An die vergleichsweise unbeschwerten Tage des Sommers 2018 erinnert sich Zahra Farzeli gerne. „Man hat sich mit Familien und Freunden getroffen, die Straßen waren fast leer“, erzählt die inzwischen nach Deutschland geflohene Fußballerin und Aktivistin. Man verfolgte gemeinsam in ihrer Heimatstadt Teheran, wie sich die iranische Nationalmannschaft bei der WM in Russland schlug. Schon damals waren es keine unpolitischen Spiele: Vor allem Exil-Iraner nutzten die Partien in St. Petersburg, Kasan und Saransk, um zu zeigen, dass Abertausende Männer und Frauen gemeinsam schauen und feiern können. Unverschleiert und unbeschwert. Die in den Landesfarben geschminkten Gesichter der Frauen gingen um die Welt.
Würzburg