„Ein ganz überragendes Tor“, lobte Trainer Martin Reichert. „Ich denke, da hatte ich Glück, dass ich einen langsamen Verteidiger vor mir hatte und einfach schneller sein konnte als er. Und mit dem Tor hatte ich auch ein bisschen Glück“, wollte Philipp Bates seinen vorentscheidenden Treffer dagegen nicht überbewerten.
Der 27-jährige Verteidiger der „Hawks“ setzte sich dabei trotz heftiger Gegenwehr exzellent gegen zwei Vilshofener durch, spielte Gäste-Torhüter Vinzenz Hähnel noch aus und netzte zum 4:2 für die „Hawks“ ein (54.). Die heftige Gegenwehr der „Wölfe“ war damit endgültig gebannt. Zwar stellte der überragende Jakub Sramek exakt eine Minute später mit einer ebenfalls sehenswerten Einzelleistung nach toller Puckannahme an der blauen Linie mit anschließendem kurzen Alleingang noch den 5:2-Endstand her (55.), doch Bates' Treffer war letztlich der Garant für den wichtigen Heimsieg der Haßfurter. „Ich denke schon, dass wir dem Gegner damit den entscheidenden Punch verpasst haben“, stimmte er dieser These zu und fügte hinzu: „Wir können froh sein, dass wir die heute noch geknackt haben.“
Und das konnte man so stehen lassen, schließlich taten er und die restlichen „Hawks“ sich wie schon gegen Pfaffenhofen oder zuletzt Freising lange Zeit wieder sehr schwer und mussten einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Andreas Toth brachte die Gäste, die zwei Tage zuvor aus Pfaffenhofen einen Punkt mit nach Hause brachten, nach elf Minuten in Führung.
Franek verletzt
Zu diesem Zeitpunkt stand jedoch David Franek nicht mehr auf dem Eis, sondern befand sich bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Angreifer bekam bereits in der 7. Minute den Puck unglücklich ins Gesicht und musste stark blutend vom Eis gebracht werden. Nach einer ersten Untersuchung stand die bittere Diagnose fest: Franek zog sich mehrere Gesichtsverletzungen und Brüche zu und muss nun operiert werden. Wann der 33-jährige Routinier für die Haßfurter aufs Eis zurückkehrt, ist ungewiss.
Erst nach dem 0:2 aufgewacht
Der Verlust hatte natürlich auch Auswirkung auf die Partie, denn die jetzt neu zusammengestellten Reihen der Haßfurter fanden gegen den sehr defensiv ausgerichteten Gegner mit einem sehr guten Rückhalt im Tor zunächst kein Mittel. Und als Milan Blaha Junior sogar auf 2:0 für Vilshofen erhöhte (29.), bahnte sich die nächste Heimpleite an.
Doch es kam anders. Die erste Hoffnung auf ein positives Ende keimte auf, als Michal Babkovic nach zuvor zahlreichen vergeblichen Anläufen vor dem zweiten Wechsel in doppelter Überzahl zumindest der Anschluss gelang (38.). Und mit dem Willen, die Partie noch zu ihren Gunsten zu drehen, kehrten die Kreisstädter dann auf die Eisfläche zurück – und das mit Erfolg: Jakub Sramek sorgte erst für den 2:2-Ausgleich (47.), ehe der Topscorer nur 25 Sekunden später gleich noch die erstmalige Führung erzielte (48). Philipp Bates schließlich stellte die Weichen letztlich auf Heimsieg Nummer 6.
Kampfgeist entscheidend
„Jederzeit war doch alles möglich“, hatte Reichert derweil während der gesamten Partie Vertrauen in seine Spieler, dass sie am Ende mit drei weiteren Punkten im Gepäck das Eis verlassen. Trotz der schweren Verletzung von David Franek, die „uns schon zurückgeworfen hat. Da war die ganze Mannschaft etwas gehemmt“, räumte er ein. Für ihn war der Kampfgeist der „Hawks“ ausschlaggebend. „Das war heute der Gewinner.“ Ein Problem sprach der 54-jährige aber noch an: „Wir gehen einfach nicht in Führung. Wir liegen derzeit meist hinten. Dann igeln sich viele Gegner noch mehr ein und es wird richtig zäh. Aber dann muss du halt einfach beißen.“
Die Statistik des Spiels Eishockey, Landesliga Gruppe 1: ESC Haßfurt – ESC Vilshofen 5:2 (0:1, 1:1, 4:0) Haßfurt: Martin Hildenbrand, Jung – Hora, Stahl, Max Hildenbrand, Marco Hildenbrand, Marx, Rambacher, Bates – Trübenekr, Lang, Franek, Sramek, Dietrich, Stach, Zösch, Kratschmer, Breyer. Schiedsrichter: Schmidt – Feist/Laudenbach. Zuschauer: 408. Tore für Haßfurt: 1:2 (38.) Babkovic (Sramek, Trübenekr) 5-3, 2:2 (47.) Sramek (Trübenekr), 3:2 (48.) Sramek (Babkovic), 4:2 (44.) Bates (Lang, Jung), 5:2 (55.) Sramek (Hora). Strafzeiten: Haßfurt 8 / Vilshofen 16.