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Leichtathletik: Hergenröther läuft sich warm für die Türkei

Leichtathletik

Hergenröther läuft sich warm für die Türkei

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    Gelungene Revanche: Corinne Kohlmann (378) von der LG Karstadt-Gambach-Lohr setzte sich über 400 Meter gegen Isabell Hergenröther (93) durch. Über 400 m Hürden drehte die Bad Kissingerin den Spieß um und siegte vor Kohlmann.
    Gelungene Revanche: Corinne Kohlmann (378) von der LG Karstadt-Gambach-Lohr setzte sich über 400 Meter gegen Isabell Hergenröther (93) durch. Über 400 m Hürden drehte die Bad Kissingerin den Spieß um und siegte vor Kohlmann. Foto: Fotos (5): Reinhold Nürnberger

    Die hohen Erwartungen, mit denen die Leichtathleten aus dem Kreis Rhön-Saale zu den bayerischen Meisterschaften nach Passau fuhren, wurden nahezu alle erfüllt. Bei besten äußeren Bedingungen an beiden Wettkampftagen gewann Martina Greithanner vom TSV Münnerstadt Gold im Kugelstoßen der Aktiven. In der Altersklasse der U18 gewann Ivane Antonov vom TSV Bad Kissingen den Dreisprung, sein Bruder Dimitri den Weitsprung. Für den dritten Erfolg der Badestädter zeichnete sich Isabell Hergenröther über 400 Hürden verantwortlich.

    Martina Greithanner hatte ihren ersten Auftritt in der Dreiflüsse-Stadt im Diskuswurf der Frauen. In ihrer Paradedisziplin, in der sie über Jahre dem Nationalteam angehörte, war an eine Titelverteidigung allerdings nicht zu denken. Mit Ulrike Giesa von der LAC Quelle Fürth war eine der aktuell stärksten Werferinnen Deutschlands am Start. Die Fürtherin beförderte ihr ein Kilogramm schweres Sportgerät auf sehr gute 55,43 Meter und siegte vor der Münnerstadterin, die auf 46,02 Meter kam. „Ich weiß, dass ich zurzeit noch weiter werfen kann. Ich habe mich in diesem Wettbewerb zu sehr von einer Kampfrichterin verrückt machen lassen und mich daher nicht auf das Wesentliche konzentriert, so die 36-Jährige, die in diesem Jahr bereits knapp 49 Meter erzielte und gerne noch die 50 Meter übertreffen würde.

    Im Kugelstoßen hatten in diesem Jahr sowohl Greithanner, wie auch Alexandra Raabe (LG Rupertiwinkel) knapp über 14 Meter gestoßen, so dass dieser Wettkampf durchaus offen war. Greithanner kam im zweiten Versuch schon auf großartige 13,91 Meter und hielt ihre Kontrahentin bereits auf Distanz. Der ganz große Stoß gelang der Sportlehrerin wenig später. Erst bei 14,25 Meter schlug die vier Kilogramm schwere Eisenkugel in den harten Sand ein. Damit verpasste sie ihren eigenen unterfränkischen Rekord, den sie vor knapp einem Jahr bei den letzten Titelkämpfen erzielt hatte, nur um vier Zentimeter. Raabe kam im letzten Versuch zwar noch an die 14-Meter-Marke heran, den Sieg konnte sie Greithanner aber nicht streitig machen.

    Isabell Hergenröther vom TSV Bad Kissingen legte bei diesen Meisterschaften ihr Hauptaugenmerk auf die 400 Meter ohne Hürden. Nach vier schweren Rennen in Folge über die lange Hürdenstrecke wollte die deutsche U-18-Vizemeisterin sehen, wo sie auf der Flachstrecke steht. Zusammen mit Corinne Kohlmann von der LG Karlstadt-Gambach-Lohr hatte sie die schnellste Meldezeit aufzuweisen. Hergenröther begann die Stadionrunde schnell – zu schnell, wie sich herausstellen sollte. Nach 26,2 Sekunden hatte sie schon die 200-Meter-Marke passiert. Hergenröther: „Ich wollte eigentlich nur 60 Meter schnell anlaufen und dann entspannen. Aber ich habe mich zu sehr auf einen Zweikampf mit der vor mir startenden Athletin eingelassen und bin dadurch rund 120 Meter voll angebrettert.“ Die Gambacherin lief dagegen kontrolliert an und sparte sich so ein paar Körner. „Bis 300 Meter war ich sogar noch locker, aber auf der Zielgeraden ging nicht mehr viel“, sagte die 17-Jährige aus Bad Kissingen zur Schlussphase. Kohlmann siegte so in tollen 56,32 Sekunden vor der TSVlerin, die in 56,49 Sekunden ihre Bestzeit aus dem letzten Jahr um mehr als eine halbe Sekunde steigerte.

