„Wenn man das gesamte Spiel sieht, dann haben wir heute natürlich zwei Punkte verloren“, sagte ein etwas enttäuschter SGE-Kapitän Dominik Preissner nach dem Abpfiff. „Wir waren eigentlich prima im Spiel, vergeigen aber in den ersten 20 Minuten mehrere hundertprozentige Torchancen. Da muss dann einfach auch mal einer sitzen.“
Und Recht hatte er. Die Hausherren kamen mit breiter Brust auf den Platz und schienen den Tabellenführer überrennen zu wollen. So hätte der lauffreudige und stets gefährliche Omar Senghore Eltmann schon in der 10. Spielminute in Führung bringen können, doch sein Kopfball verfehlte den von Yasim Yücetag gehüteten FC-Kasten denkbar knapp.
Nur zwei Minuten später die riesen Gelegenheit durch Manuel Thomann, der in eine Flanke des immer agilen Philipp Schöpplein sprang, aber Zentimeter am Gästegehäuse vorbeischoss. Im Anschluss hatte der ehemalige Spielertrainer der Gastgeber, Denis Gorbatenko, das 1:0 zwei Mal auf dem Fuß. Doch während Yücetag seinen Aufsetzer aus rund 30 Metern entschärfte (19.), scheiterte er in der 25. Spielminute am eigenen Unvermögen, als er eine überragende Vorarbeit von Marc Fischer aus zehn Metern nicht verwerte.
So kam es, wie es im Fußball meistens kommt, wenn eine der beiden Mannschaften auch klarste Tormöglichkeiten nicht unterbringt. Mit der allerersten Torannäherung der Gäste erzielten diese prompt das 1:0. Mit einem direkten Freistoß von der halbrechten Seite überlistete Felix Willinger den Eltmanner Schlussmann Steffen Urban, der dem Ball, der genau im Winkel einschlug, nur verdutzt hinterher schauen konnte (32.). „Unglaublich, da machen wir 25 Minuten Volldampf, und der FC macht aus der ersten Chance sofort das 1:0. Da bist du natürlich geschockt“, so Preissner im Nachgang.
Und auch nach dem Wechsel war Eltmann die spielbestimmende Mannschaft, während sich der Tabellenführer, der personell sprichwörtlich auf der letzten Rille daherkam, daran machte, den knappen Vorsprung zu verteidigen. „Eigentlich ist es Wahnsinn, wie wir vom Pech verfolgt sind“, so Manfred Stühler vom FC Haßfurt, der es sich, trotz Krücken, nicht nehmen ließ, sein Team im Spitzenspiel von außen lautstark anzufeuern. „Mit Geiling, Schmid, Büttner, Feulner, Ludwig und unserem Spielertrainer Janik Full, um nur einige der Ausfallliste zu nennen, fallen sechs wichtige Spieler aus. Wenn wir hier einen Punkt mitnehmen können, unterschreiben wir das sofort“, orakelte er bereits vor dem Anpfiff.
Er sollte Recht behalten. In der 66. Spielminute konnte der FC dem Hausherrendruck nicht mehr Stand halten. Kilian Bühl tankte sich über die rechte Angriffsseite durch und flankte auf Marc Fischer, der den Ball gekonnt auf Jonas Schmitt abtropfen ließ. Dieser fackelte nicht lange und drosch den Ball aus rund 25 Metern rechts unten in die Maschen zum längst verdienten Ausgleich.
Auch nach dem 1:1 blieb Eltmann weiter dran, während der Tabellenführer, bei dem sich die angeschlagenen Brüder David und Louis Wlacil durch die Begegnung beißen mussten, kaum zu Entlastungsangriffen kam. Dennoch hielt die Haßfurter Defensive bis zum Schluss stand und bleibt damit weiter ungeschlagen. „Großartige kämpferische Leistung unserer Jungs“, sagte ein nach dem Schlusspfiff zufriedener Manfred Stühler, während Dominik Preissner von der SGE schon positiv in die Zukunft blickte. „Es ist total schade, aber das haut uns heute nicht um. Die Stimmung in der Mannschaft ist super. Die Mechanismen greifen langsam. Für uns ist die Saison noch lange nicht gelaufen.“
Die Statistik des Spiels
Fußball, Kreisliga Schweinfurt 2 SG Eltmann – FC Haßfurt 1:1 (0:1). Tore: 0:1 Willinger (32.), 1:1 Schmitt (66.). Schiedsrichter: Robert Heiss. Zuschauer: 220. SG Eltmann: Urban – Schöpplein, Schmidt, Wirth, Bühl – Senghore, Gorbatenko, Fischer, Thomann – Preissner, Schmitt, eingewechselt: –. FC Haßfurt: Yücetag – Biertempfel, Schwemler, Herlein, Polreich – L. Wlacil, Schönbach, Rambacher, D. Wlacil, Willinger – Berthold, eingewechselt: P. Wlacil, Kaiser.