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SPORTSKANONEN IM VISIER (5):: Leidenschaft im Sattel

SPORTSKANONEN IM VISIER (5):

Leidenschaft im Sattel

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    Schon bei der ersten Frage kommen sicher die Meisten ins Schwitzen: „Showmanship at Halter“ oder „Western Horsemanship“. Was ist das wohl? Jedenfalls nicht die neuesten Titel einer Westernband. Und wie sieht es aus mit „Western Pleasure“, „Halter“, „Hunter under Saddle“ oder „Hunt Seat Equitation“ und „Trail“? Luisa Mai löst das Rätsel: Es handelt sich um verschiedene Disziplinen beim Westernreiten. Obwohl die Rentweinsdorferin erst 19 Jahre jung ist, hat sie schon viel Erfahrung in dieser Sportart. Mit ihrem Pferd „Deluxe Allnite Long“, ein „American Quarter Horse“, nimmt sie seit drei Jahren regelmäßig und erfolgreich an Turnieren in ganz Deutschland teil.

    Bereits mit sieben Jahren startete sie ihre „Karriere“ im beschaulichen Köslau, wo sie bis letztes Jahr noch wohnte. Mutter Ulrike und Patentante Claudia hatten schon als Kinder eigene Pferde. „Sie brachten mich durch ihre Leidenschaft zum Reitsport“, betont Luisa. „Am Anfang“, erinnert sie sich, „hatte ich einmal pro Woche Reitunterricht.“ Vier Jahre später kauften sich die Mais dann mit „Dance-Feever“ erstmals ein eigenes Pferd.

    Zunächst war sie von der Dressur angetan. Doch Luisa Mai begann, auch aufgrund ihrer Trainerin Birgit Baumgart, sich immer mehr für den Western- und Turnierreitsport zu interessieren. Mittlerweile investiert sie sehr viel Zeit in ihre neue Leidenschaft, denn bis zu sechs Mal in der Woche absolviert die angehende Erzieherin „ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm, das nicht nur aus Reiten besteht“.

    Am Tag verbringt Luisa „auch zwei bis drei Stunden“ auf der Eberner „Spin?in X Ranch“, wo ihr vierbeiniger Liebling untergebracht ist. Und außerhalb der Turniervorbereitung ist einmal wöchentlich noch eine Einheit bei ihrer Trainerin angesagt. „Während der intensiven Turniervorbereitung“, fügt sie hinzu, „trainieren wir dann täglich.“ Jedoch braucht ihr Pferd auch ausreichende „Auszeiten“.

    Während der kalten Monate außerhalb der Turniersaison hat „Deluxe Allnite Long“ Winterpause. „Dann darf er vorzugsweise das Paddock, eine Koppel für den Winter, mit seinen Artgenossen genießen“, lacht Luisa, für die sie dann ebenfalls mehr Zeit für ihre anderen Hobbys Skifahren und Gardetanz hat. Und ehrenamtlich ist sie schließlich auch noch für den Bereich „offene Hilfen“ der Lebenshilfe Haßberge im Einsatz.

    Für jedes Turnier gibt es derweil sogenannte „Pattern“, in denen vorgeschrieben ist, was Pferd und Reiter den Richtern vorzeigen müssen. „Um mich und das Pferd dafür zu trainieren, arbeiten wir während des Trainings an Muskelaufbau, Ausdauer und der Harmonie zwischen meinem Pferd und mir“, erklärt sie. Aber auch ein Wettkampftag hat es in sich. Da die 19-Jährige in mehreren Disziplinen startet, beginnt dieser für sie schon sehr früh. „Oft starte ich an Turnieren, bei denen die verschiedenen Disziplinen auf mehrere Tage aufgeteilt sind. Deshalb“, erklärt sie weiter, „fahre ich dort meistens mit meinen Eltern, Freunden und meiner Trainerin mit dem Wohnmobil hin.“

    Es sei „sehr wichtig, viele helfende Hände“ zu haben. Am Morgen des Wettkampfes wird als erstes das Pferd versorgt. Anschließend machen ihre Begleiter das Pferd, und sie sich, für die Prüfungen fertig. „Dann wärmen wir uns auf dem sogenannten ,Abreiteplatz? sorgfältig auf, und gehen die Pattern noch ein letztes Mal gemeinsam mit meiner Trainerin durch.“

    Die großen Anstrengungen sind schon oft belohnt worden: Alleine im vergangenen Jahr hießen die Sieger insgesamt 21 Mal „Luisa Mai und Deluxe Allnite Long“. Zudem belegte das Haßberg-Duo bei der „Q17-International DQHA Championship“ (internationale deutsche Meisterschaft der ,Quarter Horses?) in Aachen in den Disziplinen „Hunter under Saddle Youth“ sowie „Showmanship at Halter Youth“ im Finale zwei Mal den 5. Platz. Des Weiteren wurden sie Dritter bei den Bayerischen Meisterschaften in der Disziplin „Novice Youth Showmanship at Halter“. Zu guter Letzt erhielt Luisa Mai bei der „Regionenfuturity Süd“ in Thierhaupten den Titel als „Allroundchampion“ bei der Jugend.

    Die Freude über ihre Erfolge ist freilich groß. Und daran wiederum haben ihre ganze Familie, ihre Trainerin, Freunde und ihre Begleiter, natürlich großen Anteil. Es ist Luisa deshalb „sehr wichtig, dass ich viel Zeit mit ihnen verbringe. Sie unterstützen und akzeptieren mein Hobby.“ Wenn sie etwa mit ihren Freunden auf einem Festival ist, kümmern sich ihre Eltern und Schwester Sophia, die das Downsyndrom hat und auch pferdebegeistert ist, um die Tiere.

    Als „Freizeitreiterin“ und ohne eigenes Pferd nahm das Hobby noch vor wenigen Jahren „deutlich weniger Zeit in Anspruch“ als heute. „Dadurch, dass unsere Familie heute zwei eigene Pferde besitzt, konnte ich in der Zeit viel Vertrauen zu ihnen bilden und mit ihnen zusammenwachsen. Dies ist mit fremden Pferden nicht so möglich, da man nicht so viel Zeit mit ihnen verbringt“, ist sie letztlich aber froh über diese Entwicklung und nimmt den Mehraufwand deshalb gerne in Kauf.

    Für Luisa steht deshalb fest: „Dieser Sport ist meine Leidenschaft und ich würde ihn auf jeden Fall wieder wählen. So lange ich Spaß und Freude an dieser Sportart habe, und meine Lebensumstände es zulassen, werde ich dies aktiv weiter betreiben.“ Ach ja: Dann wird sie sicherlich auch weiterhin „Promis“ wie Sonja Zietlow treffen. Die bekannte „Ich bin ein Star“-Dschungelcamp-Moderatorin ist nämlich eine ebenso begeisterte Westernreiterin und auf vielen Turnieren wie und mit Luisa Mai am Start.

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