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Schweinfurt: Bürgerbegehren „Zurück zum alten Stadtbussystem“: Zwei Ingenieure starten Aktion gegen das Stadtbussystem 2.0

Schweinfurt

Bürgerbegehren „Zurück zum alten Stadtbussystem“: Zwei Ingenieure starten Aktion gegen das Stadtbussystem 2.0

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    Das Schweinfurter Stadtbussystem 2.0 sorgt nach wie vor für großen Unmut in der Bevölkerung. Aus diesem Grund starten die beiden Ingenieure Ines Bender (rechts)  und Hartmut Bach ein Bürgerbegehren zur Rückkehr zum alten Stadtbussystem. Unterstützt wird die Aktion von Stadträtin Ulrike Schneider (Mitte).
    Das Schweinfurter Stadtbussystem 2.0 sorgt nach wie vor für großen Unmut in der Bevölkerung. Aus diesem Grund starten die beiden Ingenieure Ines Bender (rechts) und Hartmut Bach ein Bürgerbegehren zur Rückkehr zum alten Stadtbussystem. Unterstützt wird die Aktion von Stadträtin Ulrike Schneider (Mitte). Foto: Irene Spiegel

    Sie hatten es angekündigt und machen es nun wahr: Die beiden Ingenieure Ines Bender und Hartmut Bach starteten am Dienstagnachmittag ein „Bürgerbegehren zur Rückkehr zum alten Stadtbussystem“, aus dem ein Bürgerentscheid entstehen soll. Unterstützt werden sie von Stadträtin Ulrike Schneider (Initiative Zukunft./ödp). Ihre Fraktion hatte bereits einen Antrag bei der Stadt gestellt, zum früheren Bussystems zurückzukehren.

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    12 Kommentare
    Erich Spiegel

    Am Beispiel des Schweinfurter Busverkehrs wird eine bundesweite Entwicklung sichtbar. Der Staat muss sparen, aber die Politiker wollen gewählt werden. Also unterbleiben Steuererhöhungen und Kürzungen bei Sozialleistungen. Statt dessen werden die Leistungen z.b. Busverkehr des Staates immer schlechter. Die Gesundheitsministerin hat schon Kürzungen bei der Gesundheitsversorgung nicht ausgeschlossen. Vielleicht werden auch mal die Intervalle bei der Müllabfuhr vergrößert. Wir werden sehen und bedauerlicherweise auch die Folgen spüren.

    Hartmut Bach

    Die Zahlen wurden von uns aufgrund öffentlich verfügbarer Informationen errechnet. Die korrekten Zahlen wurden bei den Stadtwerken angefragt, aber seit einem halben Jahr nicht beantwortet. Obwohl das mit der Software überhaupt kein Problem wäre.

    Erich Spiegel

    Das Argument, dass bei 100 eingesparten Fahrten 5 Busfahrer mehr nötig sind ist eine steile These. Meine Erfahrung ist eine andere. Wenn ein Busunternehmen 100 Fahrten weniger macht, spart sie Lohnkosten für die Busfahrer und hat weniger Kosten und nicht mehr. Vielleicht wurden ja 5 Busfahrer eingestellt, aber aus anderen Gründen z.b. dass endlich 5 vakante Stellen besetzen werden konnten. Die Änderung des alten bisher funktionierenden Busverkehrs erfolgt nicht, weil die Verkehrsbetriebe Langeweile haben, sondern weil Geld eingespart werden muss. Um ein funktionierendes Busverkehrsystem zu ändern müssen sie viel kluge Leute im Stadtrat überzeugen und ein plausibles Konzept vorlegen, das mit Unterstützung von spezialisierten Planungsbüros erarbeitet wurde. Die beiden Ingenieure sind bestimmt auch kluge Köpfe. Aber ob sie alle notwendigen Informationen und Einblicke haben bezweifle ich. Wenn Aussenstehende schlauer sein wollen als die Insider dann bin ich skeptisch.

    Frank Widmaier

    Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr erinnert mich dieser Kampf an Galileo Galileis Versuch, das heliozentrische Weltbild zu erklären und der Reaktion der Kirche darauf. Ja, es mag Verbesserungen und Verschlechterungen geben. Aber dennoch muss man sagen, dass das "Festhalten an Altem" einfach keinen Fortschritt bringt, keine Entwicklung. Man muss immer das grosse Ganze im Blick behalten. Wenn es nach mir ginge, würde man für körperlich eingesdhränkte Menschen ein weit dichteres Haltestellennetz benötigen. Aber mir ist klar, dass das utopisch ist. Die Stadtwerke haben doch auch schon reagiert und Anpassungen vorgenommen. Wenn man jetzt alles komplett zurücknimmt, könnte man ja gleich alles zurück drehen... sarkastisch gesagt: zurück zu Pferdekutschen. Das Signal, was derzeit von dem Streit ausgeht... ist eine katastrophe für die öffentliche Wahrnehmung.

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    Ottmar Söllner

    Herr Widmaier; Fortschritt ist das Gebot der Stunde. Eigentlich sind Sie doch gegen den Fortschritt. Siehe Reaktivierung der Steigerwaldbahn mit modernen zukunftsfähigen Antrieben. Von welcher Seite kommt denn der Wind, um Ihr Fähnchen auszurichten? Wahrscheinlich aus der CSU-Richtung.

    Erich Spiegel

    @Gerhard Fleischmann: Der Callheinz ist keine Kosmetik, sondern eine Super Sache. Ein Familienmitglied nutzt ihn fast jeden Tag für den Arbeitsweg.

