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Fussball: 2. Bundesliga: Fast alles neu beim 1. FC Nürnberg

Fussball: 2. Bundesliga

Fast alles neu beim 1. FC Nürnberg

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    Zwei, auf die es ankommt beim 1. FC Nürnberg: Trainer Damir Canadi (links) und Hanno Behrens, dessen Bestätigung als Kapitän nur Formsache sein dürfte.
    Zwei, auf die es ankommt beim 1. FC Nürnberg: Trainer Damir Canadi (links) und Hanno Behrens, dessen Bestätigung als Kapitän nur Formsache sein dürfte. Foto: Sportfoto Zink, Imago

    Dynamo Dresden kassierte sechs Tore im Testspiel gegen Paris Saint Germain (1:6), der 1. FC Nürnberg nur eines (1:1). Daraus nun Prognosen für den Zweitliga-Auftakt zwischen den beiden Klubs am Samstag (13 Uhr) in Sachsen abzuleiten, kann sich leicht als Milchmädchenrechnung herausstellen. Doch erwartet wird im Frankenland schon, dass der Club bei seinem Wiederbeginn im Unterhaus etwas mitbringt aus dem wohl ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion. Und dann im ersten Heimspiel gegen den Mitfavoriten Hamburger SV (Montag, 5. August) nachlegt.

    Die letzte Saison in der Bundesliga verpflichtet nun mal. Und dorthin will der Club auch wieder zurück. Die "Mission Wiederaufstieg", die von den Ultras nach dem letzten Heimspiel gegen Mönchengladbach auch per T-Shirt an die Spieler ausgegeben wurde, muss aber eventuell ein wenig warten. Spätestens 2021 will der FCN wieder im Oberhaus angelangt sein. Auch angesichts der mit dem VfB Stuttgart, Hannover 96 und dem HSV mächtigen Konkurrenz um die drei Aufstiegsplätze hat Sportvorstand Robert Palikuca sich und Trainer Damir Canadimit einem Zwei-Jahres-Plan etwas Luft verschafft.

    Palicuka will "etwas wachsen lassen"

    "Wir wollen eine gute, erfolgreiche Saison spielen. Ich habe dem Trainer einen Zwei-Jahres-Vertrag gegeben, damit er die Mannschaft in dieser Zeit in die Bundesliga führen kann. Das ist meine Erwartungshaltung an ihn. Und seine ist, dass wir ihm dafür den entsprechenden Kader zur Verfügung stellen", sagt Palikuca. Es gehe in diesem "Umbruchjahr" darum, "eine neue Mannschaft zu formieren, junge Spieler zu entwickeln, etwas wachsen zu lassen". 

    Nicht nur der aus Düsseldorf gekommene Sportvorstand und der Trainer sind neu, sondern auch der Kader hat sich stark verändert. Palikuca tut sich leichter als sein zurückhaltender Vorgänger Andreas Bornemann, Spieler nach Nürnberg zu holen. Allerdings ist das Anforderungsprofil für die Zweite Liga natürlich niedriger und der finanzielle Spielraum größer geworden. Dafür sorgen die 11,1 Millionen Euro, die laut transfermarkt.de für die vier Abgänge Eduard Löwen (Hertha BSC), Ewerton, Tim Leibold (beide HSV) und Fabian Bredlow (VfB Stuttgart) aufs Club-Konto fließen. Neun überwiegend sehr interessante  Neue hat der FCN bisher dafür geholt. Richtig Geld in die Hand genommen wurde vor allem für den offensiven Mittelfeldspieler Nikola Dovedan (FC Heidenheim/2,5 Millionen Ablöse) und den letzten Freitag verpflichteten Rechtsaußen Iuri Medeiros (Sporting Lissabon/2,0 Millionen). 

