Bei den Deutschen Meisterschaft der Sportschützen am vergangenen Wochenende in München gewann die Königsbergerin Miriam Piechaczek die Silbermedaille.
Die erfolgreiche Pistolenschützin startete bei den Juniorinnen I mit der Luftpistole. In der ersten Serie zeigte sie sich mit 92 Ringen nicht so stark, aber die beiden nächsten Serien mit jeweils 96 Ringen brachten sie auf Finalkurs. Weitere Serien von 94, 94 und 93 Ringen führten zu insgesamt 565 Ringen und dem 3. Platz in der Qualifikation.
Guter Start im Finale
Die verbliebenen acht Schützinnen, darunter fünf Teilnehmerinnen aus Bayern, traten zum Finale an. Mit dabei waren C-Kader-Schützinnen (Junior-Nationalkader), die als Mitfavoritinnen auf die ersten Plätze galten. Hatte doch Andrea Heckner in der Qualifikation mit 574 Ringen einen neuen Deutschen Rekord erzielt und Piechaczeks Leistung um neun Ringe überboten.
Der Königsbergerin gelang im Finale ein guter Start. Sie hatte keine Ausrutscher und nach den ersten Neunern auch Zehner erzielt. Nach zehn Schuss führte sie das Teilnehmerfeld an. Nun folgte die „Elimination“, das Teilnehmerfeld verringert sich immer weiter. Bis zum 17. Schuss blieb Miriam Piechaczek vorne. Ihr Auftreten wirkte konzentriert. Fast unauffällig hatte sich jedoch die spätere Deutsche Meisterin Sophia Kovacic nach vorne geschlichen. Nach 18 Schuss hatte die Königsbergerin 174,5 und Kovacic 175,2 Ringe.
Nervenschlacht
Für die verbliebenen Schützinnen begann nun eine Nervenschlacht. Miriam Piechaczek schoss in dieser entscheidenden Phase zwei Achter, dennoch schafften es ihre Kontrahentinnen nicht mehr, sie und Kovacic von den vorderen Plätzen zu verdrängen. Sophia Kovacic hatte vor den letzten beiden Schüssen 4,6 Ringe Vorsprung. Trotz der beiden Zehner zum Schluss reichte es für die Königsbergerin nicht mehr für Platz eins. Sophia Kovacic vom Landesverband Württemberg wurde mit 233,8 Ringen Deutsche Meisterin, Miriam Piechaczek mit 231,1 Ringen Deutsche Vizemeisterin, Agnes Völker wurde Dritte.
Den starken Auftritt der Nachwuchsschützin aus Unterfranken sahen auch Junioren-Nationaltrainerin Claudia Verdiccio-Krause und Bundestrainerin Bärbel Georgi. Aufgrund ihres Abschneidens bei der Deutschen Meisterschaft ist Miriam Piechaczek nach wie vor eine Kandidatin für das Nationalteam, will sich vorerst aber auf ihr Studium konzentrieren. Eines ist jedoch sicher: Seit dem 15. August ist sie Mannschaftsmitglied der Bundesligamannschaft von Kelheim-Gmünd und wird dort ihre Schießleistung unter Beweis stellen können.