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Schweinfurt: Neue Ausstellung in Schweinfurt: Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

Schweinfurt

Neue Ausstellung in Schweinfurt: Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

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    Es war eines der schlimmsten Verbrechen im Namen rechtsradikaler und neonazistischer Ideologie: die Morde des NSU zwischen 1999 und 2011 an zehn Menschen in Deutschland. Der Prozess gegen eine der Drahtzieherinnen der Morde, Beate Zschäpe, beschäftigte jahrelang die Gerichte und die Öffentlichkeit.

    Die nun ab dem 17. Juni bis 28. Juni in der Stadtbücherei zum ersten Mal in Schweinfurt zu sehende Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. erstellt und seitdem mehr als 280 Mal bundesweit gezeigt, heißt es in einer Pressemitteilung.

    Anfang 2021 wurden sowohl die Ausstellung als auch der dazugehörige Begleitband aktualisiert und erweitert. Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 27 Tafeln mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 und deren gesellschaftlicher Aufarbeitung auseinander.

    Hintergründe zu den NSU-Opfern und den Bombenanschlägen

    Im ersten Teil der Ausstellung werden, so die Mitteilung, die Biografien von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Sie alle wurden vom NSU ermordet. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden. 

    Der zweite Teil, so die Veranstalter, beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Verurteilten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Auch Angehörige der Ermordeten kommen zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.

    Der dritte und neue Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit weiteren rechten Gewalttaten, insbesondere mit dem rechten Terror nach der Selbstenttarnung des NSU und beleuchtet die Perspektive von Angehörigen der NSU-Mordopfer auf die erneuten rassistischen Morde in München, Wolfhagen-Istha, Halle und Hanau in den vergangenen Jahren. Außerdem gibt es einen Begleitband zur Wanderausstellung, in dem vertiefend auf die einzelnen Kapitel in der Ausstellung eingegangen wird, Quellen genannt und mehr als 140 Fotografien gezeigt werden.

    Die Ausstellungs-Macherin Birgit Mair, so die Pressemitteilung, ist Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB), Co-Autorin der internationalen Studie zu NS-Zwangsarbeit „Hitlers Sklaven“ und verfasste mehrere Publikationen über Holocaust-Überlebende sowie extrem rechte Bewegungen. Sie führte auch mehr als 600 Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden durch und veröffentlichte 2023 das knapp 400 Seiten umfassende Buch „Die letzten Zeuginnen und Zeugen - Meine Arbeit mit Holocaust-Überlebenden“. Im Jahr 2022 wurde ihr für ihre Verdienste im Kampf gegen Rechts in ihrer Wahlheimatstadt Nürnberg die Karl-Bröger-Medaille verliehen.

    Die Führungen durch die Ausstellung werden durch Ehrenamtliche realisiert, die eine Aufwandsentschädigung bekommen, so die Stadtbücherei. Gesucht werden noch Freiwillige. Außerdem gibt es am 12. Juni von 15 bis 21 Uhr eine kostenlose Schulung in der Stadtbücherei Schweinfurt.

    Anmeldung für Freiwillige bei Susan Schmidt unter E-Mail: kampfader1704@gmail.com. Informationen zur Ausstellung unter www.opfer-des-nsu.de

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