Auch für ein lang und weit entferntes Ziel, das ein Mensch über Jahre verfolgt hat, das er über Jahrzehnte angesteuert hat, biegt er eines Tages unweigerlich mal auf die Zielgerade ein. Für Thomas Bach ist dieser Moment am heutigen Dienstag gekommen, ziemlich genau um 12.30 Uhr argentinischer Winter- und 17.30 Uhr deutscher Sommerzeit: Dann beginnt die „Announcement Ceremony of the ninth IOC President“ bei der 125. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Buenos Aires, die „Verkündigungs-Zeremonie des neunten IOC-Präsidenten“. Der eigentliche Wahlgang fand da bereits eineinhalb Stunden zuvor statt, ab 11 Uhr Ortszeit, 16 Uhr in der Heimat. Und irgendwann um kurz vor eins in Lateinamerika und kurz vor sechs in Mitteleuropa also wird die Sportwelt erfahren, ob der in Würzburg geborene und ausgebildete Jurist, ob der Fecht-Olympiasieger von 1976 aus Tauberbischofsheim das „Hilton“-Hotel an Dock 3 des Hauptstadt-Hafens tatsächlich als neuer Kapitän des Weltsports verlassen wird. Oder als geschlagener deutscher Kandidat, der mitsamt seines äußerst ambitionierten Karriereplanes im letzten Wogensturm und Augenblick noch untergegangen ist.
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