Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Haßberge
Icon Pfeil nach unten

MOFACROSS: „Schon eine Stunde ist grenzwertig“

MOFACROSS

„Schon eine Stunde ist grenzwertig“

    • |
    • |
    Die anspruchsvolle Strecke auf der Bramberger „Alm“ forderte sowohl Mensch als auch Maschine alles ab.
    Die anspruchsvolle Strecke auf der Bramberger „Alm“ forderte sowohl Mensch als auch Maschine alles ab. Foto: Foto: Günther Geiling

    Am Pfingstwochenende präsentierte sich der Eberner Stadtteil Bramberg erneut als Hochburg des Rennsports für Zweiräder. Beim „Drei-Stunden-Mofa-Enduro-Rennen“ waren zahlreiche Lokalmatadoren am Start, die Fahrer kamen aber auch von weit her. Gesamtsieger und Sieger in der Tuning-Klasse wurde wie im Vorjahr „Zündapps letzte Rache“ mit Rainer Dreier aus Paderborn (112 Runden). In der Serienklasse waren aber die „Spätzünder“ mit Michael Müller und Fabian Valtin aus Unterpreppach mit 105 Runden nicht zu schlagen.

    Der BMC Bramberg hat mit seinen Motocross-Rennen eine große Tradition, unter den Motorsportlern kennt jeder die Strecke auf der „Alm“, die auch für dieses Rennen wieder bestens präpariert war. Dazu kam, dass auch die äußeren Voraussetzungen mit blauem Himmel und Sonnenschein nicht besser hätten sein können. Dies sorgte aber auch dafür, dass die Fahrer sehr schnell ins Schwitzen kamen und bei der Trockenheit von Staubwolken umgeben waren.

    Mit dem Starterfeld von 32 Maschinen, die meist mit Fahrer-Duos besetzt waren, waren die Organisatoren des MBC Bramberg zufrieden. Das Besondere an diesem Mofacross-Rennen ist, dass sich die Fahrer bei diesem Zeitrennen über drei Stunden dreimal abwechseln dürfen – denn das „Mofa-Rennen“ erfordert viel Kondition und Ausdauer.

    Jugendwart Alexander Precht, selbst im Team „Bordwendt-Motorsport“ mit Partner Lukas Dietz dabei, gab einen kleinen Eindruck von der körperlichen Belastung. „Schon eine Stunde auf der Maschine zu sitzen und über die Piste zu flitzen, ist grenzwertig. Das liegt vor allem auch daran, dass die Mofas vom Fahrwerk her und ihrer Abfederung nicht so ausgestattet sind wie die großen Motocross-Maschinen. Das ist man schon froh, wenn man nach einer bestimmten Zeit an den zweiten Fahrer übergeben und selbst wieder etwas Kraft tanken kann.“

    Für manchen Außenstehenden ist nicht ganz klar, welchen Reiz dieses anstrengende und nicht billige Hobby auf die Fahrer ausübt. „Das mag bei jedem etwas anders sein. Aber es ist schon ein besonderer Reiz, immer wieder an der Maschine zu basteln, damit sie ein solches Drei-Stunden-Rennen ohne größere Probleme durchsteht. Dafür arbeiten wir an unseren Rennmaschinen, die man nicht mehr mit dem Original vergleichen kann. Ein normales Mofa hat 1,36 PS und die Zweiräder für solche Rennen bringen es schon auf 10 oder in der offenen Klasse gar auf 14 PS.“

    Von diesem dauernden Schrauben an den Maschinen konnte man sich auch noch bis wenige Minuten vor dem Rennen in der Boxengasse oder vor den „Werkstattwagen“ überzeugen. Wenige Teilnehmer chillten vor dem Start in einem Liegesessel, während andere noch mit dem Partner, Freunden oder erfahrenen Helfern fachsimpelten über „Ratschen, die nicht so lange halten“ oder dass auf der Kurbelwelle der Wert 13,6 gegeben sei. Da wurden noch einmal Rad und Kette überprüft oder noch einmal an der Benzinleitung hantiert. Mit dem Aufruf zum Start war das alles aber vorbei.

    Der Start verläuft anders als beim Motocross. Hier stellen sich die Fahrer mit ihren Maschinen hinter dem Startgatter auf und warten darauf, dass das Gatter fällt. Beim Mofacross jedoch hält ein Starter die Maschine und der Fahrer steht einige Meter dahinter und spurtet dann nach dem Startbefehl auf seine Rennmaschine. Ist er auch hier schnell, kann er dann zu einer günstigen Position für den ersten Anstieg kommen und gut ins Rennen starten. Bei dem schönen Wetter hatten hier schon die letzten Fahrer mit riesigen Staubwolken zu kämpfen, die das Fahren oder noch mehr das Überholen nicht leichter machten.

    Die Strecke in Bramberg bot alles wie Unebenheiten auf der Waschbrettpiste, Kurven in Massen oder Sprunghügel. Dabei geht es auch an der Boxengasse und den zahlreichen Zuschauern vorbei, die ihre Lieblinge entsprechend anfeuern.

    In den drei Stunden wurde den Fahrern und den Maschinen alles abverlangt. Während der Gesamtsieger Rainer Dreier 112 Runden absolvierte, schafften es die letzten drei Teams nur auf acht, zehn oder elf Runden. Die ersten sieben Mannschaften schafften jedoch über 100 Runden und lagen damit eng zusammen.

    Die Siegerehrung fand am Abend im Rahmen der „After-Race-Party“ statt.

    Die nächsten drei Rennen des „Mofacross der Nationen“ finden nun am 16. Juni in Tauberlitz, am 7. Juli in Cadolzburg und am 18. August in Neukirchen statt.

    In Bramberg richtet sich der Blick bereits auf das traditionelle Motocross-Rennwochenende am 12. und 13. August, an dem Jugendliche, Erwachsene und Senioren an den Start gehen. Ein besonderes Highlight wird dabei erneut das Rennen um den „Seitenwagen-Veteranen-Cup“ sein.

    Die Ergebnisse im Auszug Serien-Klasse 1. „Spätzünder“ Michael Müller/Fabian Valtin, Unterpreppach, 106 Runden; 2. „Pfiffer-Racing“, Jens Hofmann/Daniel Müller, Bischwind, 104 Runden; 3. „Bordwendt Motorsport“, Alexander Precht/Lukas Dietz, Ebern, 103 Runden; 4. SK Mofasport, Kilian Schmidt/Konrad Kohl, Neukirchen, 94 Runden; 5. „Sachs-Racing“, Rene Werner/David Eichelsdörfer, Ebern, 90 Runden; 6. „MTK Factory Racing“, Marcel Müller/Sebastian Kreb, Jesserndorf, 81 Runden; 7. „Biergit-Racing-Team“, Matthias Huppmann/Florian Laubender, Bramberg, 80 Runden. Tuning-Klasse 1. „Zündapps letzte Rache“, Rainer Dreier, Paderborn, 112 Runden; 2. „Robeis Racing“, 109 Runden; 3. „FZ-Racing“, Mario Keiner/Udo Schrems, Biebertal, 102 Runden; 12. „HRM-Startpiloten“ Herbert und Rainer Degel, Maroldsweisach, 60 Runden; 14. „Schröter-Reloaded“, Dirk Schröter, Ebern, 53 Runden; 16. „Göller-Racing-Team“, Andreas Fischer, Zeil 38 Runden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden