Callcenterbetrüger haben am Mittwoch mit einer gängigen Betrugsmasche Bargeld erbeutet. Die Kriminalpolizei ermittelt und bittet die Bevölkerung um Hinweise, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Wie der Polizei erst verspätet mitgeteilt wurde, haben bereits am Dienstagmittag unbekannte Täter einen Rentner um sein Erspartes gebracht. In einem Telefonat sei dem Mann vorgetäuscht worden, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht gehabt habe und sie nun eine hohe Kaution bezahlen müsse.

Der Rentner glaubte laut Polizei dem Anrufer und übergab eine hohe fünfstellige Bargeldsumme am 17. Juni gegen 19 Uhr einem unbekannten Abholer im Bereich der Johannisgasse in der Schweinfurter Innenstadt zwischen Georg-Wichtermann-Platz und Spitalstraße. Anschließend entfernte sich der Tatverdächtige zu Fuß in unbekannte Richtung.
Der Abholer kann laut Polizei wie folgt beschrieben werden: ca. 170 Zentimeter groß, Mitte 30, schlank, dunkler Vollbart, bekleidet mit einer dunkelblauen Hose und einem dunkelblauen T-Shirt. Wer die Abholung möglicherweise beobachtet hat oder wer sonst sachdienliche Hinweise geben kann, wird dringend gebeten, sich unter 0931 4571732 mit der Kriminalpolizei Würzburg als Zentralstelle in Verbindung zu setzen.
Präventionskampagne der Polizei zum Schutz vor Callcenterbetrug
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern, heißt es im Pressebericht. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen sei es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind laut Polizei:
- Legen Sie auf.
- Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben.
- Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde!
- Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen! (oli)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden