Während der Pause kommt es im Pausenhof zwischen zwei Schülern zum Streit, zunächst mit Beschimpfungen, dann gehen die beiden aufeinander los. Die Lehrkraft schreitet ein und trennt die beiden. Herauszufinden, wer angefangen hat, fällt schwer oder ist gar nicht möglich. Und hier schreiten die „Schlichterfüchse“ ein. Die „Streithähne“ werden zu einem Termin geladen, der ihnen die Möglichkeit gibt, mit Hilfe geschulter Streitschlichterinnen und Streitschlichter Ursachen ihres Problems herauszufinden und sich um eine einvernehmliche Lösung zu bemühen.
„Zugrunde liegt die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Kinder und Jugendliche über Gleichaltrige besser zu erreichen sind und dass sie sich Gleichaltrige als Modelle für Einstellungen und Verhaltensweisen aussuchen“, meint Barbara Bischof, eine der Verantwortlichen. Auch dieses Schuljahr wie in jedem der 25 Jahre davor fand das Wochenende mit einem dreigängigen Abendessen und einer Schulhausübernachtung statt. „Gerade das Erlernen von Gesprächsregeln und Fragetechniken sind Fähigkeiten, die unsere Kinder und Jugendlichen üben müssen“, berichtet Schulleiter Günter Hofmann. „Und wir sind eine der wenigen Schulen in Bayern, in denen dieses Projekt seit 25 Jahren ununterbrochen stattfindet“, ergänzt Heike Bader, die stellvertretende Schulleitung.
Vor allem in der heutigen Zeit gewinnen die nötigen Kompetenzen für einen erfolgreichen direkten zwischenmenschlichen Austausch immer mehr an Bedeutung. Die Erfahrung aus dem Schulalltag zeigt, dass die digitale Kommunikation viele Konflikte eher verschärft. Um zu verstehen, was die Bedürfnisse des anderen sind und wie es ihm wirklich geht, reichen keine Emojis, meint Anja Fella, die Jugendsozialarbeiterin. Die Schlichterfüchse sind hochzufrieden. Medina, Melody und Kaylee finden das Projekt „einfach cool“. „Ich kann alles, was ich hier lerne, auch später in meinem Beruf gut nutzen“, meinen Marios und Gentian. „Zwar lässt sich nicht jeder Konflikt mit dieser Art der Mediation lösen, aber ein Versuch ist es immer wert.“ Und das seit 25 Jahren.
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