American Football
Aufbauliga Bayern
Kümmersbruck Red Devils – Weiden Vikings | 0:30 | |
Mittelstreu Tigers – Amberg Mad Bulldogs | 0:34 |
1. | (1.) | Amberg Mad Bulldogs | 3 | 3 | 0 | 0 | 6 | : | 0 | 98 | : | 16 | 83 | |
2. | (2.) | Nürnberg Hawks | 2 | 2 | 0 | 0 | 4 | : | 0 | 42 | : | 21 | 21 | |
3. | (4.) | Weiden Vikings | 3 | 2 | 0 | 1 | 4 | : | 2 | 82 | : | 37 | 45 | |
4. | (3.) | Regensburg Royals | 2 | 1 | 0 | 1 | 2 | : | 2 | 48 | : | 22 | 26 | |
5. | (7.) | Nürnberg Rams 2 | 2 | 0 | 0 | 2 | 0 | : | 4 | 34 | : | 72 | -38 | |
6. | (5.) | Mittelstreu Tigers | 2 | 0 | 0 | 2 | 0 | : | 4 | 16 | : | 82 | -67 | |
7. | (6.) | Kümmersbruck RD | 2 | 0 | 0 | 2 | 0 | : | 4 | 0 | : | 70 | -70 |
Zweites Heimspiel, zweite deutliche Niederlage für die Mittelstreu Tigers Rhön-Grabfeld. 0:34 (0:13) mussten sich die American Footballer den Amberg Mad Bulldogs geschlagen geben. Enttäuschung? Niedergeschlagenheit? Hängende Köpfe? Von wegen. Dass es sportlich für die komplett aus dem Nichts gegründete Football-Abteilung des TSV Mittelstreu im ersten Wettbewerbsjahr vor allem darum gehen wird, Erfahrungen zu sammeln, war von Anfang an klar. Tatsächlich zeigte sich die Teamleitung sogar zufrieden, wie man sich gegen eines der Topteams der Aufbauliga präsentierte. Wovon sich alle, von den Spielern über die Trainer bis hin zur Teammanagerin, begeistert zeigten, war die Art und Weise, wie die beiden Auftaktspiele als Event für die Region wahrgenommen wurden.
Um die 400 Zuschauer – damit noch einmal mehr als beim ersten Spiel – wollten sich das Spektakel am Pfingstsonntag nicht entgehen lassen. Nicht nur aus dem Landkreis, auch aus Schweinfurt oder Bad Kissingen kamen die Zuschauer – teilweise mit der ganzen Familie –, um am Mittelstreuer Sportplatz Football-Feeling zu bekommen. Teammanagerin Heike Heck, die mit ihrem Stab in den vergangenen Monaten intensiv für das Projekt geworben hatte, war restlos begeistert. „Es wurden schon Fahrgemeinschaften zu unserem ersten Auswärtsspiel am 10. Juni in Kümmersbruck organisiert“, so Heck erfreut.
Verbesserungen zu erkennen
Das Ergebnis des Matches war am Sonntag zweitrangig. Dabei legten die Tigers vielversprechend los. Die Hausherren hatten als erstes Angriffsrecht und trugen das Leder gleich in aussichtsreiche Position. Ein Fumble mit Ballverlust – ein Spieler der angreifenden Mannschaft lässt den Ball fallen, der Gegner nimmt ihn auf – beendete jedoch die Hoffnung auf frühe Punkte. Es war bei weitem nicht der einzige Angriff der Tigers, der so, oder mit einer Interception – ein Verteidiger fängt den Pass des Quarterbacks ab – endete. Dennoch war Coach Christopher Schröder mit der Leistung seines Teams zufrieden. „Es waren klar Verbesserungen zum ersten Spiel zu erkennen, die Jungs haben an sich gearbeitet.“ Defensiv gelang es den Tigers mehrfach, die Gäste zu stoppen. Höhepunkt war ein geblockter Extra-Punkt-Kick nach dem zweiten Amberger Touchdown. Sprich, der Versuch, den Ball nach einem Touchdown für einen zusätzlichen Punkt durch die Torstangen zu schießen, konnte unterbunden werden.
Dusche mit der Wassertonne
Schröder lobte, obwohl keine Punkte auf die Anzeige kamen, aber auch seine Offensive um Quarterback Andrej Kobert. Mit Amberg war immerhin der noch unbesiegte Tabellenführer zu Gast. „Wenn man sich die Punktestände von anderen Teams anschaut, ging das teilweise noch höher aus“, schätzte auch Heike Heck das Ergebnis positiv ein. Dementsprechend war nirgends Enttäuschung zu spüren. Ganz im Gegenteil. Das ganze Team feierte nach Schlusspfiff, Coach Schröder bekam sogar eine Dusche mit der Wassertonne. Angesichts der Zuschauerresonanz fühlten sich alle als Gewinner.
Und das durften auch die Fans tun. Das Heim-Team konnte seine Fortschritte zeigen, mit den Ambergern war eine Mannschaft zu Gast, die durchaus den einen oder anderen sehenswerten Spielzug im Repertoire hatte. Besonders die Pässe auf die Außen waren eine Waffe und führten zu mehreren Touchdowns. Zudem wussten sich die Gäste aus der Oberpfalz zu präsentieren – mit Aufwärmchoreografie und allem drum und dran. Die Tigers verstanden es erneut, den Mittelstreuer Sportplatz in ein Football-Stadion zu verwandeln, in dem man einen unterhaltsamen Sportnachmittag verbringen konnte.
Dank Stadionsprecher Valentin Hagen waren die Zuschauer jederzeit darüber informiert, was auf dem Rasen gerade geschah. Angesichts des komplizierten und vor allem für Neueinsteiger schwer zu durchschauenden Regelwerks dieses von Athletik und Taktik geprägten Sports eine sinnvolle Ergänzung. Entsprechend ging das Publikum in vielen Szenen richtig mit, jubelte und feuerte die Mittelstreu Tigers kräftig an. „Die Zuschauer waren der Wahnsinn, das ist ein super Gefühl für das Team“, war Trainer Christopher Schröder überwältigt. „Ich hoffe, dass das so bleibt, die Fans sind das A und O.“ Nach zwei Partien ist der Trainer rundum zufrieden: „Was hier entstanden ist, das ist unseres. Das ist unsere Football-Family.“