30 Jahre war Sorya Lippert in der CSU, eine Frontfrau der Partei in Schweinfurt. Seit 2014 ist sie Schweinfurts zweite Bürgermeisterin. Am vergangenen Freitag hat die 71-Jährige nun ihren Austritt aus der CSU verkündet. Ihre politische Zukunft sehe sie in der SPD. Auf deren Liste will Lippert bei den Kommunalwahlen 2026 auch antreten. Eine Mitteilung, die weite Teile der Schweinfurter CSU unvermittelt getroffen haben dürfe. Im Vorfeld hatte Lippert nur wenigen von ihrer Entscheidung erzählt, wie sie sagt.
Schweinfurt
Wenn sich gerade politisch aktive Frauen aus der zunehmend unchristlich unsozialen Union austreten, heißt das doch nur, daß es in der bayrischen Regierungspartei noch Menschen mit Rückgrat befinden.
Man könnte auch sagen, dass es mit 71 auch einfach mal gut ist! Wenn im März 26 gewählt wird, ist Frau Lippert mindestens knapp 72 (wann genau sie Geburtstag hat, weiß ich nicht) - und dann dauert die Amtsperiode 6 Jahre - dann wäre sie knapp oder schon 78! Es soll Leute geben, die einfach den Absprung verpassen - aus welchen Gründen auch immer???
Für kein Amt mehr zu kandidieren, ist das eine. Aus der Partei aus zu treten, geht einen entscheidenden Schritt weiter. Das macht man dann, wenn man sich nicht mehr mit den Zielen und Werten dieser Partei identifizieren kann.
Es (gab und) gibt in ähnlich gelagerten Fällen auch einen ganz einfachen Beweggrund (der hier aber wohl nicht zutrifft: Aus welchem Grund auch immer will einen die bisherige Partei nicht mehr aufstellen - drum geht man woanders hin. Gründe können sehr vielschichtig sein!
Wieso verallgemeinern Sie hier? Sicher mag es auch "ähnlich gelagerte Fälle" geben (nennen Sie doch bitte mal welche). Wie Sie selbst sagen: aus Karrieregründen ist Frau Lippert sicher nicht aus der Partei ausgetreten. Auch wenn den Austritt die Offiziellen und alle auf Linie Gebürsteten hier versuchen, klein zu reden. Sie ist eben nicht nur irgendein Mitglied, sondern eine Amtsinhaberin.
In der CSU wird in gewissen Bereichen der Ton von oben vorgegeben, also von Markus Söder. Und dessen Tonfall ist in letzten Jahren massive Hetze gegen die Grünen und der Versuch, die AfD rechts zu überholen. Söder macht's vor, die Mehrheit der Partei macht es mit. Bei dieser Lage wäre für Frau Lippert ein persönliches Gespräch innerhalb der CSU sinnlos, denn es hätte nichts geändert. Ihr Austritt ist danach die logische Folge ihrer Überzeugungen.
Schlicht unerheblich für die Politik in Schweinfurt. Hier sind Lösungen gefragt, die durch diesen - wenn auch spektakulären - Wechsel von Frau Lippert überhaupt nicht berührt sind. Oder, wie der Ex-Deutsche-Bank-Chef Kopper sagte: "Peanuts".
@Ralf Eberhardt: Bemerkenswert, dass Sie sich ausgerechnet die "Peanuts"-Aussage des damaligen Deutsche Bank Chefs zu eigen machen. "Peanuts" wurde damals zum Unwort des Jahres gewählt, weil in ihm die Arroganz und Respektlosigkeit gegenüber anderen zum Ausdruck gebracht wurde. Die Geisteshaltung lässt sich auch heute erneut herauslesen.
Das Fernsehinterview hat gezeigt, dass Frau Lippert rumgeiert ist. Und nicht konkret werden konnte. Und mal ehrlich das jetzt so hinzustellen dass die anderen und die Politik schuld si d ist doch absoluter Unsinn. Sie ist Teil des Ganzen! Warum spricht sie nichts wenn ihr etwas nicht passt? So jedenfalls geht Demokratie nicht! Ich bezweifle ob sich die SPD damit einen Gefallen tut. Oder man hat ihr was versprochen was sie nicht abschlagen konnte... Und mit 71 - sorry, es ist auch mal gut!
Die Stellungnahme von Frau Lippert ist sehr konkret und sehr persönlich. Vielleicht sollten Sie die mal ohne Ihre "CSU über alles Brille" lesen. Menschen setzen Schwerpunkte, und wenn es dann einfach nicht mehr passt, muss man neue Wege gehen. Damit man sich morgens im Spiegel anschauen kann.
Ich sprach von ihrem Auftritt in TV Mainfranken. Und sorry, ist es nicht legitim eine Partei, deren Grundwerte man am ehesten teilt, zu unterstützen? Warum werden die Kommentatoren von der Grünen oder roten Fraktion immer so despektierlich und versuchen in den Kommentaren nicht sachlich und demokratisch zu bleiben? Mir ist eine gute und starke SPD zehnmal lieber (und demokratisch notwendig) als die Parteien vom Rechten und linken Rand! Diese sollten Sie angehen! Diese sollten wir angehen und stellen! Und Frau Lippert sollte auch jeden morgen in den Spiegel schauen, denn diese Art war nicht gut! Wie würden Sie sich verhalten wenn das ein SPD Funktionär so machen würde?
Schauen Sie sich doch die Grundwerte "christlich" und "sozial" an. Wo finden Sie die in der CSU? Auf die Kleinsten wird draufgehauen. Eigene teure Fehler nicht zugegeben. Gleichzeitig wird heute über die Fachkräftelücke vor allem in den Bereichen Verkauf, Erziehung und Sozialarbeit und -pädagogik berichtet. Frau Scharf schiebt es auf die Bürokratie, dass keine Leute aus Drittstaaten kommen. Wir haben viele junge Leute bei uns, die von der CSU pauschal abgewertet werden. Nicht nur das, die Rhetorik mancher Politiker scheint die Rechtspopulisten noch rechts überholen zu wollen. Ich berichte Ihnen gerne mal von Gesprächen, die ich mit Schülerinnen geführt habe, wie sie von Nachbarn und Menschen auf der Strasse diskriminiert und beleidigt werden. Ja, und es muss erlaubt sein, die Politik einer Partei zu kritisieren, in der man Mitglied ist. Das müssten viel mehr Mitglieder machen und nicht nur der Karriere wegen den Mund halten.
Sehr wirr! Sie wissen anscheinend nicht, wo und für was die Parteien stehen! Das was sie bringen trifft auf die CSU in kei Ster Weise zu! Ich stimme Ihnen aber zu, dass man auch eine/seine Partei kritisieren muss, können muss!
Eine schallende Ohrfeige für OB Remelè, und seiner Mitläufer-Fraktion. Da hilft jetzt auch kein weiter so. Schweinfurt hat nach dieserAmtszeit von Remelė genug gelitten. Gut is !
Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht! Aber: in der Politischen Schweinfurter Runde, gleich welcher Coleur, sehe ich niemanden, der ein anderes , nicht klägliches Bild abgeben wird, da der Politikstil heutzutage insgesamt zu stark auf Mitläuferschaft ausgelegt ist. Profil hat keine Person…nur hochgediente Posten sind berücksichtigt. Schaun wir mal…
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