Italien setzt bei der angestrebten Rückkehr in die Weltspitze des Fußballs auf Gennaro Gattuso. Der Weltmeister von 2006 soll die derzeit wieder einmal schwächelnde Squadra Azzurra zur WM 2026 in den USA, in Kanada und Mexiko führen. Der italienische Verband bestätigte dies, nachdem über Gattusos Engagement in italienischen Medien bereits seit Tagen spekuliert worden war.
«Gattuso ist ein Symbol des italienischen Fußballs», sagte Verbandspräsident Gabriele Gravina: «Das Blau ist für ihn wie eine zweite Haut.» Zuvor hatte Gattusos damaliger Weltmeister-Kollege Gianluigi Buffon, mittlerweile Teamkoordinator der Nationalmannschaft, schon von der «bestmöglichen Wahl» gesprochen.
Gattuso, der während seiner eigenen Karriere vor allem für einen aggressiven Spielstil berühmt war und den Spitznamen Ringhio (Knurrer) bekommen hatte, aber auch von Gegnern gefürchtet wurde, folgt auf Luciano Spalletti. Dieser hatte zuletzt beim 2:0 gegen Moldau noch auf der Bank gesessen, seine Demission war aber zuvor schon beschlossen worden.
Die Italiener verpassten bereits 2018 und 2022 die WM-Endrunde. Derzeit stehen sie in der Qualifikations-Gruppe I mit nur drei Punkten auf dem dritten Platz hinter Norwegen (12) und Israel (6), die aber auch zwei bzw. ein Spiel mehr bestritten haben. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für die WM, der Zweite kommt in die Playoffs.
Vorstellung in dieser Woche
«Seine Motivation, seine Professionalität und seine Erfahrung werden von grundlegender Bedeutung sein, um die nächsten Aufgaben der Nationalmannschaft bestmöglich zu meistern», sagte Verbandspräsident Gravina über Gattuso und die kommenden Monate: «Ich bin mir der Bedeutung des Ziels, das wir erreichen wollen, bewusst.» Vorgestellt werden soll Gattuso in seinem neuen Amt am kommenden Donnerstag in Rom.
Seit Tagen wurde über das Engagement Gattusos bereits spekuliert. Der 47-Jährige war in diesen Tagen ohne Trainer-Job. Bis Anfang dieses Monats hatte er für Hajduk Split gearbeitet. Er trainierte vorher aber auch schon AC Mailand und SSC Neapel sowie den FC Valencia und Olympique Marseille. Wie lange sein Vertrag als Nationaltrainer Italiens gilt, blieb zunächst unklar. Medien hatten mit einem Einjahresvertrag spekuliert.
Nach der vorzeitigen Trennung von Spalletti hatte Wunschkandidat Claudio Ranieri dem Verband eine Absage erteilt. Schnell kamen die Namen der 2006er-Weltmeister ins Spiel wie auch die von Fabio Cannavaro (zuletzt Dinamo Zagreb) und Daniele De Rossi (zuletzt AS Rom).
Warum die Wahl auf einen italienischen Trainer fiel
«Wir fangen wieder dort an, wo wir nach den dunklen Momenten immer angefangen haben, indem wir versuchen, uns über unsere Rolle und die Anforderungen an die Jungs und die Trainer Gedanken zu machen», erklärte Buffon. Sie hätten einen Trainer, der nicht aus Italien kommt, vermeiden wollen.

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