Ob die Ebelsbacher hinterher in Feierlaune waren, das sei mal dahingestellt. Sicher ist aber, dass sich der SV Rapid trotz einiger Streitereien während der 90 Minuten mit diesem 4:0-(2:0)-Sieg gegen die SG Stadtlauringen und somit dem dritten Dreier in Folge wieder herangepirscht hat an die Spitzengruppe der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2. Auch, wenn der nicht so deutlich war, wie es auf dem Papier aussieht.

"Ebelsbach war vor dem Tor einfach cleverer", kommentierte SG-Coach Michael Scheuring die Pleite. "Und deshalb ist der Sieg auch verdient. Aber ein 2:1 hätte es aus meiner Sicht auch getan." Dass bei den Gastgebern trotzdem die Null prangte, lag an diesem Sonntag wohl auch etwas an der Personalsituation: Stefan Guthardt war zwar anwesend, nach seinem beruflich bedingten Aufenthalt in den Vereinigten Staaten allerdings noch nur in ziviler Kluft. Und Julian Braun, Stadtlauringens Zehn-Tore-Mann, fehlte ebenfalls. Wie zu hören war, wohl um zu sehen, ob die Qualität den knackigen Preis von rund 15 Euro für eine Maß auf der Münchner Wiesn auch rechtfertigt.
Stadtlauringen mit Slapstick-Einlage statt Führungstor
Doch auch ohne diese beiden wichtigen Spieler hatte Stadtlauringen die erste Großchance. Die hatten sie auf dem Silbertablett serviert bekommen, weil Rapid-Abwehrchef Jamar Eleby sie mit einem katastrophalen Fehlpass in den eigenen Strafraum einlud und dort dann Marius Braun selbst nur regelwidrig – das sah zumindest der Schiedsrichter so – stoppen konnte. Die Folge: Strafstoß. Lukas Hochrein trat an, rutschte aber mit dem Standbein weg und lieferte statt Führungstor eine Slapstick-Einlage (9.).
Im folgenden gleichsam temporeichen wie hektischen Spiel übernahm Ebelsbach mehr und mehr die Kontrolle und belohnte sich. Der starke Oliver Wacker setzte sich im Mittelfeld durch, bewies Auge und bediente Spielertrainer Clemens Haub, der mit links einnetzte (30.). Das Führungstor sorgte aber nur bedingt für Ruhe: Noch immer war viel Hektik im Spiel, noch immer schrien sich die Ebelsbacher auffallend intensiv an.
Haub: Intensivere Kommunikation aufgrund fehlender Automatismen
"Wir haben aktuell einige Verletzte, da fehlt es einfach an Automatismen und du musst mehr kommunizieren", erklärte Haub, angesprochen auf das Gezeter innerhalb seines Teams. Besser wurde es definitiv mit dem zweiten Streich. Gut eingeleitet vom eingewechselten Aaron Helbig, der über die rechte Seite mächtig wirbelte, legte Haub das 2:0 nach (42.).
Fix war der Sieg aber noch lange nicht. Mit Wiederanpfiff investierte Stadtlauringen mehr, zwang Peter Trautner im Gästetor in Form von Sebastian Heusinger (55.) und Florian Weigand (74.) zu Paraden. Doch mit ihrer schönsten Kombination hatten die Ebelsbacher die Nuss dann geknackt: Michi Brix steckte grandios durch auf Patrik Lediger, der flach für den einschussbereiten Sascha Brix servierte – 3:0 (78.). Dass der eingewechselte Max Trautner nach einem abgeblockten Weitschuss noch das 4:0 per Bogenlampe hinterherschickte, passte zum gebrauchten Nachmittag der SG (88.).
Dass der Rapid diesen "intensiven Kampf" für sich entschied, war aus Haubs Sicht aber folgerichtig: "Wir haben uns das über die letzten drei Wochen erarbeitet. Deswegen ziehe ich den Hut vor der Truppe", sagte der Spielertrainer. Und wischte damit auch jegliche Diskussion über irgendwelche Streitereien beiseite.
Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
SG Stadtlauringen/Ballingshausen – SV Rapid Ebelsbach 0:4 (0:2)
Stadtlauringen: Hummel – Heusinger, Hochrein, Katzenberger, B. Schulze, F. Schulze, M. Braun, Keller, Lehner, Faulhauber, Scheuring. Eingewechselt: Zirkelbach, Weigand.
Ebelsbach: P. Trautner – Eleby, Bugner, B. Weiß, Wacker, S. Brix, Christalle, M. Brix, Haub, Thomas, L. Weiß. Eingewechselt: Werb, Helbig, M. Trautner.
Schiedsrichter: Andreas Rückert (Gochsheim). Zuschauende: 99. Tore: 0:1, 0:2 Clemens Haub (30., 42.), 0:3 Sascha Brix (78.), 0:4 Max Trautner (88.).