    Am zweiten Tag sollte es über 400 Meter Hürden erneut ein Aufeinandertreffen der beiden unterfränkischen Lang-Sprinterinnen geben. Der große Respekt vor Kohlmann war wohl ausschlaggebend, dass die klar favorisierte Hergenröther, bei den ersten beiden Hürden Rhythmusprobleme hatte. Dennoch kam sie einigermaßen zurecht und lief in 62,32 Sekunden zu einem sicheren Sieg auf ihrer Spezialstrecke. Schon kommende Woche fliegt sie mit der deutschen U-18-Olympiamannschaft zu den europäischen Jugendspielen in die Türkei. Dort sollte sie allerdings rund eine Sekunde schneller sein als in Passau. Denn wenn sie ihr Leistungsniveau abrufen kann, hat sie die Chance, in Trabzon das Hürden-Finale zu erreichen.

    Dimitri Antonov, der zu den größten Leichtathletik-Talenten in Bayern zählt, sucht nicht erst seit Passau die Konkurrenz mit den Jugendlichen. Der 15-Jährige, der noch in der Schülerklasse starten darf, lief in seinem Vorlauf über 100 Meter zu einem lockern Sieg. Im Finale hatte er allerdings einen schlechten Start und kam nicht mehr an die Schnellsten heran. „Ich habe versucht, noch aufzuholen und bin dabei total verkrampft gelaufen“, so ein selbstkritischer Dimitri Antonov, der in 12,27 Sekunden dennoch Bronze holte.

    Schnelligkeit hilft beim Anlauf

    Seine Schnelligkeit hilft dem Realschüler im Weitsprunganlauf. Schon im ersten von sechs Versuchen deutete er an, dass der Sieg nur über ihn geht. Drei ungültige Versuche zeigen, dass er stets mit vollem Risiko das Absprungbrett attackiert. Dies zahlte sich im vierten Durchgang aus. Der Badestädter landete erst bei 6,96 Metern und verbesserte damit nicht nur seinen eigenen unterfränkischen Rekord, sondern festigte auch seine deutsche Schüler-Jahresbestleistung. Im letzten Versuch durfte Antonov schon einmal probieren, wie sich ein Sieben-Meter-Sprung anfühlt. Er sprang rund zwanzig Zentimeter vor der Absprungmarke ab und wurde dennoch mit 6,84 Meter gemessen. „Den ersten Satz über diese Marke hebe ich mir für die deutschen Jugendmeisterschaften auf“, so der Schüler, der sich in Passau über Gold freute.

    Alles andere als ein Sieg durch Ivane Antonov vom TSV Bad Kissingen im Dreisprung wäre eine Sensation gewesen. Der Deutsche Jahresbeste der U18 nahm die Meisterschaften zum Anlass, noch einmal einen Härtetest zu absolvieren. Zunächst lief er die 100 Meter und kam überraschend ins Finale. Mit 11,56 Sekunden wurde es am Ende der für ihn gute sechste Rang. Im Dreisprung gelang ihm schon im ersten Versuch ein gewaltiger Satz auf 14,41 Meter. Auch die weiteren Sprünge lagen allesamt jenseits von 14,20 Meter. Damit siegte der Gymnasiast am Ende vor Teamkollege Alexander Savitzki. Der war allerdings mit seinen 13,23 Metern nicht glücklich, da er damit die Qualifikationsnorm zur deutschen Meisterschaft verpasste. Ivane Antonov ist in Gedanken schon längst beim Höhepunkt des Jahres Anfang August in Jena. „Ich will mindestens eine Medaille, am schönsten natürlich Gold. Aber es gibt zwei weitere Athleten, die in meinen Bereich springen können, weshalb wohl die Tagesform entscheiden wird“, so der TSVler.