    Hartmut Bach

    Sehr geehrter Herr Spiegel, ihre Gedanken hatte ich auch, als ich im November das erste Mal einen Blick in den Fahrplan werfen konnte. Aber leider ist es nicht so. Die Wahrheit ist, und das haben die Stadtwerke mehrmals bestätigt, dass das weniger an Fahrten genauso viel kostet, meinen Berechnungen nach sogar mehr. 5 Busfahrer werden lt. Stadtwerke zusätzlich benötigt. Schauen sie sich die Linie Maintal an, statt 28 min, dauert eine Fahrt nun 55 min, bei zusätzlichen km. Im Jahr kommen da ca. 250.000€ Mehrkosten infolge der Linienumstellung zusammen. Oder der Abendverkehr haardt eselshöhe sonnenteller kostet nun werktäglich 15 h statt vorher 3 h. Schlappe 120.000€ pro Jahr Zusatzkosten infolge der Umstellung. Das ist einer der Gründe für die Forderung der Rückumstellung. Gerne können wir.al telefonieren oder mailen.

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    ulla godau

    Sehr geehrter Herr Bach, Sie haben Recht mit der (auch bestätigten) Aussage, dass das neue System nicht weniger kostet als das alte und dass dies aber auch gar nicht eines der Ziele der Neuordnung war. Mit einem Blick ins Fahrplanbuch ist leicht zu erkennen, dass durch die zusätzlichen Fahrtstunden der Haardt-, Eselshöhe-, Sonnenteller-, Hambach- und Dittelbrunn-Linien offensichlich ein deutlich besseres Fahrtangebot für alle BenutzerInnen in diesen Regionen besteht. Natürlich sind es durchaus 12h mehr Fahrtzeit (und entsprechende Kosten) – aber ja nicht umsonst… Die Busse fahren in dieser Zeit ja nicht im Kreis, sondern stellen ein deutlich besseres Angebot für AnwohnerInnen dar. Übrigens: Die Stadtwerke haben für diese Linien auch umfassende Verbesserungen angekündigt, die konkret auf lokale Probleme reagieren und nachbessern. Sie, Herr Bach, bezeichneten diese als »Kosmetik«. Was genau war jetzt Ihre Begründung? Hier gibt es Mehrkosten – aber eben auch Verbesserungen. Hannes Godau

    Edith Kram

    "Never change a runnig system" - aber ohne Modernisierung und sinnvollen Umstrukturierungen geht es eben dann doch nicht. Die Crux liegt im Begriff "sinnvoll". Ist es wirklich sinnvoll, ältere oder wenig Handy affine Menschen auszugrenzen? Muss man jeden Menschen zwingen, immer und überall das Handy dabei zu haben? Zahlen mit der EC-Karte oder aufladbaren Bezahlkarten? Wer als Gast zur falschen Zeit am Roßmarkt ist, kommt sich vor, wie beim Almabtrieb. Menschenmassen strömen aus den Bussen, rennen nach vorne und hinten, um ihren Anschluß nicht zu verpassen. Wehe, Du landest als Tourist zwischen drin... Ja, letzteres kommt auch auf großen Bahnhöfen oder Flughäfen vor - aber Schweinfurt? Schade, dass die Intervention der beiden Iniatoren sich nicht auf den ÖPNV im gesamten Landkreis erstreckt. Außerhalb des Schweinfurter "Speckgürtels" ist und bleibt das Auto das wichtigste Verkehrsmittel. Auch der so viel gelobte "Call-Heinz" ist letztlich nur Kosmetik. Gerhard Fleischmann

    Ulrike Schneider

    @ Erich Spiegel Ihr Kommentar geht doch etwas am Thema vorbei. Wenn die Stadtwerke und die Stadt mit der Einführung des neuen Systems wenigstens Geld einsparen würden... würde man die Umstellung des Systems vielleicht noch verstehen und mittragen können. Aber hier wurden weit über 100 Fahrten täglich gestrichen und dabei fünf Busfahrer mehr (!) für den Fahrdienst gebraucht. Dazu noch die vielen unglücklichen Haltestellenverlagerungen, die langen Wartezeiten an den Endhaltestellen etc. - alles kostspielige Änderungen. Vielleicht befassen Sie sich doch erst mit dem Thema, bevor sie kommentieren.

    Erich Spiegel

    Fortsetzung meines Kommentars: Die Linkspartei fordert die „Reichen“ zu besteuern. Diese zeigen den Linken eine lange Nase. Aktuell gibt es Verstimmungen zwischen Frankreich und Italien, weil Italien inzwischen ca. 3600 französische Millionäre mit Steuervergünstigungen abgeworben hat.

    Erich Spiegel

    Auch wenn sie es nicht gerne hören. Die Kritiker des neuen Bussystems haben das Ziel der Änderungen nicht verstanden. Die Stadt Schweinfurt muss angesichts Geldmangels mit weniger Geld für den öffentlichen Nahverkehr auskommen. Das geht natürlich zwangsläufig auf Kosten der Qualität. Auf Grund der Wirtschaftskrise, ist zukünftig weniger Geld da, weil die Schweinfurter Industrie die nächsten Jahre keine Gewerbsteuer zahlen wird. Es zeigt sich das gleiche Verhalten wie derzeit in Frankreich. Der Wohlstandsbürger ist nicht bereit zu sparen. In Frankreich zahlt der Staat inzwischen mehr für Zinsen als für Bildung und Militär. In den letzten 3 Jahren haben sich die Zinszahlungen verdoppelt. Frankreich lebt, wie fast alle europäischen Staaten seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse. Auf Dauer funktioniert das Leben auf Pump nicht. Manche meinen jetzt ist doch Geld da. Es wurden doch „Sondervermögen“ geschaffen. Leider sind das ungedeckte Schecks.

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