    Viele Möglichkeiten in der Offensive

    "Wir hatten Handlungsbedarf in allen Mannschaftsteilen. Einmal durch die Abgänge, zum anderen durch das Bedürfnis, andere Spielertypen zu bekommen", sagt Palikuca. Vor allem in der Offensive solle der Trainer die Möglichkeiten erhalten, "für jeden Gegner optimal aufstellen zu können". Mit dem Portguiesen Medeiros, der zuletzt an  Legia Warschau ausgeliehen war, Robin Hack (TSG Hoffenheim) und Felix Lohkemper (1. FC Magdeburg) kamen alleine drei Außenstürmer. Mittelstürmer Fabian Schleusener (SC Freiburg) steht nach einer Verletzung erst im September zur Verfügung. Die komplette Vorrunde gelaufen ist für den Niederländer Virgil Misdjan (Kreuzbandriss), auch Mittelfeldspieler Alexander Fuchs (Mittelfußbruch) brachte die Vorbereitung kein Glück.

    Kalt erwischt wurde Palikuca, das gibt er zu, von Leibolds Weggang: "Wir haben nicht damit gerechnet, dass er die Ausstiegsklausel zieht."  So wird zu Tim Handwerker (1. FC Köln) und Fabian Nürnberger aus dem eigenen Nachwuchs noch ein weiterer Linksverteidiger mit Erfahrung gesucht. Hingegen glaubt Palikuca den ebenfalls an die Elbe abgewanderten Abwehrchef Ewerton durch den Dänen Asger Sörensen "doch recht gut" ersetzt zu haben. Sörensen, der bei RB Salzburg unter Vertrag stand und in Regensburg Zweitliga-Erfahrung sammelte, tritt in Konkurrenz zu den beiden anderen Innenverteidigern Georg Margreitter und Lukas Mühl.

    Nur Mathenia und Behrens dürfen sich als gesetzt betrachten

    In der Breite scheint der Nürnberger Kader sogar ausgeglichener besetzt als in der Bundesliga-Saison.  Das bedingt, dass nur wenige Stammkräfte der letzten Runde  einen sicheren Platz in der Startelf zu haben scheinen. Torwart Christian Mathenia, der sich mit einem Fünf-Jahresvertrag band, und Mittelfeldmotor Hanno Behrens, der wohl Kapitän bleibt, dürfen sich als gesetzt betrachten. Dazu vielleicht noch Mühl und Stürmer Mikael Ishak, der allerdings eine lange Durststrecke hinter sich hat. Dann wird es schon eng. Enrico Valentini beispielsweise ist als Rechtsverteidiger wohl eher der Vertreter für  Oliver Sorg, dem mit 29 Jahren ältesten Zugang, der aus Hannover kam, aber ein Kind der Freiburger Schule ist.

    Trainer Canadi will seine Chance im deutschen Fußball nutzen. Der gebürtige Wiener setzt auf schnelles, mutiges Umschaltspiel in verschiedenen taktischen Grundordnungen. "Im Aufstiegsjahr waren Disziplin, Geduld, mutiges Nach-vorne-Spielen die Grundkritierien, um aufzusteigen. Das müssen wir uns wieder erarbeiten", sagt der 49-Jährige. Bis sein Konzept vollends trägt, könnte es einige Zeit dauern. Der letzte Eindruck war allerdings gut.  Das Defensivkonzept  klappte gegen die Stars aus Paris. In der Offensive zeigte der Club gute Ansätze, nur bei der Chancenverwertung haperte es.  

    Die Zu- und Abgänge beim FCN Zugänge: Nikola Dovedan (1. FC Heidenheim), Iuri Medeiros (Sporting Lissabon), Robin Hack (TSG Hoffenheim), Asger Sörensen (RB Salzburg), Fabian Schleusener (SC Freiburg), Tim Handwerker (1. FC Köln), Felix Lohkemper (1. FC Magdeburg), Oliver Sorg (Hannover 96), Andreas Lukse (SCR Altach), Fabian Nürnberger, Jakov Medic (beide 1. FC Nürnberg II).  Abgänge: Eduard Löwen (Hertha BSC), Ewerton, Tim Leibold (beide Hamburger SV), Fabian Bredlow (VfB Stuttgart), Ivo Ilicevic, Edgar Salli (beide Ziel unbekannt), Robert Bauer (Werder Bremen), Timothy Tillman (Bayern München II), Matheus Pereira (Sporting Lissabon), Yuya Kubo (KAA Gent/alle Leihe beendet).

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