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Lisa Hofmann zieht auf und davon

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Lisa Hofmann zieht auf und davon

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    Auf dem Weg zu Bayern-Gold: Lisa Hofmann (TSV Bad Kissingen) zieht im
Finish des 800-m-Laufes unwiderstehlich an.
    Auf dem Weg zu Bayern-Gold: Lisa Hofmann (TSV Bad Kissingen) zieht im Finish des 800-m-Laufes unwiderstehlich an. Foto: FOTO REINHOLD NÜRNBERGER

    Das Nürnberger Easy-Credit-Stadion war zunächst der Schauplatz der bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften der Aktiven und Schüler, bevor es am Sonntag nahtlos überging zur stark besetzten Deutschen Leichtathletik-Gala mit zahlreichen Weltmeistern und Olympiasiegern.

    Für Julius Helm war es mal wieder an der Zeit die 5000 Meter unter 15 Minuten zu laufen. Letztmals gelang dies dem Informatik-Studenten vor vier Jahren; so hatte er mehr die Zeit, als einen Podestplatz im Visier. Zumal in diesem Rennen mit Markus Meißgeier (LG Hof) und Thomas Strassmeier (LC Aichach) zwei Läufer waren, die Bestzeiten um 14:30 Minuten vorzuweisen hatten. Den Favoriten überlies der Ostheimer auch die Führungsarbeit. Nach 3500 Metern öffnete der Himmel kurzzeitig die Schleusen und die Teilnehmer wurden bei einem wolkenbruchartigen Gewitterregen abgekühlt. Überraschend war es Helm, der den Spurt schon 600 Meter vor Schluss eröffnete und mit einer gewaltigen Tempoverschärfung die Anderen überraschte. Mit viel Druck laufend gelang es ihm tatsächlich, sich etwas abzusetzen und als Erster auf die Zielgerade einzubiegen. In erstaunlichen 14:46,98 Minuten verbesserte er nicht nur seine Bestzeit erheblich, sondern lief mit einem sicheren Vorsprung von drei Sekunden auch zu seinem ersten Aktiven-Landestitel.

    In diesem Rennen waren mit Markus Geiger und Wolfgang Müller zudem zwei Rhöner Junioren-Läufer vertreten. Bei Markus Geiger, in der letzten Woche noch Vierter der deutschen Jugend-Meisterschaften, war allerdings nach dem Saisonhöhepunkt die Luft raus; so musste er sich mit Bronze begnügen. Auf Rang vier folgte Wolfgang Müller (TSV Ostheim), der in 15:46 Minuten eine persönliche Bestleistung verbuchte.

    Seinen ersten Sieg bei einer Bayerischen feierte Julius Helm vor genau zehn Jahren über 3000 Meter der Schüler M14. In Nürnberg war es nun sein Bruder Moritz, der sich auf dieser Distanz anschickte die Familien-Tradition fortzusetzen. Bei den Schülern M14 musste er nach 2000 Metern nur zwei großgewachsene Jungs ziehen lassen und holte sich in neuer persönlicher Bestzeit von 10:05,86 Minuten sicher Bronze. Auch Teamgefährte Jason Grenzer verbesserte als Fünfter seinen Hausrekord erheblich. In 10:16 Minuten unterbot er wie Helm erstmals die D-Kadernorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für Schüler.

    Lisa Hofmann (TSV Bad Kissingen) gehörte schon am ersten Tag der stimmungsvollen Meisterschaften zum Favoritenkreis über 300 Meter Hürden der Schülerinnen W15. Vielleicht schielte sie etwas zu sehr auf Julia Liedl, ihre größte Konkurrentin, die auf der Bahn vor ihr lief und die sie aufgrund der Kurvenvorgabe stets in Sichtweite hatte. An fasst keiner Hürde stimmte der Rhythmus und so hatte sich die TSVlerin schnell einen kleinen Rückstand eingefangen, den sie nicht mehr aufholen konnte. Die Regensburgerin lief in 43,90 Sekunden eine tolle Zeit. Lisa Hofmann war deshalb über Silber nicht unglücklich, zumal sie in 45,09 Sekunden ihren eigenen unterfränkischen Rekord um eine halbe Sekunde verbesserte.

    Über 800 Meter standen auf dem Weg zum ersehnten Gold keine Hürden mehr im Weg. Die Realschülerin hatte auch auf den zwei Stadionrunden die schnellste Zeit in diesem Jahr im Freistaat vorgelegt. Da keine der Mitfavoritinnen bereit war, die Tempoarbeit zu verrichten, spannte sich Lisa Hofmann schon nach der Startphase vor das Feld und kontrollierte so das Tempo. Nach verhältnismäßig langsamen 70 Sekunden für die ersten 400 Meter ging Marie Hörl, die Titelverteidigerin vom TSV Rosenheim, nach vorne und erhöhte die Fahrt. Aus dem Windschatten heraus zog Lisa Hofmann 150 Meter vor dem Ziel den Spurt an und holte sich in 2:17,61 Minuten (Bestzeit) ihren ersten bayerischen Titel.

    Hochsprung-Krimi

    Louis Räder (FSV Hohenroth) hatte im Weitsprung die beste Melde-Leistung vorzuweisen und gehörte im Hochsprung der Schüler M14 zumindest zum erweiterten Favoritenkreis. Der Neuschter stieg schon bei 1,50 Meter in den Hochsprungwettbewerb ein und hatte als einziger Teilnehmer bis zur Höhe von 1,71 Meter noch keinen Fehlversuch. Da diese Höhe neben dem 13-Jährigen nur noch zwei weitere Springer schafften, lag Louis Räder zu diesem Zeitpunkt in Führung. Über 1,74 Meter riss das verbliebene Trio jeweils zweimal die Latte. Nicht tragisch für den FSVler, der in Hohenroth von Clemens Enders und bei Wettkämpfen von Bernd Neumann (TSV Kleinwallstadt) betreut wird, wäre er doch, wenn keiner mehr im dritten Versuch die Höhe packen würde, bayerischer Meister gewesen. Alles war still, als Felix Bär am Anlauf für seinen letzten Sprung stand. Der Springer von der LAC Quelle Fürth/München/Würzburg meisterte tatsächlich noch im letzten Versuch die 1,74 Meter. Sekunden später konterte Louis Räder nervenstark und übersprang diese Höhe, die schon persönliche Bestleistung war, ebenso sicher, wie nur kurze Zeit später die 1,77 Meter im zweiten Versuch. Damit erfüllte sich der Wirtschaftsschüler schon im Hochsprung seinen Traum vom Gold und überbot die D-Kader-Norm deutlich. Teamgefährte David Illig, vor zwei Wochen noch mit 1,66 Metern Bezirksmeister geworden, wurde mit übersprungenen 1,60 Metern Neunter.

    Im Weitsprung kam Räder dagegen nicht so richtig mit dem Anlauf zurecht. Mit keinesfalls schlechten 5,68 Metern aus dem vierten Versuch holte er sich aber noch Bronze. Illig qualifizierte sich für den B-Endlauf der Schüler M14 über 100 Meter und lief dort als Vierter in 12,52 Meter eine recht flotte Zeit.

    Für Mehrkampfspezialisten gehört es sich, dass man bei bayerischen Meisterschaften gleich in mehreren Wettbewerben startet. Johanna Reuter (W15) vom TV/DJK Hammelburg schwächelte zwar zunächst im Hoch- und Weitsprung etwas, lief aber im vierten von sieben Vorläufen über 100 Meter gute 12.84 Sekunden und stand überraschend im Sprint-Finale, in dem sie Achte wurde. Sehr viel Pech hatte sie über die 80 Meter Hürden, als sie das Finale in 12,40 Sekunden (persönliche Bestzeit) knapp verpasste. Den B-Endlauf gewann sie in nie erwarteten 12,13 Sekunden, die im Finale den Rang drei bedeutet hätten.

    Das Diskus-Familien-Duell der Geschwister Volkheimer aus Rödelmaier entschied Annemarie, die ältere der beiden für den LAC Quelle Fürth/München/Würzburg startenden Schwestern, mit guten 39,33 Meter zu ihren Gunsten. Während Annemarie mit dieser Weite immerhin Vierte der Frauen wurde, kam ihre Schwester, die noch der Jugendklasse angehört, auf 38,35 Meter und wurde Siebte.

    Manuel Stöckert, jugendlicher Berglaufspezialist mit WM-Erfahrung vom TSV Ostheim, ging die 1500 Meter der Aktiven viel zu passiv an, lief die meiste Zeit am Ende des Feldes und kam erst zum Schluss so richtig stark auf. Bei etwas höherem Anfangstempo wäre nach Ansicht seines Trainers Eberhard Helm mehr drin gewesen, als 4:02,95 Minuten, mit denen er Neunter wurde.

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