„Wer meint, Theater könne nicht berühren und hätte heute nichts mehr zu erzählen, der soll „Prima Facie“ sehen. Dieses Stück ist ein Ereignis – keine Inszenierung, bei der man sich zurücklehnt, sondern eine Erfahrung, die bleibt, so eine Pressemitteilung des Theaters. Gezeigt wird „Prima Facie“ am Mittwoch, 8., sowie Donnerstag, 9. Oktober, jeweils um 19.30 Uhr im Theater im Gemeindehaus.
Gerade in Zeiten, in denen viel über Gerechtigkeit geredet wird, zeigt dieses Stück: Was zählt, ist die Wahrheit.“ Und manchmal findet sie keine Bühne – außer im Theater“, sagt Schweinfurts Intendant Christof Wahlefeld über seine Beweggründe, dieses Stück in den Spielplan aufzunehmen. In „Prima Facie“ wird die beste Strafverteidigerin des Landes plötzlich selbst zur Zeugin. Tessa hat alles erreicht. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen, hat sich in der Männerwelt des Strafrechts durchgebissen – und verteidigt regelmäßig mutmaßliche Sexualstraftäter.
Bis sie selbst betroffen ist. Was folgt, ist keine klassische Opfergeschichte. Es ist der innere Zerreißprozess einer Frau, die gelernt hat, mit Logik, Sprache und Argumentation die Wahrheit zu dekonstruieren – und die jetzt erkennt, dass dieselben Mechanismen gegen sie arbeiten. Der Gerichtssaal wird zur Bühne einer doppelten Ohnmacht: juristisch und emotional.
Ein brillanter Text von Suzie Miller und sensibel inszeniert von Stella Seefried. Gespielt wird der Monolog von Anna Schindelbeck – mit einer Wucht, einer Klarheit und einer Verletzlichkeit, die atemlos macht. Nur die Spielerin, der Text, die Zuschauer und eine Geschichte, die jede und jeden angeht. Ein Abend, der so intensiv und aufwühlend ist, dass man nach der Vorstellung erst einmal tief durchatmen muss. (cw)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden