Erweiterung der Alten Schule Werneck in ein Bürgerhaus“ wurden vor kurzem von einem Preisgericht gekürt und öffentlich vorgestellt. Wie es auf dem Weg hin zu einer Realisierung jetzt weiter gehen könnte, war Thema bei der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates.

    Architekt Thomas Wieden vom verfahrensbetreuenden Büro Holl/Wieden Partnerschaft mbB Architekten und Stadtplaner aus Würzburg erläuterte den Ablauf des Wettbewerbs und stellte die „sehr guten Arbeiten“ der drei Preisträger vor. Der erste Preis ging mit einstimmigem Votum des Preisgerichts an die Arbeitsgemeinschaft Wittfoht Architekten bda aus Stuttgart mit Planstatt Senner GmbH aus Überlingen. Ihre Planung sieht beim Grundschulgebäude nach Umbau- und Sanierungsarbeiten wie bisher im Untergeschoss eine Nutzung durch die Jugend vor. Im Erdgeschoss sollen eine Bücherei, ein Mehrzweckraum und Sanitäranlagen Platz finden, im Ober- sowie dem Dachgeschoss die Musikschule.

    Der Bürgersaal soll als Neubau entstehen

    Vorgesehen ist neben der Arbeit mit dem Bestand der Neubau eines Bürgersaals. Er soll ins Gelände auf die Ebene des südlichen Gartenbereichs eingelassen werden, womit der neue Baukörper nicht so hoch wirkt und sich neben dem Schulgebäude zurückhaltend einfügt. Neu gestaltet wird auch der gesamte Außen- und Gartenbereich einschließlich eines Vorplatzes mit Großbaum. Einfache Baukörper und Konstruktion ließen moderate Baukosten erwarten, sagte Wieden.

    Nächster Schritt sei jetzt die Einleitung eines Verhandlungsverfahrens gemäß Vergabeverordnung (VgV-Verfahren). Aufgrund des einstimmigen Votums des Preisgerichts ist laut Architekt Wieden ein verkürztes Verfahren möglich, bei dem zunächst nur mit dem ersten Preisträger des Planungswettbewerbs Verhandlungsgespräche aufgenommen werden können. Dies beinhalte eine Angebotsaufforderung für die weitere Planungsphase, die Anforderung von Eignungsunterlagen und die Einladung für eine Präsentation im Gemeinderat.

    Bei einem Ausstieg wären die Fördergelder weg

    Überrascht zeigten sich einige Gemeinderäte, dass es sich nicht um einen reinen Ideenwettbewerb handelt, sondern der Planungswettbewerb offensichtlich eine Realisierungsabsicht beinhaltet. Laut Wieden reiche das Auftragsversprechen im Rahmen der Auslobung bis zur Leistungsphase fünf, also bis zur Erstellung der detaillierten Ausführungsplanung, was mit entsprechenden Planungskosten verbunden sei. Er sei sich sicher, dass die „Auswirkung formuliert war“. Auf Nachfrage bestätigte dies eine Reihe von Räten per Handzeichen. Die Beauftragung des Büro Holl/Wieden mit der Durchführung des Planungswettbewerbs war Anfang 2024 in nichtöffentlicher Sitzung erfolgt.

    Erich Eichelmann stellte wegen der Größe des Projektes Planungskosten von mehreren Hunderttausend Euro in den Raum. Deutlich machte Bürgermeister Sebastian Hauck, dass es ohne die Beauftragung weiterer Planungen keine belastbaren Zahlen zu den möglichen Kosten des Projektes gäbe. Wie bereits für den Wettbewerb würde es dafür aber Fördergelder geben. Bei einem Ausstieg wären diese komplett weg.

    In Richtung von Peter Kamm und Peter Kraus, die wegen der „weitreichenden Entscheidung“ noch einmal eine Beratung in den Fraktionen wünschten, sagte Birgit Schmitt, es sei hinsichtlich einer Umsetzung des Bürgerhauses klar gewesen, „dass wir was machen wollen“. Letztlich vertagte der Gemeinderat die eigentlich vorgesehene Entscheidung, in das VgV-Verhandlungsverfahren mit dem Preisträger einzusteigen, auf die kommende Sitzung. Mit zwölf zu elf Stimmen war das Abstimmungsergebnis sehr eng.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden