FC Fuchsstadt - TSV Rottendorf 4:1 (2:1). Tore: 0:1 Paul Luecke (29.), 1:1 Yanik Pragmann (31.), 2:1 Michael Emmer (44.), 3:1, 4:1 Dominik Halbig (48., 89.). Gelb-Rot: Sebastian Bartel (70.).
Tore schießt Michael Emmer selten. So selten, dass er sich gar nicht erinnern kann, wann genau er zuletzt traf. Dafür machte es der Fuchsstadter Abwehrmann bei seinem 2:1 sehr abgezockt, ließ den Ball erst auf sich zutrudeln, nahm ihn kurz an, ehe er ihn zwischen zwei Rottendorfer Verteidigern ins Netz jagte.
Es war die Szene, die den Spitzenreiter auf den Weg Richtung Sieg brachte. Denn vor Emmers Schuss ins Glück war TSV-Keeper Marius Väth hochgestiegen, um eine "Kerze" nach Dominik-Halbig-Freistoß zu fangen. Dabei wurde er von einem eigenen und einen gegnerischen Spieler angelaufen. Väth bekam die Kugel nicht zu fangen, sodass der zu Emmer gelangte - mit dem beschriebenen Ausgang.
Foul am Tormann oder nicht?
Für Rottendorfs Trainer Martin Lang war ein Foul eines Fuchsstadters im Spiel, für Gastgeber-Coach Martin Halbig keins. Der Livestream auf der Internetseite des BFV brachte keine klaren Erkenntnisse, wer recht hatte.
Zuvor hatten die Rottendorfer - ähnlich wie der SC Sand in der Vorwoche - die "Füchse" ganz schön gefordert. Beide Teams versuchten, sich durchs Mittelfeld zu kombinieren. Mehr als Halbchancen - wie zwei geblockte TSV-Fernschüsse - sprangen zu Beginn nicht heraus.
Doch dann wurde immer deutlicher, dass die heimische Offensivachse Dominik Halbig - Christoph Schmidt - Yanik Pragmann gut funktionieren würde. Besonders Letzterer brillierte zunächst auf Rechtsaußen mit seiner Technik und Schnelligkeit, überlief seinen Gegenspieler mehrfach, fand aber in der Mitte besonders Domi Halbig (noch) nicht.
Dann der Schock für Fuchsstadt : Paul Luecke nickte nach einer Ecke aus fünf Metern ein; keine Chance für FC-Keeper Andreas Kohlhepp.
Doch der Spitzenreiter hatte "die perfekte und angemessene Antwort", so der Stadionsprecher, parat: Ausgleich, umgehend! Pragmann tankte sich nach schöner Weiterleitung von Halbig auf Links durch. Der Winkel zum Tor wurde zwar immer spitzer: Doch Pragmann fand das lange Eck.
Danach änderte sich am Charakter der Begegnung wenig: Fuchsstadt machte das Spiel, erarbeitete sich kleinere Chancen; Rottendorf blieb dennoch gefährlich . Als dann Emmers Führungstor fiel, spürte man Erleichterung bei den meisten der 270 Zuschauer. Schließlich steht Rottendorf ziemlich weit unten und Fuchsstadt sollte ganz oben bleiben.
Hatten sich die Gäste für die zweite Hälfte etwas vorgenommen, war das schnell Makulatur. Der Rückpass von Rottendorfs Niklas Fritzler zum Tormann geriet viel zu kurz. Christoph Schmidt schnappte sich den Ball, Pass links rüber zu Domi Halbig, der ins linke Eck vollendete.
Eigentlich schien die Partie entschieden. Zwar vergab Rottendorf kurz nach dem 3:1 den Anschluss; Mathis Böhler verzog knapp. Und Pragmann hätte erhöhen können, als seine Flanke die Querlatte des Gästetors streifte.
Doch spannend machte das Spiel erst wieder die gelb-rote Karte für Sebastian Bartel. Der FC-Verteidiger sah sich nach einem langen Schlag des gegnerischen Tormanns plötzlich zwei Angreifern gegenüber; beim Pass des einen zum anderen sprang ihm der Ball an die Hand: Platzverweis!
Fortan verteidigte Patrick Helfrich an der Seite von Michael Emmer. Und den Rottendorfern gelang es trotz Überzahl nicht, zwingend vors Tor zu kommen. Einzig gefährlich war der Schlenzer des eingewechselten Nicolas Schubert, der rechts am FC-Tor vorbeizog.
Anders die in Unterzahl agierenden Gastgeber: Der eingewechselter Markus Mjalov und Pragmann zielten daneben.
Kurz vor Schluss brach Mjalov auf links durch,; seine Abschlüsse parierte aber TSV-Keeper Väth glänzend. Die zweite Abwehr fiel aber Halbig auf den Kopf, der die Ruhe behielt. Kurz darauf war Schluss.
Michael Emmer war"im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Spiel". Es sei ein verdienter Sieg gewesen. Mit einem Mann weniger habe man das Spiel gut über die Bühne gebracht; der Gegner habe keine Großchancen mehr gehabt. Die Szene vor seinem Tor mit dem Keeper habe er nicht genau gesehen, konnte also nicht sagen, ob ein Foul dabei war oder nicht. "Ich habe dann eigentlich genau gewusst, was ich machen will. Zum Glück hat es geklappt", sagte er über seinen Abschluss aus kurzer Distanz.
Laut Fuchsstadts Trainer Martin Halbig war sein Team "über 90 Minuten präsent, von der ersten Minute an, hatten gute Chancen." Wichtig sei der schnelle Ausgleich gewesen, um ins Spiel zurückzukommen.
Rottendorf habe gekämpft, sich gewehrt und sei über die gesamte Spielzeit hinweg gefährlich geblieben. "Aber wir haben dagegengehalten und das war wichtig heute." Wenn in Unterzahl ein Gegentor passiere wäre, hätte es nochmal eng werden können. Erneut lobte Halbig die Offensive mit dem schnellen Pragmann von Beginn an und dass er personell habe nachlegen können. Die großzügige Linie des Schiedsrichters sagte ihm - anders als vielen Zuschauern - auch zu.
Rottendorfs Martin Lang sah in einem "sehr ausgeglichenen Spiel" als Knackpunkt das 2:1 für Fuchsstadt , wo der Torwart unterlaufen worden sei. Auch der schnelle Ausgleich und das 3:1 nach der Pause hätten dem FC in die Karten gespielt. "Wir haben läuferisch, kämpferisch alles reingeworfen, gut dagegengehalten. Zwingende Torchancen in der zweiten Hälfte sind aber ausgeblieben." Auf dem schmalen Platz sei es schwer gewesen, die Überzahl auszuspielen.
Fuchsstadt : Kohlhepp - Bartel, Emmer, Seit, Frank, Helfrich, D. Schmidt (St. Schmidt (61.), Wiesler - Pragmann (E. Schmidt, 85.), Chr. Schmidt (Mjalov, 61.), Halbig.