„Haßfurt schieß ein Tor, Haßfurt schieß ein Tor“, schallte es lautstark von den gut besetzten Tribünen. Und unten auf der Eisfläche bemühten sich die „Hawks“ mit aller Kraft, zumindest einmal ins Schwarze zu treffen und den Ausgleich zu erzielen. Vergeblich. Ein einziges Tor langte den Pfaffenhofener „Ice Hogs“ am Sonntagabend, um alle drei Punkte aus Haßfurt mit nach Hause zu nehmen.
Festung Pfaffenhofen
Dabei galt der Dank der Gäste vor allem Robert Gebhardt, der es nach exakt 32:09 Minuten schaffte, Martin Hildenbrand im ESC-Gehäuse zu überwinden. Dass dieses Tor das einzige bleiben würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch niemand. Doch auch der Pfaffenhofener Schlussmann Philipp Hähl hatte einen „Schokoladenabend“ erwischt und laut Haßfurts Trainer Martin Reichert „gefühlte 200 Schüsse gehalten“. Zusammen mit seinen ebenfalls bestens aufgelegten Vorderleuten bauten die Oberbayern im Laufe der Partie das Gehäuse sprichwörtlich zu einer unüberwindbaren Festung um.
Reichert war nach der Schlusssirene zwar nicht mit „dem Fußballergebnis“ zufrieden, wohl aber mit dem Auftreten seiner Mannschaft. „Das war für Alle ein ganz tolles Eishockeyspiel“, „Die Jungs haben super gut gearbeitet. Wir haben viele Chancen rausgearbeitet“, lobte der 54-Jährige und brachte die 60 Minuten auf den Punkt: „Wir hatten einfach kein Scheibenglück.“
Was die anfänglich drei, zum Schluss auf zwei „geschrumpften“ ESC-Blöcke auch versuchten: die Pfaffenhofener „Mauer“ hielt dem fast permanenten und im Laufe der Partie immer mehr zunehmenden Druck stand. Selbst bei einem 5-3-Überzahlspiel der „Hawks“ im Schlussabschnitt, als Reichert mit Jakub Sramek, Jan Trübenekr, Michal Babkovic, Daniel Hora und David Franek die derzeit Besten der Haßfurter gleichzeitig aufs Eis schickte, fand sich in der Gästeabwehr kein Schlupfloch.
Hora, der bereits Ende des ersten Abschnittes nach einem Schlag auf die daraufhin stark blutende Hand geklammert werden musste, sowie seinen Teamkollegen, gelang es erstmals seit zwei Jahren nicht, zumindest einmal ins Schwarze zu treffen. Selbst Topscorer Jakub Sramek, der einige Minuten vor dem Ende noch das leere Tor verfehlte (58.), blieb in seiner 54. Partie im Trikot der „Hawks“ erst zum dritten Mal gänzlich ohne Tor oder Assist.
Dass der sehr diszipliniert agierende Bayernligaabsteiger 45 Sekunden vor dem Ende beinahe noch das 0:2 erzielt hätte (Martin Hildenbrand hatte für einen weiteren Feldspieler seinen Kasten geräumt), spielte letztlich keine Rolle. Der Puck trudelte bei einem Schuss aus dem eigenen Drittel knapp am leeren ESC-Gehäuse vorbei.
„Arbeiten, arbeiten, arbeiten“
„Wir müssen darauf aufbauen“, sieht Martin Reichert nach der zweiten Heimniederlage keinen Grund, die Köpfe in den Sand zu stecken. „Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Es hat heute nicht funktioniert, aber es kommen noch viele Partien“, richtete sich sein Blick, nach einer Gratulation an den Gegner („Pfaffenhofen hat 1:0 gewonnen, damit sind sie verdienter Sieger“), bereits auf den Freitag. Dann bekommen die „Hawks“ im Rückspiel in Pfaffenhofen die Chance auf Revanche.
Die Statistik des Spiels Eishockey, Landesliga Gruppe 1: ESC Haßfurt – EC Pfaffenhofen 0:1 (0:0, 0:1, 0:0) ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand, Jung – Hora, Thebus, Stahl, Max Hildenbrand, Marco Hildenbrand, Rambacher, Bates – Trübenekr, Babkovic, Franek, Sramek, Dietrich, Stach, Zösch, Kratschmer, Breyer, Vollert. Schiedsrichter: Gut – Feist/Laudenbach. Zuschauer: 455. Tor: 0:1 (33.) Gebhardt (Bauer, Felsöci). Strafzeiten: Haßfurt 8 / Pfaffenhofen 12 plus Disziplinarstrafe gegen Lohrer.