Ein Jahr nach ihrer kleinen Schwester Nyara kann auch Satou Sabally die Meisterschaft in der WNBA gewinnen - sie hat die Phoenix Mercury mit der nächsten herausragenden Leistung als Schlüsselspielerin überhaupt erst in die WNBA-Finals und damit in diese Position gebracht. Deutschlands beste Basketball-Spielerin führte ihr Team gegen die eigentlich favorisierten Minnesota Lynx trotz zwischenzeitlich 14 Punkten Rückstand zu Hause zu einem 86:81 und in die Endspiel-Serie. «Das ist ein Traum, der wahr wird», sagte sie. Sabally kam auf 21 Punkte und war wie schon bei den beiden vorausgehenden Siegen die beste Werferin ihrer Mannschaft.
Durch den dritten Sieg im vierten Spiel ist die Best-of-Five-Serie entschieden. In den Finals, die wie in der NBA im Modus Best-of-Seven ausgetragen wird, treffen die Mercury entweder auf die Las Vegas Aces oder die Indiana Fever. Dort steht es nach dem 90:83 von Indiana im vierten Spiel der Serie 2:2.
Sofort Grüße an die kleine Schwester
«Grüße gehen an Nyara, sie hat das zuerst geschafft», sagte Sabally dem TV-Sender ESPN. «Ich habe so hart für diesen Traum gearbeitet, von Berlin und Gambia aus, ich repräsentiere hier internationale Gewässer», sagte die 27-Jährige, die als kleines Kind mit ihrer Familie in die deutsche Hauptstadt gezogen war und inzwischen die beste Basketballerin des Landes ist.
Sabally war schon in den vorausgehenden Partien der Serie in guter Form. Beim 69:82 zum Auftakt war sie noch bei lediglich zehn Punkten geblieben, zu den beiden Siegen danach aber steuerte sie erst 24 und dann 23 Zähler bei und war damit jeweils die erfolgreichste Werferin ihres Teams. «Wir werfen, wenn wir offen sind und wir vertrauen uns», sagte Sabally. Für die Mercury ist es die erste Teilnahme an den WNBA-Finals seit 2021. Mit einem vierten Titel würde das Team mit den Rekordhaltern der Liga gleichziehen.
Sabally hat schon jetzt mehr erreicht als in vier Jahren mit Dallas
In ihrer ersten Saison bei den Mercury hat Sabally schon jetzt mehr erreicht als in den Jahren bei den Dallas Wings. Das Team aus Texas hatte sie 2020 an zweiter Stelle des WNBA-Drafts ausgewählt, früher als jede Deutsche vor ihr. Zweimal kam das Aus in der ersten Runde der Playoffs, im vergangenen Jahr beendeten dann die Las Vegas Aces alle Träume von einem Schwestern-Duell in den Finals. «Ich war schon einmal im Halbfinale und da wurden wir ohne Sieg rausgeschmissen. Das wird nie wieder passieren», beschrieb Sabally ihre Einstellung nach der Niederlage zum Start der Serie gegen Minnesota.
Vergangenes Jahr holten Saballys jüngere Schwester Nyara sowie Leonie Fiebich mit den New York Liberty in den Finals gegen Las Vegas den Titel. Satou feuerte als Fan von der Tribüne aus an und freute sich riesig für ihre Schwester.
Als es in der ersten Runde der Playoffs dieser Saison dann zum Aufeinandertreffen der Sabally-Schwestern kam, setzte sich Phoenix gegen den Titelverteidiger durch. Nyara kam nach einer Knieverletzung in den Wochen zuvor kaum zum Einsatz.

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