Manche Geschichten lassen uns nicht los. Weil sie uns tief berühren. Weil sie Fragen stellen, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Bernhard Schlinks „Der Vorleser“ ist eine solche Geschichte. Ein Roman, der Millionen Leser weltweit bewegt hat und in über 50 Sprachen übersetzt wurde. Jetzt kommt die bewegende Geschichte um Michael Berg und Hanna Schmitz als Schauspiel nach Schweinfurt in einer beeindruckenden Bühnenfassung des Altonaer Theaters Hamburg. Gezeigt wird es am Freitag, 28. und Samstag, 29. November, jeweils ab 19.30 Uhr im Theater im Gemeindehaus, so eine Pressemitteilung.
Deutschland in den 1950er-Jahren: Der 15-jährige Michael verliebt sich in die deutlich ältere Hanna. Eine leidenschaftliche Beziehung beginnt mit Ritualen, Nähe, Distanz. Und mit dem Vorlesen. Michael liest Hanna aus Klassikern der Weltliteratur vor. Eines Tages verschwindet Hanna spurlos. Jahre später sieht Michael sie wieder in einem Gerichtssaal. Hanna ist angeklagt, in der NS-Zeit KZ-Häftlinge auf Todesmärsche geschickt zu haben. Was folgt, ist keine simple Anklage und keine Verteidigung. Es ist eine Frage nach Verantwortung, nach Schweigen, nach Scham und danach, was Erinnern bedeutet.
Unter der Regie von Kai Hufnagel und einem feinfühligen Ensemble bringt das Altonaer Theater diese vielschichtige Geschichte in klaren, eindringlichen Bildern auf die Bühne. Intendant Christof Wahlefeld meint: „‘Der Vorleser‘ ist keine historische Rückblende, sondern ein Stück über das Heute – über das, was war und wie wir damit umgehen. Es ist ein kluges Stück über Schuld, Verdrängung und die Sehnsucht nach Nähe. Ich halte diese Inszenierung für ein wichtiges Zeichen im Spielplan.“ (cw)
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