Das vom AKI Förderkreis Industrie-, Handwerks- und Gewerbekultur Schweinfurt e. V. ehrenamtlich geführte Industriemuseum Schweinfurt wird dieses Jahr zehn Jahre alt und hat eine neue Wechselausstellung zur Windkraft konzipiert mit dem Titel „Windkraft – Power aus der Natur“, mit Technik aus Schweinfurt. Die Thematik umfasst die Zeit von den ersten Windmühlen bis zu hochmodernen Windkraftanlagen. Die Geschichte der Windkraft reicht weit zurück und ist eine der ältesten Formen der Nutzung erneuerbarer Energie. Sie begann bereits 5000 v. Chr. mit der Nutzung des Windes zur Fortbewegung von Segelschiffen.
Für mechanische Zwecke wurde die Windkraft bereits in der Antike eingesetzt. Windmühlen wurden bereits im 7. Jahrhundert genutzt und bis in die 1950er Jahre auch noch in Deutschland betrieben. Mit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert übernahm die Dampfmaschine den Antrieb von Maschinen, wurde aber recht schnell durch elektrische Antriebe ersetzt.
In den 1970er Jahren besann man sich wieder auf die kostenlose Energie aus der Natur, und mit der Ölkrise begann die Erfolgsgeschichte der Windräder zur Stromerzeugung, die bis heute andauert. Es ist eine spannende Zeitreise, die zeigt, was die Industrie in Schweinfurt dazu beiträgt und wie der Landkreis Schweinfurt diese kostenlose Energie genutzt hat und bis heute nutzt. Ausgestellt sind Exponate von Zulieferern aus Schweinfurt wie SKF und Schaeffler – Entwicklungspartner und Lieferant von Lagern, Schmiersystemen, Dichtungen, Überwachungssystemen. Ein Teilsegment eines SKF Nautilus Windkraft-Lagers und ein Anschauungsmodell von Schaeffler mit Demo Videos.
Das Landratsamt Schweinfurt stellt Informationstafeln zum Windlehrpfad (Schwanfeld), eine Flügelspitze eines Rotorblattes von einem Windrad und Querschnitte von Anschlusskabeln zur Verfügung. An einem großen Touchscreen Monitor können Besucher und Besucherinnen eine Windradgondel bis ins Detail erkunden.
Die Firma Statkraft betreibt seit über 20 Jahren Onshore Windparks, ist der führende Erzeuger erneuerbarer Energie aus Windkraft in Nordeuropa und zeigt Informationen zum Thema Repowering, d. h. Ersatz von älteren durch neue, leistungsstärkere Windkraftanlagen. Die Technische Hochschule Würzburg Schweinfurt (THWS) stellt einen neuen Studiengang „Nachhaltige Energiesysteme (Bachelor Nachhaltige Energiesysteme BNED: Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen) vor. Auf einer drehenden Litfaßsäule werden zusätzlich die Teilnehmenden und Gewinnerinnen und Gewinner des Fotowettbewerbes 2024 – Thema Windkraft präsentiert.
Neben der neuen Wechselausstellung hat auch die Dauerausstellung einiges zu bieten. Wie werden exakte Kugeln gefertigt, wie werden diese sortiert und ins Wälzlager eingebaut? Welche Arten von Wälzlagern gibt es und wo werden diese eingesetzt? Wie funktioniert ein Dialysegerät, was haben Fichtel & Sachs erfunden und weiterentwickelt? Technische Entwicklungen vom Kugelhalter der Deutsche Star Kugelhalter GmbH bis hin zur Lineartechnik werden gezeigt. Entsprechende Exponate werden den Besuchenden vorgestellt. Alle Fragen zu den einzelnen Themen werden von den Museumsführern fachkundig beantwortet.
Öffnungszeiten (bis Oktober) jeden zweiten und vierten Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Unter museumsfuehrung@aki-schweinfurt.de können Privatführungen bis maximal zehn Personen angefragt werden. Nähere Informationen zum Industriemuseum unter www.industriemuseum-schweinfurt.de. (kim)
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