Einen überragenden Sieg haben Axel Nörenberg und Philip Schwarz bei der 3. ADAC-Rallye Fränkisches Weinland herausgefahren. Die im hessischen Wolfshagen beheimateten Rallyefahrer profitierten in ihrem BMW E46 M3 CSL von den für den Hecktriebler anfangs idealen Streckenbedingungen. Bei Trockenheit nutzten die Nordhessen das Potenzial des M3 voll aus. Am Ende stand für sie ein deutlicher Vorsprung zu Buche.
„Ich bin mit einem neuen, unerfahrenen Co-Piloten gestartet. Philip hat in meinem Autohaus gelernt und als erster unserer Azubis die Meisterprüfung erfolgreich absolviert. Mein Geschenk an ihn war die Teilnahme an dieser Rallye“, sagte der Unternehmer nach getaner Arbeit. „Auf der ersten WP habe ich getestet, ob Philip mir die Kurven richtig ansagt. Das hat er super gemacht.“ Das Vertrauen war schnell hergestellt, dann gab der Autohausbesitzer richtig Gas.
Allrad-Akteure mit Vorteilen
Mit dem am späten Nachmittag einsetzenden Regen kam die Zeit der Allrad-Akteure. Allen voran Stefan Göttig, der den Evo 9 optimal am Limit bewegte und Nörenberg sechseinhalb Sekunden abnahm. Noch einmal gut fünf Sekunden knabberte Göttig auf der sechsten WP von dem Vorsprung Nörenbergs ab, was aber an der Dominanz des Wolfshageners letztlich nichts mehr änderte. 17 Sekunden betrug am Ende der Vorsprung auf den Gesamt-Zweiten Göttig. Dieser klagte in WP1 über Grip-Probleme mit den neu aufgezogenen Wettbewerbsreifen. Dafür hafteten die Gummis gegen Ende der Rallye immer besser und ließen letztlich die fulminante Aufholjagd zu.
Porsche-Treter und Gesamt-Dritter Nicolas Hässler klagte von Anfang an über Getriebe-Probleme. „Wir hatten vor der Veranstaltung ein revidiertes Getriebe eingebaut. Es hat sich leider nicht so schalten lassen wie ich das erhofft hatte.“ Platz drei gehe durchaus in Ordnung, wenngleich ohne Regen eine noch bessere Platzierung im Bereich des Möglichen gelegen hätte, bilanzierte der Bamberger am Abend der Veranstaltung. Einer der ganz großen Mitfavoriten, Jörg Schuhej mit Co-Pilotin Tanja Timmer (Fulda/ Schwalmstadt), musste mit dem Misubishi Lancer Evo 7 frühzeitig die Segel streichen nach einem Schaden am Turbolader. Axel Schlenker, der zweifache Gesamtsieger der Weinland-Rallye, hatte seine Nennung zurückziehen müssen, nachdem sein Zugfahrzeug wegen technischen Defekts nicht zur Verfügung gestanden hatte.
Aus Sicht des AMSC Hammelburg hielten Sven Hochwimmer und Sabrina Türk die Clubfarben hoch. Der Trimberger beendete mit seiner Co-Pilotin aus Bayreuth die Veranstaltung auf Gesamtrang elf. „Wir sind sehr zufrieden. Auf den anfangs trockenen WPs ist es uns gelungen, ganz weit nach vorne unter die teils viel stärkere Konkurrenz zu fahren“, resümierte Sven Hochwimmer. Dass er bei Regen die WPs 5 und 6 nicht mit Spitzenergebnissen beenden würde, war ihm von vornherein klar. „Es hätte keinen Sinn gemacht, mit unserem unterlegenen Opel Astra gegen die übermächtige Allradfraktion ein unkalkulierbares Risiko einzugehen.“
Für die Brüder Marco und Michael Egerer (Trimberg) war es die erste Rallyeveranstaltung mit Bestzeitprüfungen. Beide hatten reichlich Respekt vor den gestellten Aufgaben und agierten übervorsichtig, damit der BMW E30 318iS unbeschadet die Ziellinie erreichte.
Ausnahmslos positive Resonanz
Was den Verlauf der 3. ADAC-Rallye Fränkisches Weinland anbelangt, zeigt sich Organisationsleiter Sven Hochwimmer hochzufrieden. Gemeinsam mit Vater Gerhard und einem fleißigen Team hatte er im Vorfeld der Rallye die Fäden gezogen. „Die Rückmeldungen der Starter sind ausnahmslos positiv. Alle wollen auch im kommenden Jahr wieder bei uns fahren“, freut sich Hochwimmer über die tolle Resonanz. Das Urteil der die Veranstaltung begleitenden Sportkommissare ist ausnahmslos positiv. Von ihnen wird die Veranstaltung für höhere Prädikate empfohlen.
Gegenüber den beiden letzten Veranstaltungen hatte sich er AMSC Hammelburg als Ausrichter einige Neuerungen einfallen lassen. Zum einen schlugen die Organisatoren die Zelte dieses Mal am Sportzentrum Elfershausen auf. Die Schwedenberghalle als Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung sowie die angrenzenden Flächen erwiesen sich als ideal. Mit dem FC Elfershausen hatte der AMSC zugleich einen perfekten Kooperationspartner.
Das befand bei der Siegerehrung am späten Abend auch Jürgen Englert, der die Marktgemeinde als 2. Bürgermeister repräsentierte. Ein großes Kompliment zollte Englert dem erstmals in Elfershausen gastierenden AMSC für die organisatorische Meisterleistung, der mehr als 150 Helfer aufgeboten hatte. Englert: „Wenn gewünscht, wollen wir auch in Zukunft gerne Gastgeber für diese Veranstaltung sein.“ Gemeinsam mit dem AMSC-Vorsitzenden Ralf Deinlein überreichte er anschließend die Trophäen an Sieger und Platzierte der 3. ADAC-Rallye Fränkisches Weinland.