    Johanna Büchs, die Mehrkampfspezialistin vom TV/DJK Hammelburg, platzierte sich gleich in drei Wettbewerben unter den Besten der weiblichen U18. Mit 5,03 Meter landete sie im Weitsprung auf Rang acht. Ihren Hochsprung-Hausrekord, den die Diebacherin in der letzten Woche auf 1,63 Meter steigerte, verpasste sie mit 1,56 Meter zwar klar. Aber mit Rang fünf blieb sie genauso im Soll wie im Hürdenlauf. Im Finale sprintete sie in 15,20 Sekunden auf Rang vier. Magdalena Beck vom TV Bad Brückenau tuschierte im Vorlauf eine Hürde und schied aus.

    „Den ersten Satz über die Sieben-Meter-Marke hebe ich mir für die deutschen Jugendmeisterschaften auf.“

    Dimitri Antonov nach dem bayerischen Weitsprung-Titel

    Die guten äußeren Bedingungen nutze Julia Wenzke (TSV Münnerstadt) in den Sprintwettbewerben der Frauen. In Bestzeit (12,86) verpasste sie knapp den Finaleinzug. Auch über 200 Meter war in 26,24 Sekunden ein Hausrekord der früheren Mittelstreckenläuferin fällig. Annika Kirchner, die schnelle Schülerin vom TSV Bad Kissingen, hatte einen starken Auftritt über 100 Meter der U18. Mit Hausrekord (12,99) scheiterte sie im Halbfinale nur knapp an der Endlaufteilnahme. In 26,78 Sekunden über 200 Meter zeigte die Wollbacherin schon mal, dass mit ihr in zwei Wochen bei den Schülermeisterschaften in Ingolstadt zu rechnen ist. Persönliche Bestzeit lief Laura Hofmann (TSV Münnerstadt): Sie wurde über 400 Meter der U18 in 61,13 Zwölfte. Die 4x100-m-Staffel der Startgemeinschaft Rhöner Mädels trat nicht in Bestbesetzung an; Magdalena Beck, Laura Hofmann, Lena Pfeuffer und Laura Rößler scheiterten am Endlauf.

    Nico Wilm (FC Rottershausen) wurde im Speerwurf der U18 Fünfter. Nur eine Woche nach seinem ersten Wurf über 50 Meter übertraf der 16-Jährige erneut diese Marke um zwei Zentimeter. Im Kugelstoßen war der frühere bayerische Schülermeister mit 14,06 Meter nur bedingt zufrieden. „Im Training komme ich an die 15 Meter heran. Ich habe keine Erklärung, warum es im Wettkampf momentan nicht so funktioniert“, haderte er ein wenig mit sich und Rang sieben. Wilm wurde zudem im Diskuswurf mit 40,31 Meter Achter.

    David Illig (FSV Hohenroth) tastete sich wieder an die bayerische Spitze heran. Über 100 Meter der U20 hatte er mit dem Erreichen des Halbfinales sein Soll erfüllt. Im Finale reichte es zu Rang sechs. Über 200 Meter fehlten dem FSVler in 22,59 Sekunden nur 25 Hundertstel zu Bronze. Moritz Helm (TSV Ostheim) lief als Fünfter über 800 Meter ein mutiges Rennen und verbuchte in 1,59,69 Minuten eine persönliche Bestleistung.

    Ergebnisse von der bayerischen Meisterschaft in Passau

    Männliche Jugend A

    100 Meter: 1. Thomas Schiller (LG Region Landshut) 10,94 Sekunden; . . . 6. David Illig (FSV Hohenroth) 11,42; Vorlauf: Christopher Roth (FSV Hohenroth) 12,15. 200 Meter: 1. Thomas Schiller (LG Region Landshut) 21,57 Sekunden; . . . 5. David Illig (FSV Hohenroth) 22,59. 800 Meter: 1. Seppi Oettl (TSV Rottach-Egern) 1:53,56 Minuten; . . . 5. Moritz Helm (TSV Ostheim) 1:59,69. Weitsprung: 1. Lukas Aufinger (TSV Ottobrunn) 6,98 Meter; . . . 7. Christopher Roth (FSV Hohenroth) 6,34.

