Am Schweinfurter Baggersee ist es an diesem Vormittag ruhig, nur wenige Menschen liegen auf den Wiesen. Eine Mutter ist mit ihrem Sohn am Wasser, der Dreijährige spielt. „Ist hier immer so wenig los unter der Woche?“, fragt die Frau, die aus München kommt und gerade zu Besuch bei der Verwandtschaft ist. Vielleicht liege es an dem, was genau hier vor wenigen Tagen passiert ist: Zwei Mädchen, sechs und sieben Jahre alt, verunglückten bei einem Badeunfall. Trotz der schnellen Rettungsmaßnahmen starben beide später im Krankenhaus.
Schweinfurt
Einmal mehr der Ruf nach Ehrenamtlichen... bitte zu berücksichtigen, dass es auf die Rente mit 67 zugeht, wo es für den einen oder die andere (langsam) selber lebensgefährlich werden könnte, im Fall eines Notfalles eingreifen zu müssen, und die Kommunen sind ausgabenmäßig auch oft genug mehr als ausgereizt... angesichts der Tatsache, dass offenbar immer weniger Kinder Schwimmen lernen, wäre es vmtl. gescheiter, das Baden nur an beaufsichtigten Stellen zu gestatten!
Das, Herr Braun, könnte man sicher alles machen. Dazu bräuchte es aber Personal und Geld. Solche Aufgaben kann man nicht Ehrenamtlern aufbürden, wie sollten die sich gegen renitente Badegäste durchsetzen können. Wegen Personalmangel mussten schon Freibäder schliessen. Und natürlich müsste an bewachten Seen und Flüssen Eintritt bezahlt werden.
Zwei kleine Kinder sind tot, eine Familie steht vor einem Albtraum, den man niemandem wünscht und der Mob im Internet nutzt die Gelegenheit, um sich mit billigem Fingerzeigen und „hätte, müsste, sollte“ aufzuspielen. Solche Kommentare sind nicht nur herzlos, sie sind respektlos gegenüber dem unermesslichen Schmerz der Eltern. Jeder, der glaubt, er wäre der perfekte Aufpasser, soll sich ehrlich fragen, ob er seine Kinder in jedem einzelnen Augenblick seines Lebens zu 100 % im Griff hat. Fehler, Sekunden der Unaufmerksamkeit, tragische Zufälle sie gehören zur Realität des Menschseins. Und manchmal kosten sie das Unvorstellbare. Anstatt Schuldzuweisungen in die Tasten zu hämmern, wäre Mitgefühl das Einzige, was angebracht ist. Wer in so einer Situation Eltern attackiert, hat mehr mit Kälte als mit Moral zu tun.
Vielen Dank für diesen deutlichen Kommentar! Er spricht mir aus der Seele.
Genau. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Danke.
Herr Koch, das ist natürlich möglich die Sicherheit zu erhöhen. Es gibt viele Möglichkeiten. Eine davon z. B. wäre aus meiner Sicht einen definierten Schwimmbereich im See mit Bojen und Schwimmketten abzugrenzen und diesen mit ehrenamtlichen und städtischen Aufsichtspersonen zu überwachen in der Badesaison. Ein öffentliches Gewässer ist kein Schwimmbad und daher viel schwieriger zu überwachen. Dennoch ist jede Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit eine gute Maßnahme wohlwissend dass es 100 % Sicherheit nicht geben kann. Die Stadt und der Kreis müssen die Sicherheit anlässlich der vielen Unfälle diskutieren und Maßnahmen erörtern. Immer nur an die Bevölkerung zu appellieren besser aufzupassen ist anlässlich von 411 tödlichen Unfällen 2024 in Deutschland aus meiner Sicht zu wenig und nicht ausreichend.
Schwimmbäder sollten wieder bezahlbar werden, so das sich Eltern mit Kindern das auch leisten können . Schwimmkurse müssten kostenlos angeboten werden von Schulen und Vorschulen .
Schwimmbäder sind bereits bezahlbar. Wenn es nicht gerade um ein exklusives Spaßbad geht mit allem drum und dran, sind die Preise absolut niedrig. Die Bäder werden von den Gemeinden mit hundertausenden Euro jährlich bezuschusst.
Was nutzen die ganzen Diskussionen jetzt?Egal ob hier oder in anderen Foren,die beiden Mädchen sind tot und werden dadurch auch nicht mehr lebendig. Und wenn sich wirklich herstellt das die Eltern grob fahrlässig gehandelt habe möchte ich nicht mit deren Schuld leben und in deren Haut stecken. Meine Meinung und bitte keine blöden Kommentare!!!!
Wie soll das realisiert werden? Rettungsschwimmer an jedem Gewässer in dem gebadet wird, am besten rund um die Uhr? Einfach das Wasser ablassen? Alle 10m ein Schild "Baden verboten!" aufstellen und neben jedem Schild einen Polizisten?
Meine Empfehlung: Kommentarrubrik bei solchen Unglücksfällen abschalten. Es gibt dazu keine Relevanz.
Ignorieren hilft auch keinem weiter. Ein Kommentar der sachlich und nicht persönlich ist sollte auch bei Tragödien und schweren Unfällen möglich sein.
In Deutschland gab es 2024 über 400 tödliche Badeunfälle. Mehr als 90 % davon nicht in Schwimmbädern. ( Quelle DLRG) Das sollte zu Denken geben. Der Badebetrieb an öffentlichen Seen und Gewässern muss sicherer werden.
Jeder Todesfall ist tragisch, aber die absolute Anzahl der Toten ist ohne Bezugsgröße nicht sehr aussagekräftig. Wieviel Besucher haben die Schwimmbäder? Da die Badekosten an Gewässern und Seen wesentlich geringer sind (insbesondere für Familien) als an Schwimmbädern dürften die Besucherzahlen ein vielfaches höher sein? Auch waren die Besucherzahlen während Corona drastisch eingebrochen und damit gab es auch weniger Unglücksfälle und dann "natürlich" in den letzten Jahren wieder steigende Zahlen.
Die DLRG ist sicher auch sehr erfreut über Ihre Mitgliedschaft und Tätigkeit als Ehrenamtlicher Rettungsschwimmer bzw. Badeaufsicht.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden