Nach mehr als 1000 Kilometern im Sattel sowie 13 000 Höhenmetern durfte sich das Team 4RAAM am Samstagabend in der IWC Arena von Schaffhausen gebührend feiern lassen. Die deutsch-schweizerische Equipe hatte die „Tortour“, welche ausgehend von Schaffhausen einmal rund um die Schweiz führte, erfolgreich hinter sich gebracht. Neben Thomas Göpfert, der als einer von vier Fahrern des Team 4RAAM an den Start ging, durfte auch dessen Sohn Daniel, der seinem Vater als Crew-Mitglied bei dem Ausdauer-Radevent zur Seite stand, den Erfolg bejubeln.
Insgesamt 1010 Kilometer, aufgeteilt in einen kurzen Prolog sowie 17 weitere Etappen, mussten die beiden deutschen Rennradfahrer Thomas Göpfert und Tobias Bailer sowie deren schweizerische Mannschaftskollegen Patrick Eichenberger und Mario Müller absolvieren. Neben den zahlreichen Pässen auf der Strecke machten dem Quartett zudem die klimatischen Verhältnisse zu schaffen. Von sonnigen 30 Grad Celsius tagsüber über drohenden Gewittern in der Nacht bis hin zu extrem windigen Bedingungen hatten die vier Rennradfahrer alles dabei. Unterstützung erhielten die vier von einer sechsköpfigen Begleitcrew, zu der auch der Haßfurter Student Daniel Göpfert zählte.
Am vergangenen Donnerstag begann die Tortour mit einem kurzen, aber aufgrund einer knackigen Steigung anspruchsvollen Prolog über 800 Meter, um für den anschließenden Auftakt am Freitag eine Startreihenfolge der einzelnen Teams und Solofahrer festzulegen. Am Folgetag, um 3.27 Uhr nachts, fiel schließlich der Startschuss zum nonstop-Radrennen rund um die Schweiz. Auf den 1010 Kilometern musste stets einer der vier Fahrer im Sattel sitzen.
Nachdem das Quartett die ersten 51 Kilometer zusammen zurückgelegt hatte, nahm Thomas Göpfert die zweite Etappe von Kreuzlingen nach Oberriet in Angriff. Der 54-jährige Postbeamte hatte sich im Voraus für unterschiedliche Terrains auf seinen Streckenabschnitten entschieden. Neben zwei flachen bis welligen Etappen musste der Oberhaider zudem auf dem sechsten Teilstück den knapp 25 Kilometer langen Flüelapass in Angriff nehmen sowie auf dem 15. Abschnitt knackige Rampen von bis zu 20 Prozent Steigung überstehen. „Besonders die steilen Anstiege haben nach den ganzen bereits absolvierten Kilometern geschmerzt“, erklärte Thomas Göpfert im Ziel.
Auch seine Teamkollegen hatten mit der anspruchsvollen Strecke zu kämpfen. So musste Tobias Bailer beispielsweise mit den Anstiegen nach Lenzerheide, Oberalp und zum Gotthardpass seine Kletterqualitäten unter Beweis stellen, während Mario Müller auf der 9. Etappe das Dach der Tortour, den 2478 Meter hohen Nufenen, erklomm. Auch Patrick Eichenberger hatte bei seinen durchgehend welligen Teilstücken kaum flache Kilometer zurückzulegen und fuhr zudem auf dem siebten Teilstück nach Disentis in den einzigen Regenschauer.
Auf der letzten welligen Etappe von Eglisau zurück zur IWC Arena nach Schaffhausen (45 Kilometer), die das Team 4RAAM noch einmal gemeinsam in Angriff nahm, machte die Equipe schließlich Tempo, das Team und fuhr nach 41:11:48 Stunden als 21. von 22 Viererteams in die IWC Arena in Schaffhausen ein.
Trotz kleinerer Probleme unterwegs hatten die vier Teamkameraden gemeinsam mit ihrer sechsköpfigen Begleitcrew ihr Ziel erreicht. „Wir wollten die Tortour unbedingt innerhalb des Zeitlimits zu Ende fahren und erfolgreich finishen – das haben wir alle zusammen geschafft“, gab Thomas Göpfert in Schaffhausen überglücklich zu Protokoll. „Das war ein unvergessliches Erlebnis und eine wahnsinnige Teamleistung unserer Jungs“, freute sich auch Sohn Daniel über die gezeigten Leistungen und das erreichte Ziel. Und auch der Rest des zehnköpfigen Teams zeigte sich überwältig vom Abenteuer Tortour, das das Team hinter sich gebracht hatte.