    Männliche Jugend B

    100 Meter: 1. Philipp Hackner (MTV Ingolstadt) 11,17 Sekunden; . . . 3. Dimitri Antonov (TSV Bad Kissingen) 11,27; 6. Ivane Antonov (TSV Bad Kissingen) 11,56. 200 Meter: 1. Philipp Hackner (MTV Ingolstadt) 22,28 Sekunden; . . . Vorlauf: Dominik Abert (VfL Sportfreunde Bad Neustadt) 23,49. Weitsprung: 1. Dimitri Antonov (TSV Bad Kissingen) 6,96 Meter. Dreisprung: 1. Ivane Antonov (TSV Bad Kissingen) 14,41 Meter; 2. Alexander Savitzki (TSV Bad Kissingen) 13,23. Kugelstoßen (5 Kilogramm): 1. Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) 17,37 Meter; . . . 7. Nico Wilm (1. FC Rottershausen) 14,06. Diskuswurf (1,5 Kilogramm): 1. Markus Schwerdtfeger (LAZ Kreis Würzburg) 49,74 Meter; . . . 8. Nico Wilm (1. FC Rottershausen) 40,31. Speerwurf (700 Gramm): 1. Markus Kosok (LG Donau-Ries) 67,67 Meter; . . . 5. Nico Wilm (1. FC Rottershausen) 50,02.

    Frauen

    100 Meter: 1. Pamela Spindler (LG TELIS FINANZ Regensburg) 12,08 Sekunden; . . . Vorlauf: Julia Wenzke (TSV Münnerstadt) 12,86. 200 Meter: 1. Pamela Spindler (LG TELIS FINANZ Regensburg) 24,64 Sekunden; . . . Vorlauf: Julia Wenzke (TSV Münnerstadt) 26,24. Kugelstoßen (4 Kilogramm): 1. Martina Greithanner (TSV Münnerstadt) 14,25 Meter. Diskuswurf (1 Kilogramm): 1. Ulrike Giesa (LAC Quelle Fürth) 55,43 Meter; 2. Martina Greithanner (TSV Münnerstadt) 46,02.

    Weibliche Jugend B

    100 Meter: 1. Magdalena Weiß (TV Bad Kötzting) 12,37 Sekunden; . . . Zwischenlauf: Annika Kirchner (TSV Bad Kissingen) 12,99. 200 Meter: 1. Magdalena Weiß (TV Bad Kötzting) 25,08 Sekunden; . . . Vorlauf: Annika Kirchner (TSV Bad Kissingen) 26,78.

    400 Meter: 1. Corinne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) 56,32 Sekunden; 2. Isabell Hergenröther (TSV Bad Kissingen) 56,49; . . . 12. Laura Hofmann (TSV Münnerstadt) 61,13. 800 Meter: 1. Katharina Trost (LG FESTINA Rupertiwinkel) 2:11,91 Minuten; . . . 19. Annika Topitsch (TSV Ostheim) 2:33,56.

    100 Meter Hürden: 1. Amelie-Sophie Lederer (LG Kreis Ansbach) 13,83 Sekunden; . . . 4. Johanna Büchs (TV DJK Hammelburg) 15,20; . . . Vorlauf: Magdalena Beck (TV Bad Brückenau) 17,00. 400 Meter Hürden: 1. Isabell Hergenröther (TSV Bad Kissingen) 62,32 Sekunden.

    4x100 Meter: 1. LG Kreis Ansbach I 49,17 Sekunden; . . . Vorlauf: StG Rhöner Mädels I (Magdalena Beck, Laura Hofmann, Lena Pfeuffer, Laura Rößler) 52,30.

    Hochsprung: 1. Nadine Niemann (LA-Team Alzenau) 1,70 Meter; . . . 5. Johanna Büchs (TV DJK Hammelburg) 1,56. Weitsprung: 1. Tina Pröger (LAC Quelle Fürth) 5,61 Meter; . . . 8. Johanna Büchs (TV DJK Hammelburg) 5,00.

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