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Werneck: Wenn die Worte fehlen

Werneck

Wenn die Worte fehlen

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    Blick in die Zukunft; September 2024.
    Blick in die Zukunft; September 2024. Foto: Gabriele Hügelschäffer

    Gabriele Hügelschäffer, eine ehemalige Patientin des Psychiatrischen Krankenhauses Schloss Werneck, stellt bis 22. Oktober ihre Bilder im Foyer das Haues F der Klinik aus. Bei der Vernissage zur Ausstellung „Wenn die Worte fehlen...“ gewährte sie erstmals der Öffentlichkeit einen Einblick in ihre Erkrankung, ihre Genesung und die heilende Kraft der Kunst.

    Blick in die Freiheit; September 2024.
    Blick in die Freiheit; September 2024. Foto: Gabriele Hügelschäffer

    Für Gabriele Hügelschäffer wurde das Malen zu einem Ausweg aus der Krise – zu einem Rettungsanker, der ihr half, sich selbst wiederzufinden. In einer Phase, in der Worte fehlten und die innere Verzweiflung groß war, entdeckte sie das kreative Gestalten für sich. In ihren Bildern inneres Erleben nach außen bringen zu können, sich wieder mitteilen, und sich selbst wieder begreifen zu können, sei eine heilsame und befreiende Erfahrung gewesen.

    Im Interview, das die Ergo- und Kunsttherapeutinnen Magdalena Rott und Birgit Reiter bei der Vernissage mit Gabriele Hügelschäffer geführt haben, hat sie ihren Weg zum Malen und zum Kreativsein erklärt: Anfangen und nichts in den Papierkorb werfen, war ihr erster Rat. Sich nicht unter Erfolgsdruck setzen und stattdessen den Stimmungen Raum geben. Die entstandenen Kunstwerke nutzen und in den therapeutischen Prozess, in das Gespräch mit Therapeutinnen und Therapeuten, einbringen. Und vor allem: Mitpatienten daran teilhaben lassen. So entstand auch Hügelschäffers Werk „Der traurige Vogel“, der ein Sinnbild für Wandel, inneren Aufbruch – und den Mut steht, sich dem Leben neu zuzuwenden.

    Kunst kann Halt geben

    Der traurige Vogel; Mai 2024.
    Der traurige Vogel; Mai 2024. Foto: Gabriele Hügelschäffer

    Die Therapeutinnen Magdalena Rott und Birgit Reiter vermittelten in ihrer Rede, wie Ergo- und Kunsttherapie in die Behandlung der Patienten eingebunden sind: Kunst setze dort an, wo Sprache endet. Weil sie Gefühle, Erinnerungen und Gedanken sichtbar mache, ohne dass sie ausgesprochen werden müssen. Sie könne Halt geben, wenn das Leben ins Wanken gerät.

    Interview bei der Vernissage (von links): Magdalena Rott, Gabriele Hügelschäffer und Birgit Reiter.
    Interview bei der Vernissage (von links): Magdalena Rott, Gabriele Hügelschäffer und Birgit Reiter. Foto: Paul Strobel

    Gabriele Hügelschäffer verriet, dass die positive Resonanz auf ihre Werke sie tief bewegt und ihr Selbstwertgefühl gestärkt habe. Sie hat sich einem Künstlerinnenkreis angeschlossen und das „therapeutische Malen“ zu einer künstlerischen Tätigkeit werden lassen. Zwischenzeitlich nimmt sie an Mal-Challenges teil und hat schon den einen oder anderen Preis erhalten. (acz)

    Die Ausstellung „Wenn die Worte fehlen...“ ist bis 22. Oktober von Montag bis Freitag von 8.30 bis 15.30 im Foyer des Haues F zu sehen.

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