Sieht man die DJK Dampfach Fußball spielen, wirkt die Elf von Cheftrainer Oliver Kröner absolut nicht wie ein Liganeuling. Spielerisch hatte der Aufsteiger von Beginn an keinerlei Schwierigkeiten mitzuhalten. Zum Start der Rückserie mahnt Coach Kröner dennoch zur Demut: "Wir sind glücklich und froh, dass wir in dieser Liga Fußball spielen und uns mit den Mannschaften dort messen dürfen."
Das Premierenjahr in der Landesliga begann für den Dorfklub recht verheißungsvoll, mit unter anderem einer Serie von vier Siegen ab Mitte August. Aktuell jedoch muss die Kröner-Elf eine kleine Durststrecke durchlaufen, mit drei Unentschieden und einer Niederlage aus den vergangenen vier Partien.
Nicht gegen den Abstieg, sondern um den Verbleib
Kröner, im Berufsleben als Lehrkraft tätig und bedacht auf eine korrekte Wortwahl, sagt: "Wir spielen nicht gegen den Abstieg, sondern um den Verbleib in dieser Liga." Seiner Elf bescheinigt er bisher eine "solide Runde". Im heimischen Sali-Stadion ist die DJK mit fünf Siegen und drei Remis noch ungeschlagen.
Etwas überraschend, nachdem die Mannschaft in der letzten Bezirksliga-Meistersaison defensiv kaum gefordert war, stellen die Dampfacher eine Klasse höher mit erst 24 Gegentreffern in 20 Spielen die viertbeste Defensive der Liga. Für den Coach kommt die defensive Stabilität aber keineswegs überraschend: "Die ganze Mannschaft arbeitet in der Defensive mit. Auch unsere Stürmer. Wir sind als Team gegen den Ball wirklich gut", erklärt der sechsfache Bundesligaspieler. "Wenn du hinten sattelfest stehst, ist das schon die halbe Miete."
Immer auf der Suche nach der spielerischen Lösung
Fünf der acht Siege konnten Zu-Null eingefahren werden. Der Spagat in Kröners Spielphilosophie scheint gut zu gelingen. Einerseits fordert er die Mannschaft auf, spiel- und risikofreudig mit Ball zu agieren. "Meine Jungs dürfen Fehler ohne Ende machen, bevor sie die Kugel ohne Bedrängnis einfach nach vorne dreschen. Wir versuchen immer spielerische Lösungen zu finden." Andererseits hält der Aufsteiger über 90 Minuten die Intensität und Konzentration in aller Regel erstaunlich hoch.
Kröner kennt das Erfolgsrezept: "Wir haben einen guten Spirit in der Mannschaft. Die Jungs sind top-motiviert und wollen immer dazu lernen." Der DJK fehlt es als Newcomer aber auch nicht an Selbstbewusstsein. "Wir wissen, was wir können", betont Kröner. Oft genug hat das bislang auch geklappt. "Darauf lässt sich aufbauen." Auch mit Rückschlägen, mit schlechten Spielen, könne man umgehen, das habe man bereits im Meisterjahr bewiesen, betont der Coach. "Uns wirft wenig um".
Am Sonntag geht's zu Kellerkind TSV Lengfeld
Das gilt dann wohl auch für die aktuelle kleine Talfahrt. Der Abstand auf die Relegationsabstiegsplätze ist auf nur vier Zähler geschrumpft. "Wir sind der Aufsteiger", betont Kröner. Zum Tabellendritten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach sind es aber auch nur sechs Zähler in der ungemein ausgeglichenen Liga. "Wir haben vor jedem Gegner Respekt. Es ist gegen jeden extrem schwer."
Der nächste Gegner ist der Tabellen-16. TSV Lengfeld. Im Hinspiel siegte die DJK, durch Treffer in der Schlussphase, zuhause in Dampfach mit 3:1. Eine ähnlich "harte Nuss" erwartet Kröner auch auswärts am Sonntag. "Lengfeld ist eine gestandene Landesligamannschaft, die richtig gute Kicker in ihren Reihen hat."
Landesliga Nordwest, 22. Spieltag
Samstag, 19. November, 14 Uhr:
FC Sand – FT Schweinfurt
FC Lichtenfels – FC Coburg
SV Friesen – TSV Rottendorf
TuS Röllbach – TG Höchberg
Samstag, 19. November, 15 Uhr:
TSV Mönchröden – TSV Gochsheim
Sonntag, 20. November, 14 Uhr:
ASV Rimpar – SV Alemannia Haibach
TSV Lengfeld – DJK Dampfach
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – SV Vatan Spor Aschaffenburg
TuS Frammersbach – TSV Karlburg